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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch
Autoren: Jason Dark
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Hellen kniete, ich aber nicht so gut für ihn zu sehen war. Möglicherweise schossen wir auch zur gleichen Zeit, doch ein Unterschied war nicht herauszuhören. Ich jedenfalls wurde nicht getroffen. Die Kugel klatschte über mir in die Decke, aber Peter Gilmore erwischte es.
    Er sah aus, als wäre er von einem Hammerschlag erwischt worden. In seine linke Schulter hatte sich die Kugel hineingebohrt.
    Durch die Wucht war er zurückgeschleudert worden und bewegte sich dabei auf dem harten Boden zuckend wie ein dicker Fisch.
    Auch mit der rechten Hand, was ihr nicht gut bekam. Sie prallte gegen eine Kante. Die Waffe rutschte ihm aus den Fingern, und er faßte nicht mehr nach.
    Gilmore kroch von der Treppe weg, hinein in seinen Keller und auch in seine von ihm so bewunderte Welt.
    Suko stand bei den Frauen. »Guter Schuß, John!« lobte er mich.
    »Deine waren auch nicht schlecht.« Ich deutete auf die Reste der Klapperschlangen.
    Kelly Farlane weinte. Sie hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und stützte sich an der Mauer ab. Jane Collins stand bei ihr uns strich über ihr Haar.
    »Bleibt ihr hier auf der Treppe!« riet ich der Detektivin und lächelte ihr zu.
    »Das war knapp, John!« flüsterte sie.
    »Ich weiß.«
    »Was ist denn oben los?«
    »Zumindest lauern dort noch einige Tierchen.«
    »Danke, darauf kann ich verzichten.«
    »Das meine ich auch.«
    Gilmore war nicht tot. Er war auch nicht bewußtlos geworden.
    Uns aber hatte er genug über sich und auch über seine Pläne erzählt.
    So konnten wir davon ausgehen, daß er nicht bereit war, aufzugeben. Auch nicht als Verletzter und schon gar nicht da, wo er sich in seiner eigenen Welt wohl fühlte.
    In einem Keller, den es schon sehr lange gegeben haben mußte.
    Wir hatten Zeit, um uns umzuschauen. Die alten Wände waren aus Steinen und Lehm gebaut. Der Boden wies kleine Risse und auch verschieden große Spalten auf.
    Dann waren da noch die Schlangen und auch ihre Nahrung. Ratten und Mäuse huschten ab und zu in verschiedene Richtungen und zu den entsprechenden Verstecken hin weg. An ihnen zeigten die Schlangen kein Interesse, denn sie wußten, daß es ihrem Herrn und Meister nicht gutging und sie zu ihm mußten.
    Peter Gilmore hatte es geschafft, sich von der Treppe wegzurollen.
    Er war allerdings nicht aufgestanden. Dazu fehlte ihm möglicherweise die Kraft. Still liegenbleiben und sich aufgeben, wollte er trotzdem nicht, denn er hatte sich auf den Bauch gedreht und schien sich in eine Schlange verwandeln zu wollen, denn er kroch mit ähnlichen schlangengleichen Bewegungen über den Boden hinweg. Er lag dabei auf dem Bauch. Die Schmerzen kümmerten ihn kaum, denn immer wieder schob er sich vor. Mit ruckartigen und nicht so gleitenden Bewegungen. Zu einer Schlange war er noch nicht geworden.
    Auch seine Freunde suchten ihn. Sie mußten ihn hören. Die Vibrationen erreichten sie. So konnten sie herausfinden, in welche Richtungen sie sich schlängeln mußten.
    Gilmore war auf dem Rücken liegengeblieben. Wir hatten inzwischen die Treppe hinter uns gelassen und standen vor der ersten Stufe als zwei Zuschauer.
    Die Szene kam uns befremdlich vor. Auch deshalb, weil sich die Schlangen nicht aufhalten ließen.
    Sie waren mit irgendwelchen Gästen zu vergleichen, die zur Beerdigung eintrafen. Es war ein wirklich makabres Bild, aber der Mann war noch nicht tot. Er lag nur auf dem Rücken, und sein Mund stand weit offen.
    Wir sahen sogar seine Augen. Sie hatten einen anderen Ausdruck bekommen. Dieser metallische Schlangenglanz war daraus verschwunden. An der linken Schulter war er von meiner Kugel getroffen worden. Sie hatte ein nur kleines Loch hinterlassen, aus dem sehr wenig Blut quoll.
    Röchelnd richtete sich Gilmore auf. Es blieb bei einem Versuch, denn er bekam nur seinen Kopf in die Höhe, dann sackte er wieder zurück. Das Röcheln hatte sich in ein langgezogenes Jammern verwandelt.
    Suko und ich sprachen flüsternd darüber, wie wir dem Mann helfen konnten und ob es überhaupt möglich war. Nein, wir hätten uns in eine zu große Gefahr begeben, denn die sternförmig auf ihn zugleitenden Schlangen hatten das Ziel so gut wie erreicht. Sie berührten bereits seinen Körper und glitten einen Moment später darüber hinweg. Sie schoben sich hoch, sie waren leise, nichts drang an unsere Ohren. Kleine Schlangen drückten sich in Lücken unter seine Kleidung und bewegten den Stoff wie kleine Wellen hin und her.
    Und noch etwas passierte.
    Zuerst zuckte der liegende
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