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1049 - Der Geist des Vaters

1049 - Der Geist des Vaters

Titel: 1049 - Der Geist des Vaters
Autoren: Jason Dark
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zu besuchen?«
    »Ich habe ein Ziel.«
    »Waren wir das?«
    »Nicht nur ihr.«
    »Wer dann?«
    »Ich muß zum Haus.«
    Bull ging sofort ein Licht auf. »Zum Haus der Sinclairs, nicht wahr? Dort willst du hin?«
    »Ja, das ist mein Ziel.«
    »Und was willst du dort? Was führt dich dorthin? Es ist nicht mehr das Haus, das es einmal war und…«
    »Ich werde die Statue an mich nehmen. Ich werde sie holen. Sie ist das Erbe des Königs.«
    »Aha. Noch schöner. Hat der König auch einen Namen? Lebt er noch? Ist er tot?«
    »Er heißt Lalibela…«
    Der Konstabler hatte das Gefühl, einen Tiefschlag erhalten zu haben. Lalibela - ausgerechnet er.
    Ausgerechnet dieser alte König aus Äthiopien. Verflucht noch mal, es hing also doch mit dem Tod der beiden alten Sinclairs zusammen. Da hatte der Name Lalibela ebenfalls eine große Rolle gespielt, das wußte Bull genau, denn er war schließlich gegen seinen Willen in den Fall mit hineingezogen worden.
    Bull suchte nach einer Ausrede. Nach Argumenten, um den Mann zu halten. »Du… du… wirst ihn nicht finden.«
    »Doch, das werde ich. Ich bin tot und lebe gut. Und niemand wird mich aufhalten können.«
    Es waren seine letzten Worte gewesen. Mehr wollte er einfach nicht sagen, und er setzte seinen Vorsatz auch sofort in die Tat um, denn er ging auf den Konstabler zu.
    Noch berührte er ihn nicht. Bull überlegte, wie er sich verhalten sollte. Ihm fiel ein, daß er noch immer seine Waffe in der rechten Hand hielt. Sie hochreißen und schießen, war kein Problem. Da brauchte er nicht einmal zu zielen, um Nico zu treffen. Er war breit genug.
    Nico ging weiter.
    Bull legte auf ihn an. »Keinen Schritt mehr, verdammt! Wenn du gehst, drücke ich ab!«
    Nico Goodwin hatte es gehört. Um die Drohung kümmerte er sich nicht. Er tat so, als wäre Bull überhaupt nicht vorhanden und ging seinen Weg weiter.
    »Scheiße, ich…«
    Da packte Nico zu. Die Finger seiner rechten Hand umschlossen das Gelenk des Konstablers. Bull hatte Angst davor, daß ihm diese Hand das Gelenk brechen könnte, aber die Finger hielten einfach nur fest, und Bull spürte ihre Kälte.
    Ja, sie waren eiskalt. So stumpf. So eisig, und trotzdem nicht wie normales Eis.
    Totenkälte…
    Der Konstabler dachte nicht mehr daran, abzudrücken. Die Kraft war zudem aus seiner Hand verschwunden, während die kalten Totenklauen weiter zudrückten.
    Der will dir das Gelenk brechen! schoß es Terence durch den Kopf und er ging zurück.
    Genau das hatte Nico gewollt. Er ließ den Mann los, gab ihm als Nachschlag noch mit der freien Hand einen heftigen Stoß, der Terence Bull herumtrieb und ihn gegen die Hauswand taumeln ließ.
    Dort blieb er schweratmend stehen. Sein Gelenk brannte noch immer. Jemand hatte Säure auf die Haut gekippt, dieses Gefühl hatte er. Seine Waffe hielt er nicht mehr so fest wie sonst. Sie hing ihm praktisch noch in der Hand, pendelte und wies mit der Mündung zu Boden.
    Dann rutschte sie ihm endgültig aus der Hand. Er hörte noch den Aufprall, bückte sich aber nicht, um die Pistole aufzuheben.
    Er ließ den Mann gehen.
    Nico drehte sich nicht einmal um. Er fand seinen Weg und verließ auch den Gehsteig nicht. Die Dunkelheit war sein Beschützer. In sie hinein tauchte er ab.
    Zurück blieben ein Polizist und ein Einbrecher, die die Welt nicht mehr verstanden…
    ***
    Ich war nicht einmal sehr schnell zum Haus meiner Eltern gefahren, obwohl es mich schon drängte.
    Ich brauchte einfach etwas Zeit für mich, um nachdenken zu können.
    Nach außen hin schienen sich die Dinge geklärt zu haben. Die Fronten waren klar abgesteckt. Es gab meinen Vater auf der einen Seite als normalen Körper, der bereits in den Zustand der Verwesung übergeglitten war, und auf der anderen mußte einfach noch sein Geist existieren. Genau das war mein Problem.
    Ich mußte ihn finden. Er war nicht sichtbar, und er steckte auch nicht in der verdammten Statue. Er trieb sich irgendwo herum. Über diesen Vergleich konnte ich nicht einmal lächeln, denn ich wußte ja sehr gut, daß es so etwas gab.
    Andere Dimensionen, andere Reiche, die jenseits unseres Erfassungsvermögens lagen. Es gab auch für Menschen diese transzendentalen Tore, durch die normale Personen in diese anderen Reiche hineingleiten konnten. Auch dort existierten Regeln, wie ich am eigenen Leibe schon hatte erfahren müssen. Wie oft es mich in diese anderen Welten verschlagen hatte, konnte ich nicht mehr nachzählen.
    Jetzt mußte mit dem Geist meines Vaters das
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