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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten
Autoren: Unbekannt
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und tippte einige Zahlen in die Tastatur.
    Ein gelblicher Nebelschleier glitt über das Bild.
    „Ich muß Grek-1 sprechen", erklärte Spouru. „Möglichst sofort."
    Er sprach Kraahmak.
    „Einverstanden", antwortete eine dunkle Stimme.
    Spouru schaltete wieder ab.
    „Ist das alles?" fragte Icho Tolot verwundert.
    „Natürlich nicht. Komm. Wir gehen zur Nahtstelle." Er deutete nacheinander auf zehn bewaffnete Männer und befahl ihnen, sich ihnen anzuschließen. „Die anderen bleiben hier."
    Überrascht blickte er den Haluter an, weil dieser seinen Raumanzug ablegte.
    „Ich brauche ihn nicht", erklärte Icho Tolot und lachte dröhnend. „Ich kann mich auf andere Weise schützen."
    Er lachte erneut und hieb dann mit einer Faust auf einen der Eßtische. Die Faust fuhr durch die Kunststoffplatte des Tisches hindurch, als bestünde diese nur aus weichem Schaumstoff. Plastiksplitter wirbelten über den Boden.
    „Oh Verzeihung", sagte der Haluter und blickte Spouru schuldbewußt an. „Ich hatte für einen Moment vergessen, daß ich nicht mehr an Bord meines Schiffes bin."
    Dario Spouru lachte.
    „Für ein paar Minuten dachte ich, irgend etwas sei mit dir nicht in Ordnung", gestand er, „aber jetzt weiß ich, daß du ganz der Alte bist. Wir können gehen."
    Zusammen mit dem Haluter verließen er und die anderen Männer die Messe. Auf einem der Gänge in der Nähe teilten sie sich in zwei Gruppen auf, die sich auf zwei Antigravplattformen stellten. Auf diesen Transportgeräten schwebten sie einige Minuten lang durch die Station bis vor eine wandhohe Panzerplastscheibe. Dahinter kauerte eine massige Gestalt in einem mächtigen Stahlsessel. Bräunliche Dämpfe umwallten sie.
    Grüßend hob Dario Spouru eine Hand.
    Der Maahk reagierte nur mit einem flüchtigen Strecken der Finger an seiner rechten Hand. Die vier grün schillernden Augen blickten den Kommandanten forschend an.
    „Du hast mich zu einem Gespräch gebeten", dröhnte eine Stimme aus den Lautsprechern über der Panzerplatte. „Ich bin hier. Was ist los?"
    Er hat offenbar nicht vor, Zeit mit Höflichkeitsfloskeln zu verschwenden, dachte der Terraner. Nun gut, mir soll es recht sein.
    Auf der anderen Seite der Panzerplastscheibe herrschte eine Wasserstoff-Methan-Ammoniakatmosphäre. Doch dessen wurde Dario Spouru sich gar nicht bewußt. Sein ganzes Augenmerk richtete sich auf den Kommandanten der Methans.
    Grek-1 war mit einer Körpergröße von fast 2,50 Metern überdurchschnittlich groß für einen Maahk. Er wirkte ungemein massig und muskulös, und er besaß eine Ausstrahlung, die seine äußere Erscheinung und seine nüchterne Umgebung unwichtig erscheinen ließ.
    Seine fast farblose Haut war mit blaßgrauen Schuppen bedeckt, von denen namentlich im Bereich der Füße einige abgeblättert waren. Sie lagen auf dem Boden. Die mächtigen Arme baumelten wie kraftlos an seinen Seiten. Sie waren so lang, daß die Fingerspitzen die abgefallenen Schuppen erreichten.
    Das Beeindruckendste an Grek-1 war jedoch, so empfand Spouru, der Kopf, der in seiner Gesamtheit Bestandteil des Körpers war, also nicht auf einem Hals thronte. Er glich einem langgezogenen, halbmondförmigen Wulst, der von einer Schulter zur anderen reichte. Auf dem schmalen Grat an der Oberseite des Kopfes befanden sich die vier Augen, die pro Einheit zwei halbkreisförmige Schlitzpupillen besaßen. Spouru wußte, daß diese Doppelpupillen nach hinten und nach vorn blicken konnten, so daß der Maahk ständig sehen konnte, was vor und hinter ihm geschah. Einen Methan unbemerkt von hinten anzugreifen, war nicht möglich und war darüber hinaus angesichts der ungeheuren Körperkräfte der Kolosse ein gewagtes Unternehmen.
    Auf der anderen Seite der Panzerplastscheibe herrschten andere Druckverhältnisse und andere Temperaturen, weil die Maahks unter gleichen Bedingungen wie die Terraner nicht hätten existieren können. Die Temperaturen lagen deutlich über 92 Grad Celsius. Die Maahks atmeten Wasserstoff als Verbrennungselement ein, in dem sich auch Spurenelemente des Gases Methan befanden. Sie atmeten Ammoniak aus, das sich bei geringeren Temperaturen verflüssigt hätte, so daß es dann nicht mehr hätte ausgeatmete werden können.
    „Fremde sind bei uns eingedrungen", erklärte Spouru. „Es sind Plasmawesen, und sie sind äußerst aggressiv. Wir befürchten, daß sie zwölf Männer und Frauen von uns getötet haben."
    Er beschrieb, was geschehen war.
    „Das Problem ist einfach zu lösen",
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