Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
106 - Der Tod aus der Zauberkugel

106 - Der Tod aus der Zauberkugel

Titel: 106 - Der Tod aus der Zauberkugel
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
besser gefühlt."
    Als der Kapitän die Kabine verlassen hatte, bewegte sich Ernest Plumley. Er stöhnte leise, dann schlug er die Augen auf und starrte Vernon an. Er wollte sich aufrichten, da merkte er, daß seine Hände auf den Rücken gefesselt waren.
    „Ich verbrenne", keuchte Plumley. „Ich verbrenne. Diese Schmerzen! Ich ertrage sie nicht mehr." Wütend riß er an seinen Fesseln. „Bindet mich los! Verdammt noch mal, bindet mich los!" Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung, doch die Fesseln hielten. „Erlöst mich von meiner Qual! Tötet mich! Bitte, ich halte es nicht mehr aus!"
    „Was sollen wir mit ihm tun?"
    „Ich hole Tabletten. Vielleicht helfen sie", sagte Vernon.
    Fünf Minuten später war er mit schmerzstillenden Tabletten und einem starken Schlafmittel zurück. Er löste die Tabletten auf und gab sie dem tobenden Steward zu trinken.
    Peter Brooke und Mark Bannerman waren ebenfalls aufgewacht. Beide sahen bleich wie Gespenster aus. Mark Bannerman lief an Deck, während Peter Brooke zu dem schreienden Steward ging. Vernon musterte Brooke mißtrauisch. Der junge Matrose blieb neben seinem Kollegen stehen. Sein Gesicht war schweißbedeckt; seine Augen schimmerten wie dunkle Edelsteine.
    Brooke beugte sich vor, griff mit beiden Händen nach Plumleys Hals und drückte zu.
    Read und Vernon packten ihn an den Schultern und rissen ihn zurück.
    „Er soll das Maul halten!" brüllte Brooke. „Ich bringe ihn um! Ich ertrage das Schreien nicht. Ich töte ihn! Ich töte ihn! Halt das Maul, du Schwein! Halt das Maul!"
    Brooke wirbelte herum. Seine geballte rechte Faust rammte er Read in den Bauch, der mit schmerzverzerrtem Gesicht wie ein Taschenmesser zusammenklappte. Vernon konnte Brookes Hieb abblocken.
    „Ich bringe euch alle um!" keuchte der junge Matrose. „Alle bringe ich um!"
    Wieder schlug er nach Vernon, der zur Seite sprang und Brooke einen Tritt in den Unterleib versetzte. Doch davon ließ sich der Tobende nicht aufhalten. Er klammerte sich an Vernon fest und drückte ihn gegen die Wand. Vernon stemmte sich ihm entgegen, preßte beide Hände gegen die Brust des Matrosen und stieß ihn zurück. Der Junge stolperte, über einen umgefallenen Stuhl, fiel zur Seite und schlug mit dem Kopf gegen die Bettkante. Er war halb bewußtlos.
    „Hilf mir, Jim!" schrie Vernon.
    Er kniete neben Brooke nieder, wälzte ihn auf den Bauch und griff nach seinen Händen. Read reichte ihm ein Stück Leintuch, und Vernon band Brookes Hände zusammen.
    „Zwei haben bereits durchgedreht", keuchte Read, der noch immer von Brookes Schlag benommen war. „Plumley hat sich aber etwas beruhigt. Die Tabletten scheinen zu wirken."
    „Du bleibst bei den beiden, Jim. Ich sehe nach unseren Freunden."
    „Sollten wir nicht lieber zuerst die beiden in den Club-Raum bringen?"
    „Später", sagte Vernon rasch. „Ich will mich vergewissern, daß bei unseren Freunden alles in Ordnung ist."
    Vernon lief an Deck, warf einen raschen Blick zum Ruderhaus, in dem George Mair und Mark Bannerman standen. Gott sei Dank, dachte er, daß die beiden wenigstens normal geblieben sind.
    Aber seine Miene verdüsterte sich, als er die Kabinen erreichte. Irene Reads Kabinentür stand offen. Er blickte hinein. Irene war völlig nackt und tobte in der Kabine hin und her. Sie hatte das Bett verwüstet und die Kastentüren herausgerissen. Überall lagen Kleidungsstücke herum, die sie zerfetzte. Knurrend zerriß sie eben ein Abendkleid und warf die Fetzen zur Seite.
    Vernon schaute zu Liz Button und Diana Crawford herein. Beide bewegten sich nicht.
    Ein unterdrückter Schrei und leises Kichern kam aus Ruth Gilberts Kabine.
    Vernon wollte die Tür öffnen, doch es gelang ihm nicht. Sie war von innen versperrt.
    „Aufmachen!" brüllte er und schlug mit den Fäusten an die Tür. „Aufmachen!"
    Wieder war das Kichern zu hören. Es stammte aber nicht von Ruth, sondern von Mark Paterson. „Verdammt noch mal!“ schrie Vernon. „Macht endlich auf!"
    Er drückte das rechte Ohr gegen die Tür. In das Kichern Mark Patersons mischte sich tierisches Keuchen, und ein gurgelndes Geräusch war zu hören.
    Irene Read schlug noch immer alles in ihrer Kabine zusammen.
    Jim Read tauchte plötzlich im Gang auf. „Plumley und Brooke haben sich beruhigt. Das Schlafmittel scheint zu wirken."
    „Kümmere dich um deine Frau, Jim! Sie ist übergeschnappt. Sie hat alles in der Kabine zusammengeschlagen."
    Entsetzt trat Jim in die Kabine seiner Frau, die ihn aber nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher