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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes
Autoren: Larry Brent
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die wächserne Darstellung
der »Hexe« Janette in Brand.
    Die furchtbaren Hände des Hexenwürgers, die
von George Hunter ebenfalls aus Wachs nachgebildet worden waren und am Hals der
zarten jungen Frau hingen, verschmolzen und lösten sich ebenfalls auf.
    Die szenische Darstellung des Hexenwürgers,
seines Opfers, der wächserne George Hunter und die Würgerhände sanken in der
Feuerglut in sich zusammen.
    Dichter Qualm hüllte alles ein, trieb Kunaritschew
die Tränen in die Augen und reizte seine Bronchien und Lungen.
    Der Russe preßte sich jedoch nur ein Taschentuch
vor Mund und Nase und wich nicht.
    Nur der Rauch war unangenehm. Eine Gefahr für
sein Leben bestand nicht, so daß er keinen Anlaß sah, sich zurückzuziehen.
    Er wartete das Ende des Feuers und der Rache
Janettes ab.
    Der Rauch verteilte sich. Von Hunter und der
Verbrennungsszene war nichts mehr übrig.
    Die Fackel war erloschen.
    Leila Sheltons Geist hielt sie immer noch in
der Hand und ließ sie dann los.
    In dem Moment, als die Fackel den Boden
berührte, löste die Spukerscheinung sich auf.
    Sie kehrte nie wieder.
    Die Fackel nahm Iwan Kunaritschew an sich.
Sie wurde - wie der »Geflügelte Tod« - ein Utensil im PSA-Grusel-Museum.
    X-RAY-7 kehrte nach draußen zu den Wartenden
zurück. Starker Wind war aufgekommen und riß in den dichtbelaubten Wipfeln der
Bäume. Die ersten Blätter fielen.
    Iwan atmete tief durch.
    »Alles okay, Mister Kunaritschew ?« fragte einer der Polizisten.
    »Choroschow, ja, alles in bester Ordnung.«
    Er warf einen letzten Blick auf das Gemäuer
des ehemaligen Castle und war überzeugt davon, daß es hier keine Wachspuppen
und keinen Spuk mehr geben würde. Die Kräfte hatten sich aufgehoben. Der Fluch
aus der Vergangenheit hatte sich erfüllt.
    Das Feuer im geheimen Kellergewölbe des
Castle, dessen Anlage noch auf den reichen Hexenjäger Quentin zurückging,
erstickte bald. Die schwere Steinplatte schloß die Räume unten hermetisch ab,
und die Sauerstoffzufuhr funktionierte aus diesem Grund nicht mehr.
    Iwan schickte seine beiden Begleiter schon
mal zum Wagen, der hinter Büschen auf der anderen Seite des Waldes verborgen
stand.
    X-RAY-7 wollte noch einige Minuten mit sich
und seinen Gedanken allein sein. Das hatte einen besonderen Grund.
    Iwan gab einen ausführlichen
Situationsbericht nach New York durch, und dazu konnte er keine Zeugen
brauchen.
     
    ●
     
    Durch X-RAY-1 in New York wiederum wurde
Larry Brent - rund dreißig Meilen von seinem Freund Kunaritschew entfernt - vom
erfolgreichen Abschluß dieses Abenteuers unterrichtet.
    Aber alle Fragen waren noch nicht gelöst.
    Noch in der gleichen Stunde an diesem späten
Abend flatterte eine neue Hiobsbotschaft auf den Schreibtisch von
Chief-Inspektor Higgins.
    Beim Reinigen der Toiletten im Flughafen
Heathrow Airport war eine Putzfrau auf eine Leiche gestoßen. Der Tote sah
ebenso verschrumpelt aus wie jener, den man unweit der Straße zwischen High
Wycombe und Aylesbury fand!
    »Dieser Tag steckt voll Überraschungen«,
knurrte Larry. Er war hundemüde, ließ es sich aber nicht nehmen, zusammen mit
Iwan Kunaritschew und Higgins zum Heathrow Airport hinauszufahren.
    Der Tote war bereits geborgen. An einer Narbe
am rechten Handgelenk hatte ein Angestellter der PanAm, der zufällig die Aktion
mitbekommen hatte, den Toten identifiziert.
    »Das muß Henry Keenan, einer unserer
Chef-Piloten sein ...« Der Mann macht einen verwirrten Eindruck. »Aber - alles
spricht dagegen. Henry Keenan fliegt die Route London-San Franzisco. Flug
Nummer 136 ... Aber die Maschine ist... wie gewöhnliche abgeflogen ... mit der
Original-Crew .«
    Da stimmte etwas nicht!
    In Larry Brent schlug eine Alarmglocke an.
    Die Blicke der beiden Freunde begegneten
sich.
    Iwan Kunaritschew verzog die Lippen. »Du
siehst so seltsam blaß um die Nase herum aus, Towarischtsch«, murmelte X-RAY-7.
    »Der Tote unweit der Straße, eine zweite
Leiche mit den gleichen Symptomen rund fünfundvierzig Meilen entfernt. Der
zweite Tote - ein Chef- Pilot, der eine Maschine nach San-Franzisco steuert.
Brüderchen - das ist bestimmt kein Zufall! Mir schwant Unheimliches ... Ich
glaube, wir haben den »Geflügelten Tod« unterschätzt. In der Kiste, die man in
dem Loch mitten auf der Waldlichtung ausgegraben hat, muß ’ne Leiche gelegen
haben. Wie der >Geflügelte< die Geister der Wahnsinnigen und Mörder aus
dem Jenseits beschwor und in die Wachsfiguren bannte, so gelang es seinem Geist
in einen Toten zu
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