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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr
Autoren: Unbekannt
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worden war.
    „Eines noch", fügte ich schnell hinzu, um seine Nachdenklichkeit zu vertiefen und ihn von unüberlegten Schritten zurückzuhalten. „Unser Schiff wird nicht landen, bevor ihr uns nicht die Erlaubnis dazu gebt. Wir bitten darum, mit eurer Regierung verhandeln zu dürfen. Zu diesem Zweck würden wir gern ein Landekommando nach Kran schicken. Aber auch das werden wir nicht ohne eure Erlaubnis tun."
    Gurdu wirkte zunehmend unkonzentriert, so daß ich davon überzeugt war, daß er nun mit wichtigen Stellen auf Kran Verbindung aufgenommen hatte.
    Hayes bedeutete mir mit einem Wink, daß ich das Mikrophon ausschalten sollte, und nachdem ich seinem Wunsch entsprochen hatte, sagte er bitter: „Sehen wir eigentlich nicht, was für prachtvolle Burschen diese Kranen sind? Sie werden auch ohne unsere Hilfe ein großes Sternenreich aufbauen. Sie brauchen weder uns noch die Spoodies in unseren Laderäumen."
    „Es ist eine Frage der Zeit", gab ich zurück. „Mir gefällt es auch nicht, in dieser Weise in ihre Entwicklung eingreifen zu müssen. Sie haben jedoch nicht soviel Zeit, um eine natürliche Expansion abzuwarten. Wenn sie nicht schnell zu einer starken Macht in diesem Gebiet werden, besteht die Gefahr, daß sie zwischen kriegerischen Auseinandersetzungen der Völker aus zwei Mächtigkeitsballungen zerrieben werden."
    Hayes zuckte mit den knochigen Schultern.
    „Kein einziges dieser Argumente läßt sich überprüfen", erklärte er kategorisch. „Wir können glauben, was man dir erzählt hat - oder auch nicht."
    Das war nur zu wahr! Und es war gleichzeitig der schwächste Punkt meines Vorhabens, daß ich mittlerweile selbst von starken Zweifeln geplagt wurde. Andererseits sprach das für die Kosmokraten, denn es wäre ihnen sicher ein leichtes gewesen, mich zu einem überzeugten Anhänger ihrer Pläne zu machen.
    Gurdu meldete sich wieder.
    „Wir verlangen", sagte er, „daß ihr euch mit eurem Schiff tiefer in den Raum zurückzieht.
    Solange ihr euch im Orbit befindet, werden wir nicht verhandeln."
    Ich seufzte. Damit hatte ich eigentlich gerechnet.
    „Nun gut", meinte ich, „tun wir ihnen den Gefallen."
    Ich schaltete das Mikrophon wieder ein.
    „Wir sind bereit, euren Wünschen zu entsprechen, Kommandant Gurdu."
    Im Grunde genommen war das Verlangen der Kranen vorhersehbar gewesen, denn diese Wesen wußten nur zu gut, welche potentielle Gefahr ein Schiff wie die SOL im Orbit bedeutete.
    Auf den Bildschirmen der Fernortung war ein Teil der kranischen Hauptstadt zu sehen; sie lag im Zentrum einer gewaltigen Ebene. Wenn es nach dem Willen der Kosmokraten ging, würde das meine neue Heimat sein. Im Augenblick sah es allerdings so aus, als würden sich unüberwindliche Probleme auftürmen.
    Vor zwanzig Jahren hatten mich ein paar Buhrlos in einer an der SOL vorbeiziehenden Weltraumstation gefunden, genau wie die Kosmokraten es geplant hatten. Das bedeutete, daß ich über zweihundert Jahre jenseits der Materiequellen zugebracht hatte, ohne mich an meine Erlebnisse dort erinnern zu können.
    Ich versuchte, nicht allzu oft daran zu denken, denn mir war, als hätte man mir einen Teil meines Lebens gestohlen. Allerdings konnte ich nicht sicher sein, ob ich von 3587 bis 3791 wirklich nur bei den Kosmokraten gelebt hatte. Vielleicht war ich bereits im Auftrag dieser seltsamen Existenzformen zu anderen Missionen unterwegs gewesen und hatte lediglich die Erinnerung daran verloren. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß die Kosmokraten zweihundert Jahre benötigten, um mich für meine Aufgabe auf Kran vorzubereiten.
    Oder spielte Zeit jenseits der Materiequelle keine Rolle?
    Manchmal wurde ich von rätselhaften Träumen gequält, die mit meinem Aufenthalt in jenem Gebiet in einem Zusammenhang zu stehen schienen. Dabei erschienen mir seltsame Gestalten, und ich wähnte mich in eine schwer zu beschreibende Umgebung versetzt. Obwohl diese Träume recht selten waren, beschäftigten sie mich jedes Mal sehr lange und führten oft dazu, daß ich unkonzentriert und nervös wirkte.
    Vielleicht wäre ein terranischer Mutant in der Lage gewesen, mir bei der Beantwortung aller Fragen zu helfen, indem er mein Bewußtsein durchforschte. Doch Terra war weit, und manchmal bezweifelte ich, ob ich Perry Rhodan und all meine anderen Freunde jemals wiedersehen würde.
    Ich gab Samgo Artz den Befehl, die SOL in den Weltraum zurückzubringen. Er verzog unwillig das Gesicht; wenn es nach seinem Willen gegangen wäre, hätten wir diese
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