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1037 - Gefangene der SOL

Titel: 1037 - Gefangene der SOL
Autoren: Unbekannt
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geschafft", sagte Hull. Olynd konnte ihn ebensowenig verstehen wie er den Prodheimer-Fenken, aber das schadete nichts.
    Mit vereinten Kräften wuchteten die beiden die Kiste auf ihr Ziel zu. In Hulls Tasche steckte eine Spezialkarte, auf der die biologischen Kreisläufe der SOL eingezeichnet waren - Abluft, organisch verunreinigte Abwässer, Brauchwasser von den hydroponischen Anlagen, von den Parks und Gärten an Bord.
    Eine solche Leitung war das Ziel der beiden Attentäter.
    Wichtig bei der Auswahl war gewesen, daß in der Nähe einer gut erreichbaren Leitung ein Anschluß an eine Luftblase liegen mußte, die ihrerseits wiederum am gleichen Luftversorgungsstrang zu liegen hatte wie die Zentrale der SOL. Ein solcher Ort war nicht leicht zu finden gewesen, schon gar nicht ohne Hilfe durch die Positronik, aber geduldige Köpfe hatten in stiller Arbeit auch dieses Problem gelöst.
    „Schluß!" bestimmte Hull. „Wir sind am Ziel."
    Ein leichter Ruck ging durch den Boden. Hull sah auf. War das das vereinbarte Zeichen?
    War die SOL bereits in den Normalraum zurückgekehrt?
    Hull murmelte einen Fluch.
    Er sah den Prodheimer-Fenken an. Olynd schien nichts gemerkt zu haben. Nun gut, dann wurde der geplante Anschlag eben durchgeführt. Einer mehr oder weniger konnte nicht schaden - wer konnte wissen, wie schnell der erste Anschlag verdaut werden konnte.
    Hull warf einen Blick auf den Plan. Der Luftstrang, den er hatte erreichen wollen, lag seitlich hinter einer leicht entfernbaren Verkleidungsplatte. Und die Luftblase, die es anzuzapfen galt, konnte schlimmstenfalls siebzig Meter voraus zu finden sein.
    Hull öffnete die Kiste. Sie enthielt außer einer leistungsfähigen transportablen Luftpumpe zwei sehr lange Schläuche und einen rot gefärbten Kasten.
    Hulls Aufgabe, die man ihm nicht näher in ihren Einzelheiten erläutert hatte, sah vor, das eine Ende des Schlauches mit der Luftleitung zu verbinden, das andere Ende sollte die Luftblase erreichen. Was die Pumpe und der rote Kasten dann zu tun hatten - Aarne Hull hatte keine Ahnung, und er hatte auch nicht vor, sich näher zu informieren. Er wußte, daß die Dinger nicht explodieren konnten, und das genügte ihm vollauf.
    Mit Handzeichen machte er Olynd klar, was er sich ausgedacht hatte. Während Olynd die Verbindung zur Luftblase herstellte, wollte Aarne Hull die Leitung mit der Pumpe verbinden.
    Der Prodheimer-Fenke machte ein Zeichen, daß er verstanden hatte. Er griff nach dem Schlauch und entfernte sich eilig damit.
    Die Arbeit war rasch erledigt.
    Danach war nur noch eines zu tun. Hull mußte die Pumpe einschalten und ein Sicherheitsventil an dem roten Kasten öffnen.
    Für die beiden Handbewegungen brauchte er nur einen Augenblick.
    „Fertig!" rief Hull, den Helm gegen den des Prodheimer-Fenken gepreßt. „Jetzt ab zu unserem nächsten Ziel."
    Knapp sechshundert Meter von ihnen entfernt gab es eine Möglichkeit, in eine Luftblase einzudringen. Dort sollten die beiden versuchen, sich mit siebzehn Eingeschlossenen in Verbindung zu setzen.
    Die beiden Saboteure entfernten sich.
    Hinter ihnen lief eine ebenso raffinierte wie simple Maschinerie an.
    Die Pumpe saugte aus der angezapften Leitung verbrauchte Luft an, und es war kein Zufall, daß diese Abluft von einem der öffentlichen Parks an Bord der SOL abgezapft wurde.
    Ein Spezialfilter in dem roten Kasten nämlich versuchte so viele Kleinstlebewesen aus der Luft festzuhalten wie nur irgend möglich. Das war der eine Teil der Aufgabe.
    Spätestens nach einer Viertelstunde würde der rote Kasten über einen reichhaltigen Fundus von Bakterien, Bazillen und anderen Kleinstlebewesen verfügen.
    Die weitere Arbeit des geheimnisvollen roten Kastens bestand darin, dieser Bakterienkultur mutagene Substanzen zuzufügen.
    Es gab ein Präparat in diesem Kasten, das die gesammelten Keime mit radioaktiven Strahlen beschoß und auf diese Weise für eine Veränderung im Erbgut der Bakterien sorgte. Es gab in dem Kasten eine Phiole, die das Gift der Herbstzeitlose enthielt - es wurde seit langen Jahrhunderten dazu verwandt, die Zahl der Chromosomen in einer Zelle zu verdoppeln. Die ersten kernlosen Orangen in der Geschichte der Menschheit waren mit diesem Trick künstlich gezüchtet worden.
    Es gab Schwermetalle, Kadmium beispielsweise, die Erbgut angriffen, Medikamente und vieles andere mehr. All diese Substanzen wurden in dem roten Kasten kurzfristig zum Einsatz gebracht.
    Die Wirkung ließ nicht lange auf sich
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