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1032 - Der Experimentalplanet

Titel: 1032 - Der Experimentalplanet
Autoren: Unbekannt
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gleichmäßiges Prasseln, das von Zeit zu Zeit von einem schweren Krachen unterbrochen wurde. Er rief in das Mikrofon, aber er erhielt keine Antwort.
    Der gleichmäßige graue Schleier aus Wasser ringsum zeigte nicht die geringste Aufhellung. Nur wenn die Blitze herniederzuckten, konnte Ehkesh etwas mehr erblicken.
    Einmal glaubte er dicht vor sich hohe Bäume zu sehen, aber so nah konnte er noch nicht an den Bergen sein. Außerdem bezweifelte er, daß er trotz der automatischen Steuerung seinen Flug geradeaus fortgesetzt hatte. Die ständigen Querbewegungen konnte sicher auch die Automatik nicht vollständig ausgleichen.
    „Yrak", brüllte der Galakto-Biologe durch das Tosen des Unwetters, „wenn etwas passiert, mußt du allein versuchen, zum Schiff von Kommandant Scarfaaru zurückzukehren. Berichte ihm, was vorgefallen ist. Und hole Hilfe. Hast du das verstanden?"
    „Ich habe es verstanden. Bitte sage mir, was vorgefallen ist."
    Nun brachte nicht nur die Situation, sondern auch der Roboter Ehkesh zur Verzweiflung.
    Die Maschine war für solche Aufgaben einfach nicht geeignet, und daher gab er es auf, von dieser Seite auf Hilfe zu hoffen.
    Er konzentrierte sich ganz auf den Gleiter und auf die Umgebung. Sehen konnte er allerdings immer noch nichts.
    Plötzlich stand er in gleißender Helle. Zuerst glaubte er, gegen ein Hindernis geprallt zu sein, aber dann merkte er, daß er weiterflog.
    Ein Blitz war durch das Flugboot geschlagen.
    Die Geräusche erstarben schlagartig. Prester Ehkesh war völlig taub geworden. Er drehte sich kurz nach hinten um. Die Hauptteile von Yrak waren auseinandergefallen. Es stank nach verbranntem Material.
    Erst jetzt bemerkte er die zahlreichen roten Lampen an dem Steuerpult. Ihm fiel nicht mehr ein, welche Bedeutung sie hatten. Seine Verwirrung und Angst waren zu übermächtig, als daß er noch einen klaren Gedanken hätte fassen können.
    Der Gleiter begann zu trudeln. Er wurde hin und her geschleudert. Ehkesh knallte gegen die Seitenwände. Sein lädierter Körper begann zu schmerzen.
    Er rutschte von einer heftigen Bewegung zu Boden und versank bis zum Hals im Wasser. Seine Hände suchten mühsam nach einem Halt. Sie klatschten auf das triefnasse Armaturenbrett.
    Da sein Gehör noch immer nicht funktionierte, merkte Ehkesh im ersten Moment nicht, daß sich die Abdeckhaube wieder öffnete. Der hereinprasselnde Regen ergoß sich über ihn.
    Der Fluggleiter rammte den Boden. Der Mann wurde mit einer Wasserwoge ins Freie geschleudert. Er landete relativ weich.
    Der Boden war schlammig. Sofort begann Prester Ehkesh in dem Morast einzusinken.
    Der Regen fiel immer noch so dicht, daß der Schlamm schnell von seinem Körper gewaschen wurde.
    Seinen Gleiter erblickte Ehkesh nicht mehr. Er hatte bei dem Sturz völlig die Orientierung verloren. Die Sicht betrug nur wenige Meter.
    Vielleicht war das Fahrzeug sogar im Morast versunken.
    Der Zufall half ihm, ein Stück zu finden, wo der Untergrund fester war. Er kletterte auf das Stück harten Boden. Dort richtete er sich auf.
    Der herabfallende Regen war in seinen Ohren nur als leises Rauschen zu hören. Der Einschlag des Blitzes mußte mehr als nur die Trommelfelle zerstört haben.
    Prester Ehkesh blickte sich um. Seine halblangen schwarzen Haare hingen in dicken Strähnen vom Kopf. Von dem Schnauzbart rann ein ununterbrochener Wasserstrom auf seine Brust.
    Die Sonne Scarfaaru war nicht zu erblicken. Alles war grau in grau. Die einzige Erleichterung war die geringe Schwerkraft des Planeten. Allerdings, milderte sie nicht die Schmerzen in seinem Körper.
    Endlich ließ der Regen etwas nach. Die Sicht wurde etwas besser. In zehn oder zwölf Metern Entfernung erblickte er seinen Gleiter. Er steckte mit dem Bug voran zu einem Drittel im Morast.
    Ob das Funkgerät noch funktionieren würde? Ehkesh bezweifelte dies nach den jüngsten Ereignissen. Trotzdem war es seine einzige Hoffnung.
    Er beschloß, noch etwas zu warten, bis sich der Regen ganz gelegt hatte und bis die Schmerzen in seinen Gliedern nachgelassen hatten.
    Die Umgebung erhellte sich mehr und mehr. Ein verwaschener Fleck deutete an, wo Scarfaaru stand.
    Ein Blick auf seine Uhr zeigte dem Wissenschaftler, daß das ganze Spektakel keine zehn Minuten gedauert hatte. Seine Kombination wies mehrere Risse auf. Am rechten Oberschenkel verfärbte sich das lindgrüne Tuch rot.
    So stand er mehrere Minuten, in denen der Regen immer schwächer wurde. Schließlich wagte er sich in den Morast. Mit
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