Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erwiderte Grek-1, nachdem er eine Weile über das nachgedacht hatte, was er gehört hatte. „Ich stimme mit dir überein, daß es sich nicht um eine Intelligenzform handeln kann. Eine solche hätte sich wohl anders verhalten."
    Der Kommandant blickte irritiert zur Seite. Für einen Moment hatte er den Eindruck gehabt, so etwas wie ein schwarzer Handschuh oder ein Stück Haut habe sich von einer der Hände des Haluters gelöst und sei davongeflogen. Doch Icho Tolot stand wie ein Fels neben ihm. Er schien nichts bemerkt zu haben.
    Ich muß mich geirrt haben, dachte Spouru, und er kam sich recht seltsam vor. Was für ein dummer Gedanke!
    Dennoch sah er sich die Hand genauer an, von der sich das schwarze Etwas gelöst zu haben schien.
    Sie unterschied sich durch nichts von den anderen Händen des Haluters.
    Meine Nerven! Was in den letzten Stunden passiert ist, war wohl etwas zu viel. Ich sehe Gespenster.
    „Einfach zu lösen? Ich habe nicht den Eindruck. Wir hatten bisher mit größten Schwierigkeiten zu kämpfen."
    „Die Fremden sind Sauerstoffatmer, so wie ihr auch", stellte der Methan fest. „Sie haben ihre Raumanzüge abgelegt, weil sie in der von euch geschaffenen Atmosphäre leben können. Offenbar vermehren sie sich unter den gegebenen Bedingungen sehr schnell.
    Nun, wenn sie durch andere Mittel nicht aufzuhalten sind, dann gibt es wirklich eine einfache Lösung. Wir werden die Schleusen zwischen unserem und eurem Bereich öffnen."
    Der Kommandant blickte den Maahk verblüfft an.
    Die angebotene Lösung war allerdings überzeugend, und sie war ungemein logisch.
    Das hätte mir auch einfallen können, warf Spouru sich vor. Ich hätte nur einmal versuchen sollen, so wie ein Maahk zu denken. Grek-1, als streng logisch denkendes Wesen, hätte auf gar keine andere Lösung kommen können.
    „Du hast recht", sagte er anerkennend. „Diese Methode ist radikal. Damit säubern wir unseren Bereich sofort."
    „Wenn du einverstanden bis, fahren wir die Schleusen in genau fünfzehn Minuten auf", antwortete der Maahk.
    Dario Spouru überlegte einige Sekunden lang, ob ein derartiger Angriff auf die Fremden gerechtfertigt war. Dann kam er zu dem Schluß, daß ihm als für die anderen Mitglieder des Montageteams Verantwortlicher gar kein anderer Weg blieb. Er mußte die Station von den fremden Wesen säubern, und er glaubte, daß ein kompromißloses Vorgehen gerechtfertig war.
    „Ich bin einverstanden", erwiderte er daher. „In fünfzehn Minuten."
    Er hob grüßend einen Arm.
    „Ich danke dir", verabschiedete er sich.
    „Wir sind aufeinander angewiesen", entgegnete der Maahk.
    „Kommt", befahl der Kommandant.
    Die Antigravplattformen schwebten zur Hauptschleuse zurück.
    Icho Tolot schwieg. Spouru blickte hin und wieder zu ihm hin. Er erwartete, daß der Haluter erklären würde, was er so weitab von der Milchstraße im intergalaktischen Raum suchte. Doch der Koloß schien es nicht für nötig zu halten, ihn zu informieren.
    Spouru nahm sich vor, ihn zu fragen, sobald das Problem der Plasmawesen gelöst war.
    In der Hauptmesse war es ruhig. Einer der Männer berichtete, daß sich in der Zwischenzeit nichts getan hatte. Es war keine Imitation aufgetaucht, und keines der fremden Wesen hatte einen Angriff versucht.
    Icho Tolot legte seinen Raumanzug an, um sich nicht den giftigen Gasen auszusetzen, die in wenigen Minuten in den von den Terranern besetzten Bereich von Lookout schießen würden.
    „In welcher Weise sind die Schotte zum Maahkbereich gesichert?" fragte er, bevor er seinen Raumhelm schloß.
    „Von dieser Seite liegen Riegel vor", antwortete Spouru. „Ich habe sie bereits per Funkbefehl zurückgefahren."
    Er lächelte.
    „Du glaubst, ich sei allzu unvorsichtig? Das bin ich nicht. Die Maahks können die Schleusen nicht ohne meine Einwilligung öffnen. Sie können uns also im Konfliktfall auch nicht überraschen."
    „Dann bin ich beruhigt."
    Icho Tolot schloß seinen Helm.
    Der Kommandant ging zu einem der Monitorschirme und nahm Verbindung mit der nun nicht mehr besetzten Zentrale des von ihm beherrschten Teiles von Lookout auf. Der Bildschirm erhellte sich, und er konnte einen großen Teil der Steuerungs- und Kontrolleinrichtungen sehen.
    Ihm fielen auf, daß einige Lämpchen rot leuchteten.
    „Wir müssen in die Zentrale", sagte er zu dem Haluter. „Komm mit. Schnell."
    Er gab keine weitere Erklärungen ab, sondern eilte mit dem Haluter zu dem angegebenen Ziel. Vorübergehend befürchtete er, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher