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1059 - Fels der Einsamkeit

Titel: 1059 - Fels der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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auf dem felsigen Boden wand.
    Der amorphe Körper zuckte und pulsierte. Es war schwer, seine Ausmaße zu ermitteln, da er ständig die Form wandelte. Er hatte eine Maximaldimension von 35 Zentimetern, wenn er sich lang und wurmförmig ausstreckte.
    „Es... es kroch aus dem Rollschwamm hervor", antwortete Irmina, noch immer benommen von den unglaublichen Ereignissen der vergangenen Minuten. „Es muß eine Art Symbiont sein."
    Perry sandte eine knappe Meldung an die Lagerzentrale. Hier wurde keine Hilfe gebraucht. Trupps zu je zwei oder drei Mann sollten die Peripherie des Diaspongin-Kreises abfliegen und sich vergewissern, daß von den Schwämmen keine weitere Gefahr drohe. Die Szene leerte sich.
    „Wir müssen das... die Amöbe hier behalten, Irmina", sagte Perry. „In einem der Labors muß eine Zelle eingerichtet werden, in der das Wesen, untergebracht werden kann - und zwar schnellstens."
    „Ich übernehme das", bot die Mutantin sich an.
    „Eine große Zelle", fügte Perry hinzu. „Es muß ein Mensch bequem darin Platz haben."
    Hinter der Helmscheibe hervor warf ihm Irmina einen erstaunten Blick zu, stellte jedoch keine Fragen. Sie glitt davon, in Richtung der Südschleuse, und auf dem Schauplatz des eigentümlichen Geschehens zurück blieben nur Perry Rhodan und der Springer Narktor.
    Und die EM-Amöbe ...
    Perry wählte die Sonderfrequenz der Mutanten an Bord der DAN PICOT.
    „Der Meister ehrt uns heute durch besondere Aufmerksamkeit", meldete sich der Ilt.
    „Ich brauche euch alle drei", sagte Perry. „Und zwar sofort."
    „Das heißt, Teleportation ist erlaubt?"
    „In diesem Sonderfall, ja."
    Perry beschrieb, wo er sich befand; dann unterbrach er die Verbindung. Das Verhalten der Amöbe hatte sich nicht geändert. Sie wand und krümmte sich, machte jedoch keine Anstalten, sich zu entfernen. Dem leblosen Körper des Rollschwamms, aus dem sie hervorgekrochen war, schenkte sie keine Beachtung.
    „Was das wohl sein mag?" fragte Narktor, der bisher noch kein einziges Wort gesprochen hatte.
    „Ein intelligenter Bewohner dieses Planeten", antwortete Perry.
    Die Reaktion des Springers amüsierte ihn. „Das ... das Ding dort?" stieß Narktor ungläubig hervor. „Es kann nicht einmal kriechen!"
    „Es braucht nicht zu kriechen - unter normalen Umständen. Es lebt als Symbiont im Innern des Rollschwamms. Der Schwamm besorgt die Bewegung und andere physische Funktionen. Die Amöbe lenkt den Gastkörper und denkt für ihn."
    Narktor flog einen halben Kreis um das fremdartige Gebilde, als müsse er es von allen Seiten betrachten, bevor er Perrys Erklärung überhaupt in Erwägung ziehen konnte.
    „Nimmt es uns wahr?" wollte er wissen.
    „Ich habe keine Ahnung."
    Der Springer hatte noch eine Menge Fragen auf der Zunge, aber er wurde durch die Ankunft der drei Mutanten unterbrochen. Sie materialisierten nur zwanzig Meter entfernt.
    Zwei erstaunte Ausrufe ertönten fast gleichzeitig in Perrys Helmempfänger. Sie kamen von Gucky und Fellmer Lloyd. Der Mausbiber brachte sein Empfinden am deutlichsten zum Ausdruck.
    „Verdammt, ist das nahe!"
    Gucky und Ras Tschubai führten Fellmer in der Mitte. Sie schwebten heran und gewahrten den bleichen, zuckenden Körper der EM-Amöbe. Fellmer hatte die Augen geschlossen; sein Gesicht war verzerrt, als empfinde er heftigen Schmerz.
    „Welche Fremdartigkeit...", stöhnte er.
    „Keine erkennbaren Denkvorgänge?"
    „Keine, Perry", antwortete der Ilt, wie er es vor zwei Stunden droben im Fels schon getan hatte.
     
    *
     
    Die Zelle war würfelförmig mit einer Kantenlänge von gut drei Metern. Irmina Kotschistowa und zwei Spezialroboter hatten weniger als eine Stunde gebraucht, sie aufzustellen und einzurichten. Im Innern herrschten Druck, Temperatur und atmosphärische Zusammensetzung wie draußen auf der Oberfläche von EMschen. Loses Felsgestein von der Außenwelt war hereingebracht worden, sogar der schlaffe Körper des aufgeplatzten Rollschwamms. Ein Gravoprojektor sorgte dafür, daß im Innern der Zelle die Wirkung des künstlichen Schwerefelds, das überall im Bereich der Kuppel eine Schwerkraft von einem Gravo bewirkte, aufgehoben wurde.
    Ras Tschubai hatte die EM-Amöbe aufgenommen und war mit ihr in die Zelle teleportiert. Er hatte das Fremdwesen auf dem felsigen Untergrund deponiert und sich wieder entfernt. Er kehrte kurze Zeit später zur DAN PICOT zurück. Perry Rhodan gab Anweisungen, daß seine Überlebensmontur - besonders an den Stellen, an denen sie mit
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