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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffe einen letzten verzweifelten Versuch, uns von unserem Vorhaben abzubringen. Die vier Einheiten gingen auf Kollisionskurs. Nachdem sie festgestellt hatten, daß die Abwehrschirme der SOL für ihre Waffen undurchdringlich waren, wollten sie uns nun rammen.
    Artz stieß einen Warnruf aus.
    „Schon gut", sagte ich.
    „Das ist selbstmörderisch", erklärte der Pilot. „Willst du zulassen, daß es Tote gibt?"
    „Natürlich nicht", versicherte ich und trat an den Telekom.
    Das Gerät war bereits auf Sendung programmiert, ein zugeschalteter Translator, den wir bereits justiert hatten, würde jedes meiner Worte in Krandhorjan übersetzen. Die Kosmokraten hatten offenbar damit gerechnet, daß ich am Ziel in Schwierigkeiten kommen würde, und mich mit dem notwendigen Wissen ausgerüstet. Merkwürdig, daß ich nichts davon während meiner unfreiwilligen zwanzigjährigen Odyssee mit der SOL vergessen hatte.
    Ich versuchte, mir die Gesichter der kranischen Raumschiffskommandanten vorzustellen, wenn sie unsere Botschaft empfingen.
    „Kranen", sagte ich. „Wir kommen nicht als eure Feinde. Wir haben eine lange Reise hinter uns und sind froh, auf eine Zivilisation zu stoßen, die zu unterstützen von nun an unser erklärtes Ziel sein wird."
    Ich starrte auf die Bildschirme und beobachtete die Flugbahn der vier Schiffe. Sie blieb unverändert. Ich stieß eine Verwünschung aus.
    „Ausweichmanöver vorbereiten, Samgo!" befahl ich ärgerlich.
    Da nahmen die kranischen Raumfahrer Verbindung zu uns auf. Auf dem Bildschirm des Telekoms erschien ein seltsames Gesicht. Unwillkürlich erinnerte es mich an das Gesicht eines Wolfes, wenn es auch ausgeprägter war und große Intelligenz ausdrückte. Der „Wolf" hatte eine gewaltige Löwenmähne. Er sah stolz und wild aus, und wenn die Instrumente um ihn herum überhaupt einen Vergleich zuließen, mußte er einen Menschen mindestens um Kopfeslänge überragen.
    „Ich bin Gurdu!" rief er in einer bellenden Sprache. Dabei warf er den Kopf zurück, daß die Mähne flog. Seine kriegerische, beinahe unbeherrschte Haltung beeindruckte mich.
    Trotz der Schlappen, die unsere Angreifer erlitten hatten, schienen ihr Mut und ihre Entschlossenheit ungebrochen.
    Unwillkürlich mußte ich an die Terraner vergangener Jahrhunderte denken. In mancher Beziehung hatten sie diesen Wesen geglichen.
    „Ziehe deine vier Schiffe zurück, Gurdu", sagte ich. Im Gegensatz zu mir konnte er mich nicht sehen. Mich den Kranen persönlich zu zeigen, hätte nicht zu meinen Plänen gepaßt.
    Ich winkte Artz zu, und dieser überspielte den Kranen wie verabredet das Bild eines Solaners.
    „Verschwindet aus unserem Sonnensystem!" verlangte Gurdu.
    Erleichtert registrierte ich, daß trotz seiner rauen Worte die vier Einheiten ihren Flug stoppten und auf Warteposition gingen. Die kranischen Piloten waren für diese Entwicklung sicher nicht weniger dankbar als wir, denn sie hatten vermutlich bereits mit ihrem Leben abgeschlossen.
    „Wir möchten mit eurer Regierung verhandeln, Kommandant", erklärte ich. „Euer Mißtrauen ist völlig unbegründet. Dieses Schiff ist seit langer Zeit unterwegs und sucht einen Heimathafen. Wir sind unseres Weltraumnomadendaseins müde."
    Was mich betraf, war das sogar die ganze Wahrheit.
    „Wer seid ihr überhaupt?" wollte Gurdu wissen.
    Seine Augen funkelten böse, und ich war mir darüber im klaren, daß es Wochen und Monate dauern würde, das Vertrauen dieser Intelligenzen zu gewinnen. Davon hatten die Kosmokraten nichts gesagt, aber Gurdus Anblick genügte, um mich davon zu überzeugen, daß die Existenzformen jenseits der Materiequellen eine gute Wahl getroffen hatten.
    „Wir nennen uns Solaner", erklärte ich. „Diese Bezeichnung ist vom Namen unseres Schiffes abgeleitet."
    „Kommt ihr nicht von einem anderen Planeten?"
    „Doch, aber das liegt lange zurück. Unsere Heimatwelt gehört nicht zur Galaxis Vayquost."
    Meine Auskünfte mußten dem armen Gurdu widersprüchlich und schwer akzeptabel erscheinen, aber er beherrschte sich in bewundernswerter Weise. Ich konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete, wie er verschiedene Argumente gegeneinander abwägte. Meine ganze Hoffnung konzentrierte sich darauf, daß er bereit sein würde, nun mit seiner Regierung zu sprechen und sie über die neue Entwicklung zu unterrichten.
    Vielleicht war man auf Kran sogar schon informiert, denn es war durchaus möglich, daß unser Telekomgespräch auf dem Planeten mitgehört
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