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1032 - Der Experimentalplanet

Titel: 1032 - Der Experimentalplanet
Autoren: Unbekannt
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schweren Schritten kämpfte er sich vorwärts.
    Seine Kräfte begannen schon nach wenigen Metern zu erlahmen. Allein der Gleiter, der vor ihm sichtbar war, mobilisierte seine letzten Reserven.
    Als er einmal eine Rast einlegte, ließ sich anschließend das linke Bein nicht mehr bewegen. Bis zum Knie stand er in dem völlig aufgeweichten Boden.
    Er tastete mit dem rechten Bein in den Morast und stieß auf etwas Hartes. Es umklammerte seinen Unterschenkel.
    Der Regen hörte völlig auf, und die dichten Wolken verflogen so schnell, wie sie emporgezogen waren.
    Prester Ehkesh bückte sich. Seine Arme glitten an dem festsitzenden Bein hinab.
    Mehrere fingerdicke Stränge hatten sich um das Bein gewickelt. Er mußte direkt in ein Wurzelgeflecht getreten sein.
    Daß ringsum keine größere Pflanze sichtbar war, zu der die Wurzeln hätten gehören können, bemerkte der Galakto-Biologe nicht. Mit den Händen versuchte er, die Wurzeln zu lösen. Sie waren sehr zäh und ließen sich kaum verbiegen.
    Nur wenige Meter entfernt steckte der Gleiter im Erdboden. Dort hatte er alle Werkzeuge, um sich aus dem Wurzelgespinst zu befreien.
    „Yrak!" rief er in seiner Verzweiflung. „Du mußt mir helfen."
    Tatsächlich antwortete der Roboter.
    „Ich helfe dir gern", sagte er mit seiner langweiligen und monotonen Stimme. „Aber ich bin beschädigt worden. Mein Körper besitzt keine Fortbewegungsmechanismen mehr. Sie sind durch eine gewaltsame Einwirkung verlorengegangen."
    „Wirf mir ein großes Messer oder eine Machete herüber!"
    „Zu meinem Bedauern ist auch die Ausführung dieses Befehls wegen der Beschädigungen nicht möglich."
    „Dann schalte das Funkgerät ein, und rufe das Schiff. Ich stecke hier fest und brauche Hilfe."
    Der Roboter schwieg.
    Ehkesh starrte zu dem Gleiter hinüber, als müsse dort etwas Entscheidendes geschehen. Wütend wollte er mit dem freien Fuß nach den Wurzeln treten, aber zu seinem Entsetzen mußte er feststellen, daß sich das andere Bein nun auch nicht mehr bewegen ließ.
    Erneut befiel ihn Panik. Das war kein normales Wurzelgeflecht. So schnell konnte sich so etwas nicht bewegen und um seine Beine schlingen.
    Die braunen Enden, die bereits armlang zu allen Seiten von ihm aus dem Boden drangen, bemerkte er noch nicht. Verzweifelt riß er mit beiden Händen an seinem rechten Bein.
    Plötzlich gab der Stoff der Kombination nach. Er rutschte von seinem heftigen Ziehen nach oben.
    Dicht unter dem Knie war er unregelmäßig abgerissen. Der Riß konnte nicht durch seine Gewaltanwendung entstanden sein. Die Ränder des Stoffes waren fasrig, als hätte eine Säure die Auflösung bewirkt.
    Seine Hände fuhren erneut in den Morast. Dicht unter dem Knie lag ringförmig etwas Festes um sein Bein gewickelt. Ein dickerer Strang führte von dort nach unten.
    Zum erstenmal kam ihm der Verdacht, daß ein Tier, das in dem Sumpf lebte, ihn angriff.
    Oder es war eine Lebensform, die er sich als Galakto-Biologe gar nicht vorstellen konnte.
    „Das Funkgerät läßt sich nicht aktivieren", rief Yrak.
    Prester Ehkesh schaute zu dem Gleiter. Jetzt bemerkte er die bizarren Stangen, die sich überall aus dem Boden schoben. Sie sahen wie Wurzeln aus, die in die falsche Richtung wuchsen. Fast alle Stengel, die teilweise eine Höhe von einem Meter erreicht hatten, neigten sich leicht zu ihm hinüber.
    Er spürte ein Prickeln in den Beinen und hatte das Gefühl, daß ihm jemand die Stiefel auszog. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
    Er wollte nach einem der aus dem Boden schießenden Wurzelstränge fassen, aber das Geäst wich in einer ruckartigen Bewegung von ihm weg. War es möglich, daß die Wurzeln ihn sahen?
    Es gab keine klare Antwort auf die selbst gestellte Frage, aber es war eindeutig, daß irgendeine Art von Wahrnehmungsvermögen vorhanden sein mußte.
    Nun merkte er auch, daß er langsam nach unten gezogen wurde. Dicht neben seinen Beinen ringelten sich weitere Wurzelstränge aus dem Boden.
    Er faßte blitzschnell nach unten und riß einen dünnen Strang ab. Trotz der Gefahr von diesem unbekannten Gegner beseelte ihn noch das wissenschaftliche Interesse. Was konnte das sein, was da aus dem Boden gegen ihn vorging? Vielleicht half ihm eine bessere Erkenntnis zur Flucht.
    Die abgerissene Stelle zeigte ganz klar die Struktur von pflanzlichen Zellen. Das Stück in seiner Hand war reglos. Dafür streckten sich aber die anderen Teile aus dem Boden nach seinem Unterleib aus.
    Mit wilden Handbewegungen versuchte er sie
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