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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch
Autoren: Jason Dark
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gereizte Klapperschlangen…
    ***
    Beide Frauen standen auf der Treppe und wagten nicht, sich zu bewegen. Selbst Kelly Farlane zitterte nicht mehr, der Anblick der beiden Tiere hatte sie wirklich starr werden lassen. Sie wirkte wie eingefroren.
    Noch griffen die Tiere nicht an. Sie hatten die oberen Teile der schlanken Körper in die Höhe gerichtet und pendelten dabei von einer Seite zur anderen, als verfolgten sie irgendwelche Bewegungen.
    Die Mäuler waren geöffnet, und so konnten Jane und Kelly auch die beiden Giftzähne sehen, die aus den oberen Hälften hervorschauten.
    Kleine Augen, die bei den Bewegungen schillerten. Schmächtige und trotzdem starke Körper, die darauf warteten, vorschnellen zu können, um die Opfer anzugreifen.
    Noch warteten sie, als hätten sie den Befehl bekommen, einen Nervenkrieg zu starten.
    Janes Herzschlag war beinahe wieder normal geworden. Auch ihre Gedanken arbeiteten exakt. Sie schätzte die Entfernung zwischen ihnen und den Schlangen. Eine schwer zu schätzende Distanz, weil die Klapperschlangen zwei Stufen höher hockten.
    Vorbei kamen sie nicht, obwohl die Treppe ziemlich breit war. Es gab keine andere Chance, an die Tür zu gelangen, das mußten sie einfach versuchen.
    Gleichzeitig konnte jede Bewegung tödlich und damit ihre letzte sein.
    Jane spürte den Druck an ihrer Hand. Kelly hatte reagiert. Sie war kalkweiß geworden. Ihr Blick flackerte, und sie wußte nicht, was sie noch unternehmen sollte. Bevor sie eine Frage stellte, sprach Jane sie flüsternd an. »Wir müssen vorbei, Kelly, um an die Tür zu kommen. Es gibt keine andere Lösung.«
    »Aber die Klapperschlangen sind schnell.«
    »Das stimmt leider!«
    »Können wir sie nicht überspringen?«
    Jane dachte kurz nach. Der Vorschlag war nicht schlecht und wohl der einzig richtige. »Können schon«, gab sie deshalb zu, »aber die Schlangen werden es kaum zulassen. Sie erwischen uns in der Luft. Hinzu kommt, daß wir nach oben und nicht nach unten springen müssen. Das kann verdammt ins Auge gehen.«
    »Und wenn wir sie dabei treten?«
    »Die sind wie Gummi, Kelly.«
    »Dann weiß ich auch nicht mehr weiter.«
    Es war so, als hätten selbst die Klapperschlangen die Worte verstanden, denn in den folgenden Sekunden verstärkten sie ihr Rasseln, das sich wie ein böse Warnung anhörte. Es ließ die beiden Frauen noch einmal stocken.
    Jane spielte sogar mit dem Gedanken, wieder zurück in das Verlies zu laufen und auf Peter Gilmore zu warten, der sicherlich nach ihnen schauen wollte, weil er noch etwas mit ihnen vorhatte.
    Alles kam anders, ganz anders.
    Sehr schnell öffnete sich am Ende der Treppe die Tür. Etwas Licht fiel auf die Treppe. Es floß nicht nur über die Stufen, sondern auch über die Gestalten der drei Männer hinweg, die auf und nahe der Türschwelle standen.
    Einer war Peter Gilmore.
    Aber Jane kannte auch die beiden anderen. John Sinclair und natürlich Suko.
    Sie konnte nicht anders und schrie ihre Namen.
    Da griffen die Klapperschlangen an!
    ***
    Wir waren immer dicht hinter Gilmore geblieben und hatten natürlich auf die Umgebung geachtet, denn wir befanden uns in einem Schlangenhaus. Die Viecher, die uns beim Eintreten bewacht hatten, hielten sich auch jetzt in der Nähe auf. Allerdings schlängelten sie sich nicht so dicht an uns heran, daß sie uns berührten. Ein gewisser Abstand wurde immer eingehalten. Zwar hatten wir uns nicht unbedingt an ihre Begleitung gewöhnt, aber wir nahmen ihr Vorhandensein nun lockerer. Auch auf dem Weg in den Keller, in dem sich die warme Luft und die Feuchtigkeit zusammenballten, verbunden mit einem scharfen Geruch, der nicht zu denen zählte, den wir tagtäglich wahrnahmen.
    Peter Gilmore hatte uns noch einige Male erklärt, daß wir die Frauen nicht retten konnten. Sie gehörten ihm. Er war der große Sieger. Er würde auch weiterhin unbesiegbar bleiben.
    Genau darauf sprach ich ihn noch einmal an. Mit meiner Frage sorgte ich dafür, daß er auf dem Teppich stehenblieb und sich halb umdrehte. Die Schlangen neben uns blieben auch in ihrer Lage und taten uns nichts. Wir sahen sein scharfes Grinsen. Wieder hatten wir den Eindruck, als wäre sein Gesicht mit Schlangenaugen bestückt.
    »Niemand ist unbesiegbar.«
    »Bis auf eine Ausnahme.« Er wurde wütend und verlor etwas die Übersicht. »Ich habe mich jahrelang bemüht um meine Freunde, und ich habe den Ort gefunden, an dem der alten Schlangenfluch existiert. Ich habe so gehandelt, wie es die alten Regeln der
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