Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1037 - Gefangene der SOL

Titel: 1037 - Gefangene der SOL
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kurzer Frist wahrscheinlich zu irreparablen psychischen Schäden führen.
    Mallagan betrachtete die Zustände, die er geschaffen hatte. Sorgfältig hatte er darauf geachtet, daß rings um ihn herum Vakuum herrschte - dort kam keiner der Kranen oder Solaner an ihn heran. Obendrein war dieser Bezirk durch die Robots gesichert, die sich Mallagan dienstbar gemacht hatte.
    Nein, von dieser Seite her war kein Angriff zu befurchten. Mallagan ging die Möglichkeiten durch. Konnte man ihm die Energie abdrehen?
    Wasser, Licht und Luft absperren?
    Auch das schied aus - nicht zuletzt des einfachen Umstands wegen, daß man nicht genau wußte, wo Mallagan steckte.
    Mochten sie ihn nur suchen - finden würden sie ihn nimmermehr.
    Es war keineswegs Zufall, daß es unter den zahlreichen künstlich geschaffenen Luftblasen im Innern des Schiffes ein halbes Dutzend gab, in denen sich kein lebendes Wesen aufhielt. Obendrein hatte Mallagan etwa acht oder neun solcher Luftblasen, in denen Besatzungsmitglieder eingesperrt waren, die Nachrichtenverbindungen gekappt.
    Es gab infolgedessen eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wo man nach Mallagan suchen konnte - darunter der Raum, in dem er Scoutie und Brether Faddon empfangen hatte. Natürlich hatte er bei diesem Kontakt das Geheimnis seines Versteckes nicht gelüftet. Einmal mehr hatte er seine Widersacher getäuscht, erfolgreich, wie es schien.
    „Elende Schurken", knurrte Mallagan.
    Sein Schädel schmerzte. Vermutlich Anpassungsschwierigkeiten, dachte er. Vorsichtig betastete er den Schädel, unter dessen Haut sich vier Spoodies versammelt hatten. Ohne diese Spoodies wäre Mallagan niemals in der Lage gewesen, seine verwegenen Pläne zu denken, von der Ausführung ganz zu schweigen. Irgendwie verhalfen die Spoodies ihm vor allem zu einem tiefgehenden Verständnis für Maschinenlogik - nur so hatte er, vom Glück begünstigt, Zugang gefunden zu SENECA.
    Hm, vielleicht ließ sich über SENECA etwas austüfteln, was den Herren in der Zentrale zu schaffen machte.
    Mallagan stieß einen leisen Seufzer aus.
    Es war seltsam. Wann immer er sich mit SENECA unterhielt, hatte er das zweifelhafte Gefühl, als rede SENECA zu ihm wie zu einer Maschine. Das lag zweifelsohne daran, daß Mallagans Spoodie-Denkvermögen etwas Maschinenhaftes hatte, eben jene kalte emotionsfreie Logik, die für Maschinen typisch war.
    Dazu kam, daß Mallagan ab und zu von beklemmenden Gefühlen beschlichen wurde - einer sehr versteckten, dumpfen Ahnung, daß etwas mit ihm nicht stimmte.
    Das Schwierige war, daß Mallagan in den Denkpausen, die er sich gönnte, und in denen er seine nunmehr brillante Kombinationsgabe zugunsten von Gefühlen zurücktreten ließ, gar nicht mehr recht begriff, was er sich dazu ausgerechnet hatte.
    Solange er sich auf sein Vorhaben konzentrierte, die einzelnen Bestandteile dieses Meisterplans, dreifach, vierfach gestaffelt, logisch abgesichert, durchdacht, ausgefeilt und bis ins letzte Detail durchkonstruiert - solange verstand er jede Kleinigkeit dieses verzwickten Planes. Sobald er aber die Ebene kalter Logik verließ, begriff er die Winkelzüge, Listen und psychologischen Tricks nicht mehr, die er sich erdacht hatte. In gewisser Weise kam sich Mallagan vor wie ein Großmeister im Schach, der nach dem Verlassen des Brettes nicht mehr ansprechbar ist - entweder Großmeister oder blutiger Laie, ohne eine Zwischenform.
    Auf eine Art und Weise, die ihn schwindeln machte, hatte er in den Sternstunden seiner geistigen Fähigkeiten fast den Kontakt zu sich selbst verloren.
    Nun, auch das würde sich ändern, bald, wenn er sich an die Spoodies gewöhnt hatte und imstande war, die überragenden geistigen Fähigkeiten, die die Spoodies vermittelten, auch auf andere Bereiche auszudehnen. Doch dazu war später Zeit.
    Jetzt galt es herauszufinden, wo gewisse Leute an Bord steckten - und darum wandte er sich an SENECA.
    Wo hielt sich beispielsweise Tanwalzen auf?
    Die Antwort war rasch gefunden. Der High Sideryt steckte, zusammen mit beiden Stellvertretern bei Tomason, und der wiederum hielt sich in der Zentrale auf.
    Hyhldon hingegen - sieh da, er hatte sich davongemacht. Früher hatte er sich in der Zentrale aufgehalten, jetzt saß er bei einigen Leuten, die Mallagan in einer besonderen Luftblase eingesperrt hatte. Wie er dorthin gekommen war, lag auf der Hand - mit einem Raumanzug, von denen es im Bereich der Zentrale einige gab.
    Natürlich wußte SENECA ganz genau, wie viele Raumanzüge es im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher