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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch
Autoren: Jason Dark
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hervorgeholt. Gilmore stand jetzt im Kreuzfeuer, wenn es eng wurde, und damit mußte auch er zurechtkommen. »Da wäre noch der Keller, von dem Sie gesprochen haben, Mr. Gilmore«, flüsterte Suko. »Wie wäre es denn, wenn wir gemeinsam hinabgehen und den beiden Frauen dort einen Besuch abstatten?«
    »Zu den Schlangen?«
    »Meinetwegen auch dorthin. Wir wollen dem verdammten Spuk eigentlich ein Ende bereiten.«
    Er lächelte. »Ein Laut von mir, und Sie sind verloren.«
    »Das sind Sie bei einem Schuß ebenfalls«, erklärte ich ihm.
    Er faßte es als Spaß auf. Zumindest lachte er darüber. »Gut, Sie sollen Ihren Willen haben, meine Herren. Lassen Sie uns in den Keller gehen. Mir gefällt es dort. Ob das bei Ihnen zutrifft, wird sich erst noch herausstellen.«
    Wir ließen uns durch seine Rederei nicht aus dem Konzept bringen. »Gehen Sie vor«, sagte ich nur…
    ***
    Kelly Farlane und Jane Collins hatten auch die letzte Aktion des Schlangenbeschwörers genau mitbekommen, und ihnen hatte der Atem gestockt, als sie gesehen hatten, was da passierte.
    Alle noch lebenden Tiere – egal, ob sie nun von ihren eigenen Artgenossen angefressen waren oder nicht – erhielten die Chance, den Käfig zu verlassen.
    Als Masse quollen sie hervor. Die stärkeren Ratten zuerst. Sie drückten sich aneinander, sie stießen dabei schrille Laute aus, und ihre dicken Körper klatschten auf den alten Steinboden des Kellers wie fellbespannte Bälle.
    Allerdings sprangen sie nicht in die Höhe, sondern huschten sofort zu den verschiedensten Seiten hin weg. Schnell und trippelnd, dabei alle Chancen ausnutzend, denn die Tiere suchten sofort nach irgendwelchen Verstecken.
    Jane war bekannt, daß hungrige Ratten auch vor Menschen nicht haltmachten. Zwar war sie noch von keiner Ratte angefallen worden, doch sie hatte genug darüber gehört und gelesen. In ihrer Panik waren die Tiere zu allem fähig. Da drehten auch Mäuse durch und bissen sich irgendwo fest. Und sei es nur in der Haut eines Menschen.
    So etwas wie Panik hatte auch Kelly Farlane überfallen. Jane hörte ihr heftiges Atmen. Sie schrie leise auf und preßte sich noch enger gegen die Wand.
    Sie brauchte Trost, auch einen Schutz. Jane kümmerte sich weder um die Nager noch um die Schlangen. Jetzt war der Mensch einfach wichtiger für sie.
    Sie lief zu Kelly Farlane hin, die den Kopf schüttelte und etwas sagen wollte, aber Jane legte ihr für einen Moment die Hand auf den Mund. Dann zog sie die hockende Frau in die Höhe. Beide blieben mit dem Rücken gegen die Wand gepreßt stehen. Sie wirkten wie Zuschauer, die einen schrecklichen Film sahen, wobei Kelly mehr Furcht verströmte als die Detektivin.
    Die Ratten waren da, und sie waren einfach nicht zu übersehen.
    Sie rannten und wieselten durch den Keller ebenso wie die Mäuse, doch da gab es noch die Schlangen, die ihre Beute so nah wußten, daß sie auf keinen Fall darauf verzichten wollten.
    Um die Frauen kümmerten sich die Reptilien nicht. Sie holten sich ihre Beute. Alle waren plötzlich erwacht, denn alle verspürten einen entsprechenden Hunger.
    Um die Ratten kümmerten sich die größeren Tiere. Armdicke und mehr als einen Meter lange Schlangen hatten sich aus dem Dunkel im Hintergrund des Kellers gelöst. Sie waren von den beiden Frauen zuvor nicht gesehen worden, weil sie dort zusammengerollt gelegen und geschlafen hatten. Jetzt waren sie wach – und wie!
    Alle Ratten oder Mäuse konnten sie nicht fangen: Aber sie waren schnell. Wie hastig geschlagene Peitschen bewegten sich die Schlangen über den Boden. Einige von ihnen verfolgten die Beute, anderen wurden die Ratten praktisch serviert. Die Tiere wußten nicht, wohin sie flüchten sollten. Sie waren in Panik geraten, und so warteten die gierigen Mäuler auf sie, in die sie förmlich hineinsprangen.
    Die Kiefer der Schlangen packten zu. Sie waren hart wie Eisenplatten und ließen die trampelnden Tiere nicht los. Sie würgten die Ratten und auch Mäuse in sich hinein. Sie schluckten, sie drückten, sie bewegten sich dabei hektisch und kümmerten sich nicht mehr um die andere Beute. Vielen der Tiere war die Flucht gelungen. Besonders die kleineren Mäuse hatten Verstecke gefunden, während andere Ratten noch suchten.
    Es herrschte ein Gerenne und Gewimmel. Schlangen können so verdammt schnell sein, das bekamen Jane Collins und Kelly Farlane wieder einmal mit. Sie schienen mit dem Boden zu fliegen, sie peitschten sich immer wieder voran und gerieten auch in die Nähe
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