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1056 - Die steinerne Charta

Titel: 1056 - Die steinerne Charta
Autoren: Unbekannt
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sicher wie die Zeremonienmeister. „Weißt du nicht, daß bisher jeder, der zum Ritter der Tiefe geweiht wurde, vorher das Gewölbe besuchte?"
    „Ich habe niemals eine Weihe mitgemacht", versetzte der Zarke mürrisch. „Und auf alte Geschichten gebe ich nichts."
    „Jen Salik kam ebenfalls aus dem Gewölbe", fuhr Kreyn unbeirrt fort.
    „Das ist lange her!"
    Der Amuter schien einzusehen, daß Skenzrans schlechter Laune nicht beizukommen war. Er ließ ihn stehen und begab sich zu den Bänken, die für die Domwarte reserviert waren. Widerstrebend folgte ihm Skenzran.
    In diesem Augenblick begann der Dom zu schwingen und schlug zum erstenmal.
    Es war überwältigend!
    Skenzran war darauf nicht vorbereitet und wurde tief in seinem Innern getroffen. Die Schwingung, die ihn berührte, war wie eine gewaltige Woge, die ihn umfaßte, in ihn eindrang und sein Bewußtsein vom Körper spaltete. Sie war Geräusch, Emotion und Berührung gleichzeitig; sie zwang ihn auf seinen Platz und hob ihn doch in eine Ebene, die er bisher niemals kennen gelernt hatte.
    Unwillkürlich dachte er an die Behauptung, daß sensible Wesen, die Khrat schon einmal besucht hatten, diese Schwingung sogar über Galaxien hinweg spüren konnten. Bisher hatte er derartige Aussagen belächelt, nun aber zweifelte er nicht mehr daran. Er hielt es sogar für möglich, daß das gesamte Universum dieser Schwingung voller Ergebenheit lauschte.
    Taumelnd erreichte er schließlich den für ihn vorgesehenen Platz. Er umklammerte den vorderen Rand der Bank und preßte sich mit dem Rücken gegen die Holzwand.
    Die Schwingung klang ab.
    Skenzran sah, daß die Zeremonienmeister sich zur Empore begaben und dort einen Kreis um den steinernen Tisch bildeten. Von Perry Rhodan und seinen Begleitern war nach wie vor nichts zu sehen.
    Hinter Skenzran klang Stimmengewirr auf. Er drehte sich auf der Bank herum und blickte zum Tor.
    Die Besucher drängten herein und füllten die Bankreihen. Viele würden draußen bleiben und die Weihe von dort aus verfolgen müssen.
    Falls sie überhaupt stattfindet! dachte der Zarke.
     
    7.
     
    Die Trivers hatten eine Art bewegliche Plattform gebildet, indem sie mit ihren Körpern dicht zusammendrängten, und versuchten, den hölzernen Rollstuhl auf ihren gepanzerten Rücken davonzuschleppen. Das primitive Gefährt schwankte und knirschte, während sich Skenzrans Tochter verzweifelt an den Armlehnen festklammerte. Sie hatte aufgehört zu schreien, ihr Gesicht zeigte den Ausdruck stummen Entsetzens.
    Waylon Javier zitterte. Das Gefühl, der Entführung ohnmächtig zusehen zu müssen, machte ihn regelrecht krank.
    „Ich kann das nicht länger mit ansehen!" stieß Roi Danton hervor und machte Anstalten, sich auf die Trivers zu stürzen.
    Rhodan packte seinen Sohn an der Schulter und riß ihn zurück.
    „Halt!" befahl er. „Du machst alles nur noch schlimmer."
    „Und was willst du tun?"
    „Vorläufig wollen sie dem Mädchen offenbar nichts antun, sondern es nur wegschleppen - aus welchen Gründen auch immer. Folgen wir ihnen und warten auf eine günstige Gelegenheit zum Eingreifen."
    Die Trivers bewegten sich auf das Zentrum der Station zu. Es waren Roboter, deren Programmierung durcheinandergeraten war, daran mußte Javier sich immer wieder erinnern.
    Aber gerade das machte sie so gefährlich, denn niemand konnte vorhersagen, wie sie sich im nächsten Moment verhalten würden.
    Wie schnell die Trivers lernten, bewies die Behändigkeit, mit der einige der Roboter auf den Rücken der anderen kletterten, um von dieser Position aus dem Geschaukel ein Ende zu machen.
    Das Mädchen begann erneut zu schreien, denn einige der Trivers kamen ihm nun sehr nahe.
    Ein Durchbruch in einer teilweise zerstörten Wand diente den Robotern als Tor zu einer Art Terrasse, auf der riesige Trümmerbrocken zerstörter Türme lagen. Der Boden bestand aus erstarrten Wellen eines Materials, das irgendwann einmal bis zur Glutflüssigkeit erhitzt worden war. Die Trivers glichen diese Unebenheiten geschickt aus, indem sie sich tiefer sinken ließen oder Buckel machten. Ihre aus Segmenten bestehenden Körper bereiteten ihnen dabei keine Schwierigkeiten.
    Auf der anderen Seite fiel die Terrasse jäh ab, nur an einigen Stellen begrenzten gewaltige Maschinenanlagen einen Abgrund, den Javier von ihrer derzeitigen Position nicht übersehen konnte. Er erkannte jedoch, daß die Roboter mit dem Rollstuhl genau auf diesen Abgrund zusteuerten.
    Der BASIS-Kommandant gab einen
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