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1047 - Sklaven der Superintelligenz

Titel: 1047 - Sklaven der Superintelligenz
Autoren: Unbekannt
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mehr schaffen.
    Doch seine Nervosität war so groß, daß er sich zum ersten Mal in diesem Spiel einen Doppelfehler leistete.
    Noch blieben ihm zwei Gewinnbälle.
    Er wurde still in der Halle. Das Publikum wartete atemlos vor Spannung auf die Entscheidung, die nun fallen konnte.
    John Crawl bemühte sich verzweifelt um Konzentration und Ruhe, aber er konnte das Zittern in den Beinen nicht unterdrücken. Die Nervosität nahm ihn immer stärker gefangen.
    Er warf seine ganze Kraft in den nächsten Aufschlag, machte einen Fehler und verschlug auch den zweiten Ball.
    Dasilva lachte höhnisch.
    Crawl blieb noch ein letzter Gewinnball. Wenn er diesen nicht durchbrachte, glich sein Gegenspieler aus, und der Kosmopsychologe wußte, daß er dann nicht mehr genügend Kraft haben würde, den nervenzerreibenden Kampf um die letzten beiden Punkte siegreich zu überstehen. Dasilva würde zum 5:3 aufholen, dann selbst aufschlagen, auf 5:4 heranziehen und mit dem nächsten Break zum 5:5 ausgleichen. Crawl kannte sich gut genug, um zu wissen, daß seine Kampfmoral zerbrechen würde, wenn er nicht jetzt und mit dem nächsten Ball gewann. Allzu oft hatte er schon das Gefühl gehabt, nicht nur gegen den Mann auf der anderen Seite des Netzes zu kämpfen, sondern gegen zahllose andere Umstände, die sich ihm entgegenstellten.
    Der Schiedsrichter forderte ihn auf, weiterzuspielen.
    Er programmierte den nächsten Spielzug ein. Abermals wollte er Dasilva mit der unterschiedlichen Beschleunigung des Balles in den verschiedenen Gravitationsfeldern überraschen.
    Die Konsole senkte sich in den Boden.
    In der Halle wurde es leise.
    Die Augen der Zuschauer hingen an ihm.
    Dasilva wich weit hinter die Begrenzungslinie des Spielfelds zurück, um auch einen extrem schnellen Ball noch abfangen zu können.
    Er hat erraten, was ich will, erkannte Crawl bestürzt. Jetzt wäre ein scharf angeschnittener Ball besser gewesen, der seitlich wegspringt.
    Doch dazu war es zu spät.
    Die Gravitationsfelder, die in den verschiedenen Farben schillerten, so daß sie für die Zuschauer gut zu erkennen waren, waren programmiert.
    Crawl warf den Ball zum ersten Aufschlag hoch, ließ sich nach vorn fallen und legte alle Kraft in den Schlag. Der Schläger peitschte durch die Luft, traf den Ball über seinem Kopf, also zu weit hinten, und der Ball schlug hinter der Aufschlagslinie auf.
    Dasilva grinste.
    Crawl war den Tränen nahe. Zu groß war die Enttäuschung. Er fühlte sich betrogen, da er wußte, daß er das Duell unter normalen Umständen klar gewonnen hätte.
    Am liebsten hätte er seinen Schläger jetzt weggeworfen und aufgegeben.
    Doch noch hatte er eine Chance.
    Ihm blieb noch der zweite Aufschlag.
    Wenn du ihn weich schlägst, sagte er sich, hämmert er ihn dir zurück, so daß du keine Chance hast, ihn zu retournieren. Setze alles auf eine Karte. Der Aufschlag muß hart und mit vollem Risiko kommen.
    Er warf den Ball hoch und spürte im gleichen Moment, daß er wiederum nicht den günstigsten Schlagpunkt erreichte. Er lag zu weit vorn.
    Fange ihn auf! schrie es in ihm.
    Doch es war zu spät. Sein Körper arbeitete instinktiv. Der Schläger fiel tief in seinen Rücken, und er riß ihn mit ganzer Kraft wieder hoch, um ihn so hart, wie nur eben möglich, gegen den Ball zu schleudern.
    Als Crawl den Ball traf, wußte er als geübter Spieler sofort, daß der Ball im Netz landen mußte. Der Winkel war einfach zu ungünstig.
    Doch der Ball flog nicht ins Netz.
    Er raste wie ein schwarzer Schatten dicht über die Netzkante hinweg, schlug im richtigen Feld auf und beschleunigte so immens, daß er Dasilva fast den Schläger aus der Hand riß.
    Von einer ungeheuren Last befreit, riß John Crawl die Arme in die Höhe. Er konnte es nicht fassen, daß er gewonnen hatte. Im letzten Moment hatte sich alles noch zum Guten gewendet.
    Dasilva kam gequält lächelnd zu ihm und reichte ihm die Hand.
    „Zufall", sagte er. „Manchmal hat selbst der Dümmste so ein Glück."
    Crawl verschlug es die Sprache ob solcher Unverschämtheit. Er wandte sich abrupt ab und ging zu dem Boten, der ungeduldig auf ihn wartete.
    „Ich muß erst noch duschen", sagte er. „Ich bin vollkommen verschwitzt."
    „Später. Erst kommst du mit. Wir haben ein Problem, das nicht warten kann."
    John Crawl blickte den jungen Mann ablehnend an. Alles in ihm sträubte sich gegen ihn und gegen den Auftrag, um den es ging.
    Der kosmische Basar Rostock stand nahe der Hundertsonnenwelt und war noch nicht in die
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