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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium
Autoren: A.F.Morland
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schwer haben, mich loszuwerden. Du kannst mich nicht töten, und ich werde nicht ewig in diesem verdammten Sarg liegen. Sobald ich ihn verlassen kann, geht es dir an den Kragen.«
    Answard Brewster wandte sich mir zu, und er schien sofort zu spüren, daß ich kein Schwarzbiütler war.
    »Nimmt dein Freund den Mund immer so voll?« fragte der Blutsauger.
    »Du würdest Hals über Kopf dieses Haus verlassen, wenn du wüßtest, wozu er fähig ist«, antwortete ich.
    »Was habt ihr hier zu suchen?«
    »Dich«, gab ich kurz und trocken zurück. »Was hast du mit dem Mädchen aus dem Nachbarhaus gemacht?«
    »Sie lebt nicht mehr,«
    »Du meinst, sie ist jetzt ein Schattenwesen?«
    »Nein, Sie ist tot. Ich habe sie gepfählt«, sagte Answard Brewster. »Wozu?« fragte ich verblüfft.
    »Weil ich ihre Leiche brauche«, antwortete der Blutsauger.
    Mir klebte mit einemmal die Zunge am Gaumen. »Und… Jubilee?« fragte ich stockend.
    Der Vampir begriff. »Ihr seid die Dämonenjäger, mit denen sie mir gedroht hat.«
    »Wo ist Jubilee?« fragte ich rasch.
    »Sie befindet sich in einem guten Versteck.«
    »Wo?«
    Der Blutsauger grinste. »Erwartest du etwa, daß ich es dir verrate? Es ist ein netter kleiner Friedhof - aber davon gibt es Dutzende in London. Ihr werdet sie niemals finden!«
    »Lebt sie noch?« wollte ich mit angespannten Nerven wissen.
    »Ich werde ihr Blut morgen nacht trinken«, antwortete Answard Brewster.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Jubilee lebte noch! Ein Lichtblick! Ich hatte zwar noch keine Ahnung, wie wir ihr helfen konnten - wir vermochten ja im Augenblick nicht einmal für uns selbst etwas zu tun -, aber ich klammerte mich an die Hoffnung, daß es irgendeine Möglichkeit geben würde, das Blatt für uns alle zu wenden.
    »Und dann werde ich sie pfählen!« sagte der Vampir hart. »Wenn auch Jubilee tot ist, sind die Vorbereitungen abgeschlossen.«
    »Vorbereitungen wofür?« wollte ich wissen.
    »Ich glaube nicht, daß du schon mal von Gaddol gehört hast«, sagte der Vampir.
    Es stimmte. Ich hörte diesen Namen zum erstenmal.
    »Wer oder was ist Gaddol?« wollte ich wissen.
    Mr. Silver wußte Bescheid. »Gaddol ist ein Geist, eine Kraft, eine Magie… Eine uralte Ghoul-Magie.«
    »Sehr richtig«, bestätigte Answard Brewster. »Die schwarze Macht hat mich beauftragt, diese alte Ghoul-Kraft zu beschwören, zu erwecken.«
    »Warum dich, einen Vampir?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Weil ich einer der wenigen bin, die das Beschwörungsritual kennen. Ich werde Gaddol herbeizitieren. Hier in London wird der starke Ghoul-Geist Gestalt annehmen. Er wird einen Körper bekommen, aufstehen, den Grundstein für eine neue Ghoul-Ära legen. Bisher wurden die Ghouls in der Höllenhierarchie von allen Dämonen verachtet und geringgeschätzt. Aber das wird sich nun ändern. Gaddol wird die Ghoul-Sippen Europas vereinen und seine Brüder zu großen Taten führen. Vereint werden sie Dinge tun, zu denen sie bisher nicht fähig waren. Gaddol wird den Ghouls zu neuer Macht verhelfen. Bald werden Ghouls in allen Dimensionen Achtung und Ansehen genießen, und ich, Answard Brewster, werde diesen Stein ins Rollen gebracht haben.«
    »Ich glaube nicht, daß dir die schwarze Macht den Auftrag dazu gegeben hat«, sagte Mr. Silver. »Bei deinen Auftraggebern kann es sich lediglich um eine Splittergruppe handeln.«
    »Das ist unwichtig«, behauptete der Vampir ärgerlich.
    »Die Hölle ist nicht daran interessiert, daß die Hierarchie verändert wird«, sagte Mr. Silver.
    »Die Ghouls werden die Herrscher von morgen sein!« prophezeite der Vampir. »Auf der Erde… und in der Hölle.«
    Ich verstand. Answard Brewster rechnete mit einer fetten Belohnung, wenn er für Gaddol den Steigbügelhalter gespielt hatte.
    Der Blutsauger hatte vor, mitzuhelfen, ein neues Ghoul-Imperium zu schaffen.
    Mir wurde bei dem Gedanken, es könnte ihm gelingen, übel.
    Wir erfuhren von ihm, daß er für die Beschwörung fünf Mädchenleichen brauchte.
    Vier davon befanden sich bereits in seinem Versteck auf dem Friedhof.
    Das fünfte und letzte Opfer sollte Jubilee sein. Und ich wußte nicht, wie wir das verhindern konnten.
    Vorhin hatte ich mich gefreut, als ich erfuhr, daß Jubilee noch lebte. Doch nun dachte ich an die Angst, die das arme Mädchen bis morgen nacht auszustehen hatte, und ein Würgen suchte meine Kehle heim.
    ***
    Wir erholten uns nicht weiter. Die Genesung stagnierte. Answard Brewster brauchte keine Angst zu haben, daß wir
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