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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium
Autoren: A.F.Morland
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ihr auffallen müssen, daß er nicht atmete, doch das entging ihr genauso wie die Tatsache, daß er keinen Schatten hatte.
    Brewster drückte das Mädchen fest an sich.
    »Uff!« machte sie. »Ich kriege keine Luft.«
    Er zog sie von der Hausbar weg.
    »Hey!« rief sie und lachte. »Was ist mit den Martinis?«
    »Später«, sagte er heiser. »Zuerst will ich etwas anderes.«
    Sein Griff lockerte sich etwas. Sie drehte sich um und lächelte ihn strahlend an. »So?« fragte sie. »Was denn?«
    »Dich!« antwortete Answard Brewster.
    Sie ließ den Shaker fallen und fuhr ihm mit gespreizten Fingern durchs Haar. »Okay«, flüsterte sie, »Wenn du nicht warten kannst…«
    Seine kühle Wange berührte ihr Gesicht. Sie spürte seinen Mund an ihrem Ohr, und er glitt langsam nach unten. Wenn sie den Ausdruck in seinen Augen hätte sehen können, wäre sie in heller Panik geflohen, doch sie hatte keinen blassen Schimmer von dem, was ihr bevorstand.
    Er saugte sich an ihrem Hals fest.
    Ein wohliger Schauer durchrieselte sie.
    »Das gibt einen Knutschfleck«, sagte sie lächelnd.
    Sein Saugen wurde leidenschaftlicher.
    Chrissie spürte ein leichtes Brennen, dann einen Stich - und mit einemmal war ihr, als hätte sie eine Wunde am Hals.
    Sie wollte Answard Brewster von sich drücken, doch er ließ sie nicht ios, preßte sie fest an sich und trank ihren süßen, warmen Lebenssaft.
    Bald wehrte sie sich schon nicht mehr, ließ alles mit sich geschehen.
    Es war ein sanftes Hinübergleiten in den Tod, gleichzeitig aber auch in ein anderes, dämonisches Leben.
    ***
    Er trug sie fort, betrat mit ihr den Friedhof und verschwand mit ihr in jener Gruft, in der er erwartet wurde.
    Jetzt hatte er die fünf Mädchen, die er brauchte, um Gaddol beschwören zu können. Mit Jubilee hatte er ein Mädchen zuviel, aber das störte ihn nicht.
    Vielleicht wollte Gaddol sie haben, nachdem er Gestalt angenommen hatte.
    Sobald Chrissie die Augen aufschlug, pfählten sie sie.
    Sie legten das fünfte Opfer in den magischen Kreis, und Answard Brewster fing mit der Beschwörung an. Die uralte Ghoul-Magie war ziemlich in Vergessenheit geraten.
    Nur wenige wußten, auf welche Weise sie sich beschwören ließ. Answard Brewster gehörte zu dieser Elite.
    Er und sein Diener konzentrierten sich voll auf die Beschwörung, Ellenlange Formeln flossen über Brewsters Lippen. Mal redete er laut, dann wiederum ganz leise, und er bediente sich einer toten Sprache.
    Jubilee nagte an ihren Handfesseln. Faser um Faser biß sie durch, ohne daß sich die beiden Schwarzblütler darum kümmerten.
    Answard Brewster sandte seine Beschwörung in die unauslotbaren Tiefen des Schreckens, Immer wieder rief er den Namen des großen Ghouls, dem es als einzigem möglich sein würde, alle Leichenfresser zu vereinen.
    Nur auf ihn würden alle hören. Nur seinen Befehlen würden sie gehorchen. Nur er konnte sie aus dem Sumpf der Mißachtung holen und ihrer Dämonengattung einen neuen Wert geben.
    »Gaddol!« rief Answard Brewster mit lauter Stimme.
    Und Gaddol kam!
    Seine Kraft manifestierte sich in den magischen Kreis. Steinernes Grau türmte sich über den fünf toten Mädchen - Energie, Magie… Nichts, was man anfassen konnte. Noch nicht!
    Gaddol war da, aber er hatte keinen Körper.
    Er war ein graues Etwas, ein durchscheinendes Nichts, das erst Gestalt annehmen mußte, doch Answard Brewster zweifelte nicht daran, daß das sehr bald geschehen würde. Schließlich hatte er alles bestens dafür vorbereitet.
    ***
    Ich provozierte den Ghoul, als er sich blicken Heß. Ich nannte seinen Meister einen Idioten, dessen Pläne mit Sicherheit scheitern würden.
    Ich hoffte, daß unser Wächter irgend etwas tat, das es mir ermöglichte, den Sarg zu verlassen. Doch der verfluchte Kerl ließ sich nicht reizen.
    Er blieb ruhig, gelassen und zuversichtlich. In dieser Nacht würde Gaddol nach London kommen, und schreckliche Dinge würden hier ihren Ausgang nehmen.
    Ich sagte, Answard Brewster wäre ein Narr, ein Phantast, Ich bedachte den Meister mit vielen Schimpfnamen, doch ich hätte mir den Atem sparen können.
    Der Ghoul befreite mich nicht aus meiner mißlichen Lage.
    Doch plötzlich geschah etwas, das mich beinahe einen Jubelschrei aussto ßen ließ. Ich preßte die Lippen fest zusammen und warf Mr. Silver einen freudigen, begeisterten Blick zu.
    Der Ex-Dämon nickte kaum merklich.
    Die Freiheit winkte!
    Jemand hatte den Keller betreten, ohne daß es dem Ghoul aufgefallen war.
    Ein
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