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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten
Autoren: Unbekannt
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auf die Landeplattform hinaus, auf der das halutische Raumschiff bereits aufgesetzt hatte.
    „Hoffentlich glaubst du mir jetzt", sagte Piet Garmesheimer. „Verdammt, ich dachte, das teuflische Ding bringt mich um."
    Die beiden Männer sahen, daß der Haluter ausstieg. Sie blieben in der Schleuse, um auf ihn zu warten.
    „Zunächst dachte ich, wir hätten es mit mehr oder weniger intelligenten Geschöpfen zu tun, aber jetzt weiß ich, daß ich mich geirrt habe", erklärte der Kommandant. „Wenn sie intelligent wären, würden sie zumindest versuchen, sich mit uns zu verständigen."
    „Ist ihr Verhalten nicht ein Zeichen von Intelligenz?" fragte der Funker. „Ich meine, es gehört doch schon einiges dazu, uns zu beobachten und dann zu kopieren. Mir wird jetzt noch ganz schlecht, wenn ich daran denke, daß ich in aller Ruhe in der Station gearbeitet habe, und daß eine geraume Weile so ein Wesen in meiner Nähe war und mich angegafft hat, um mich nachbilden zu können."
    „Eine instinktive Handlung des Plasmawesen", entgegnete der Kommandant. „Mehr nicht. Es sind keine Intelligenzen. Wir müssen sie vernichten, wo wir ihnen begegnen, oder sie bringen uns um."
    „Was wollte dieser Klumpen von mir?"
    „Das kann ich nur vermuten. Wenn das Plasmawesen den Helm geöffnet hätte, wäre es dir wahrscheinlich ebenso ergangen wie Dick Follow und den beiden Frauen. Das Plasmawesen wäre in dich eingedrungen und hätte dich von innen heraus umgewandelt."
    „Es hätte mich von innen aufgefressen?"
    „Bis es so groß gewesen wäre wie du."
    Piet Garmesheimer würgte. Er griff sich an den Hals.
    „Nimm dich zusammen", mahnte der Kommandant ihn. „Du kannst den Helm jetzt nicht öffnen. Hoffentlich hast du begriffen, weshalb ich so vorsichtig war."
    Garmesheimer nickte nur. Sein Magen rebellierte, und er fühlte sich so schlecht, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
     
    *
     
    „Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Kosham anerkennend. „Hoffentlich seht ihr das ein."
    „Wir haben vor allem einen Ausfall", erwiderte Camerrham. „Der erste Kommunikationsversuch, den wir auf diese Weise unternommen haben, ist fehlgeschlagen. Sie haben eine unserer Zellen getötet."
    „Es kann nur an einer Kleinigkeit gelegen haben", erwiderte die Kommunikationstechnikerin. „Vorläufig weiß ich noch nicht, warum der Zweibeiner geschossen hat, aber ich vermute, daß er es getan hat, weil wir nicht antworten konnten.
    Sie haben eine Sprache wie wir, aber wir beherrschen sie nicht. Deshalb kommt es immer wieder zu Mißverständnissen."
    „Wir sprechen eine gemeinsame Sprache", antwortete Truhllamp bissig, „und doch verstehen wir uns nicht. Die Mißverständnisse häufen sich."
    „Das ist eine philosophische Frage, die du da aufwirfst", erklärte Kosham. „Ich bin der Ansicht, daß es dabei um ein Problem der Intelligenz geht. Je höher die Intelligenz, desto größer die Gefahr des Nichtverstehens."
    „Aha", lachte Camerrham verärgert. „Und da wir praktisch pausenlos aneinander vorbeireden, ist das ein Beweis dafür, daß wir besonders intelligent sind."
    „Völlig richtig", erwiderte Kosham ernsthaft. „Bei Primitiven gibt es dieses Problem eigentlich gar nicht, weil ihre Kultur und ihre Sprache einfach und übersichtlich sind. Je komplizierter aber Kultur und Zivilisation werden, desto schwieriger wird auch die Kommunikation."
    „Dann müssen wir ja richtig stolz auf uns sein, daß wir so weit fortgeschritten sind", sagte Camerrham sarkastisch.
    „Schluß jetzt", befahl die Kommandantin. „Wir haben andere Sorgen. Wir müssen diesen Stützpunkt so schnell wie möglich erobern. Schon jetzt ist die Lage schwierig, und sie wird von Stunde zu Stunde schwieriger. Bald haben wir vielleicht überhaupt keine Möglichkeit mehr, uns durchzusetzen. Deshalb müssen wir jetzt angreifen."
    „Du glaubst also, daß es keinen Sinn mehr hat, sich mit den anderen verständigen zu wollen. Du gibst auf. Du siehst keine friedliche Lösung mehr. Was schlägst du vor?" fragte die Astrophysikerin.
    „Wir versuchen es weiter mit Imitationen", erklärte Truhllamp. „Sodann eliminieren wir einen nach dem anderen, bis die ganze Sterneninsel uns gehört."
    „Dann sollten wir nicht länger warten", schlug Kosham vor. „Ich wählte den Zweibeiner, der geschossen hat. Er ist offenbar eine Respektsperson."
    „Einverstanden", sagte die Kommandantin. „Truhllamp und ich suchen uns andere Vorbilder."
     
    7.
     
    Ramon Gillies hob
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