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106 - Der Tod aus der Zauberkugel

106 - Der Tod aus der Zauberkugel

Titel: 106 - Der Tod aus der Zauberkugel
Autoren: Dämonenkiller
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aufregende Figur.
    Doch davon war nichts mehr geblieben. Jetzt war sie unfähig, ihrem verwelkten Körper ein anderes Aussehen zu geben.
    Der Dämon lächelte, als er an die alten Zeiten dachte. Doch rasch wurde er wieder ernst. Daß es dem Kappa gelungen war, die Flucht zu ergreifen, wollte ihm gar nicht gefallen.
    Vor einer Wand blieb er stehen und hob beide Hände. Die Geheimtür schwang geräuschlos auf.
    Ein Fledermausmensch verbeugte sich, als er das Gewölbe betrat.
    „Wo ist Lania?" fragte er.
    Der Fledermausmensch zischte etwas, was er nur teilweise verstand. Lania hielt sich im kuppelförmigen Gewölbe, der Spitze der Vulkanburg auf.
    Bedächtig stieg Halmahera eine Treppe hoch, durchquerte einen Gang und betrat den Raum, in dem die Hexe bereits auf ihn wartete.
    Augenblicklich spürte er, daß etwas nicht stimmte.
    Lania starrte ihn aus trüben Augen schweigend an.
    „Willkommen, Halmahera!" sagte sie leise.
    Ihr Gesicht sah noch mehr verfallen aus. Die Nase erinnerte an einen Geierschnabel. Die Hände hatte sie unter dem Tisch verborgen, doch der Dämon bemerkte, daß sie am ganzen Leib zitterte. Sie hatte Angst, entsetzliche Angst.
    Grußlos setzte er sich ihr gegenüber und lehnte sich zurück. Unter seinem dämonischen Blick zuckte sie zurück.
    „Ich habe dir ausdrücklich befohlen, den Kappa gefangenzuhalten, bis ich komme, Lania."
    „Ich habe ihn auch gefangengenommen", stammelte die alte Vampirin. „Ich sperrte ihn im Brunnenschacht ein."
    „Wie hat er entkommen können?"
    „Laß mich alles der Reihe nach erzählen, Halmahera!"
    „Du hast Angst, Lania. Wovor? Vor meiner Strafe?"
    Die Hexe senkte den Blick.
    „Der Kappa", sagte sie leise. „Ich habe ihn unterschätzt. Das war mein Fehler."
    Ein Fledermausmensch betrat das Gewölbe, und Halmahera sah ihn unwillig an. Der Fledermausmensch zischte Lania etwas zu, von dem der Dämon nur einige Bruchstücke verstand.
    Die Hexe fuchtelte plötzlich wild mit den Händen in der Luft hin und her und erteilte dem Feldermausmenschen einige Befehle, woraufhin dieser den Raum verließ.
    „Was ist mit den Gefangenen, Lania?"
    „Sie sind geflohen", brummte die Hexe.
    „Interessant", sagte er kalt. „Ich erinnere mich an einen weiteren Befehl von mir. Du sollst in den nächsten Tagen keine Opfer suchen."
    „Ich konnte nicht anders", schrie die Hexe. „Ich brauchte Blut. Kannst du das nicht verstehen? Eine Jacht fuhr nahe an der Insel vorbei. Ich mußte die Menschen ganz einfach gefangennehmen."
    „Du hast ausdrücklich gegen meinen Befehl gehandelt, Lania. Und wie war es möglich, daß sie fliehen konnten?"
    „Das verstehe ich eben nicht. Sie waren eingesperrt. Jetzt ist das Gefängnis leer, und ihre Jacht ist verschwunden."
    Halmahera krampfte die Hände wütend zusammen und beugte sich vor. „Das bedeutet, daß deine Insel bald überall bekannt sein wird. Sie werden nach ihr suchen, du verdammte Närrin."
    „Ich kann mir nicht erklären, wie den Menschen die Flucht gelungen ist. Es ist einfach unmöglich. Sie waren geschwächt. Allen war das Blut ein wenig ausgesaugt worden. Sie konnten ganz einfach nicht fliehen."
    „Sie sind aber geflohen", knurrte der Dämon. Seine dunklen Augen schienen jetzt zu glühen. „Nun zum Kappa. Er floh ebenfalls."
    „Ja, das war heute kurz vor Sonnenaufgang. Er tötete zwei meiner Diener, dann verschwand er einfach."
    „Was heißt das?" „Er löste sich einfach auf."
    „Hm, das ist allerdings eine Fähigkeit, die ich einem Kappa nicht zugetraut hätte. Er wurde von den Tierfängern eingefangen."
    „Dann ist ja alles gut", sagte die Hexe erleichtert.
    „Nichts ist gut", wütete der Dämon. „Wo ist der Kopf der O-tuko-San?"
    Lania verfiel sichtlich. „Der Kappa hat etwas mit dem Puppenkopf angestellt, Halmahera." Wutentbrannt sprang der Dämon auf.
    „Zeige mir sofort den Puppenkopf!" kreischte er mit überschnappender Stimme.
    „Ich hole ihn", sagte die Hexe.
    „Ich komme mit. Ich lasse dich nicht aus den Augen, dummes Miststück. Nicht einmal so einen simplen Auftrag kannst du erfüllen. Ich werde dir…"
    Er brach ab und schien sich etwas beruhigt zu haben.
    Lania stand auf und führte Halmahera in einen kleinen fensterlosen Raum. Auf einem Tisch stand die magische Glaskugel, in der sich der Totenkopf befand, der bis vor wenigen Stunden noch der Kopf der O-tuko-San gewesen war.
    „Ich sehe keinen Puppenkopf', sagte Halmahera.
    „Der Totenkopf ist alles, was vom Kopf der O-tuko-San übriggeblieben
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