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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit
Autoren: Unbekannt
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dort hin und sage mir, was ich über die Raumfestungen wissen mußt!" fuhr Surfo ihn an.
    Maso stockte einen Augenblick lang der Atem. Wußte der Wicht denn wirklich alles? Er war, wenn man den Aussagen der Mediker trauen konnte, aus dem Nichts in Begleitung eines geheimnisvollen Roboters an Bord der JÄQUOTE materialisiert, durch Herzog Gus Auftrag auf irgendeine unerklärliche Weise herbeigezaubert. Wie konnte er von den Raumfestungen im Sektor Dayban-Hohst gehört haben, an denen sich Masos Zwanzigste Flotte seit mehreren Wochen die Zähne ausbiß?
    Maso war Soldat genug, um zu wissen, daß der, der seinen Gegner leichtfertig unterschätzt, selbst die Schuld für sein Geschick trägt. Er fügte sich ins Unvermeidbare.
    „Die nächsten Einzelheiten unserer Vorgehensweise sind somit klar", sagte Surfo Mallagan, nachdem der Kommandant geendet hatte. „Da du ohnehin Kurs auf das Nest der Zwanzigsten Flotte gesetzt hast, ergibt sich für mich die Gelegenheit, ausführlich mit dem Cheftechniker Plaquet zu sprechen. Aus dem, was ich von Plaquet erfahre, ergibt sich mein Plan."
    „Unser Aufenthalt im Nest ist nur für wenige Stunden anberaumt", knurrte Maso. „Wir brechen auf ..."
    „Sobald ich mein Gespräch mit Plaquet beendet habe", fiel ihm Surfo ins Wort. „Sonst noch etwas, Kommandant?"
    Maso wandte sich in Richtung des Schottes, als die beiden Metallplatten wie von Zauberhand zur Seite geschoben wurden. Unter der dreieinhalb Meter hohen Öffnung erschienen Scoutie und Brether Faddon.
    „Was - was ist hier...?" stotterte Scoutie.
    „Oh, nur eine freundliche Unterhaltung", lächelte Surfo. „Der Kommandant war eben im Begriff, sich zu verabschieden."
     
    *
     
    Für Scoutie und Brether war Surfo Mallagans plötzliche Genesung ein Wunder. Ihre Begeisterung kannte keine Grenzen, und doch wurde ihr sogleich ein Dämpfer aufgesetzt.
    Surfo ließ sich ihre Umarmungen gefallen, aber er erwiderte sie kaum, und sein ganzes Benehmen schien auszudrücken: Laßt gefälligst das Geschmuse - wir haben Wichtigeres zu tun.
    Brether Faddon ließ daraufhin von Surfo ab, aber Scoutie packte, wie es ihre Art war, den Stier bei den Hörnern.
    „Du bist nicht mehr wie früher, Surfo", sagte sie ernst. „Was ist los? Was haben sie mit dir gemacht?"
    „Das spielt jetzt keine Rolle", antwortete Surfo in einem Tonfall, der ihr das Recht zu solcherlei Fragen abzusprechen schien. „Es hat sich einiges getan, seit wir einander zum letzten Mal sahen. Ich möchte wissen, was ihr in der Zwischenzeit getan habt."
    Scoutie und Brether erstatteten Bericht.
    „Ihr habt Kran nicht erreicht?" fragte Surfo.
    „Nein", sagte Scoutie. „Man brachte uns auf die JÄQUOTE - ungefähr zweitausend Lichtjahre vor Kran. Wir sind Herzog Gus Geheimwaffe gegen eine Ansammlung von Raumfestungen, mit denen Maso nicht zurechtkommt. Weißt du etwas davon?"
    „Ja."
    Nichts weiter als dieses eine Wort. Scoutie unternahm einen letzten Vorstoß. „Wie wär's, wenn du uns von deinen Erlebnissen berichtetest?"
    Er winkte ab. „Ich war die ganze Zeit über nur halb bei Bewußtsein", antwortete er fast schroff. „Es gibt nichts zu berichten."
    Dabei blieb es. Die verschworene Gemeinschaft der drei war zerbrochen, wenigstens für den Augenblick. Von jetzt an waren Scoutie und Brether die Gehorchenden und Surfo Mallagan derjenige, der die Befehle gab.
    Am nächsten Tag langte die JÄQUOTE im Nest der Zwanzigsten Flotte an. Surfo hatte noch während des Einflugmanövers eine Besprechung mit dem Cheftechniker Plaquet vereinbart. Er traf die Vereinbarung vom Quartier aus, und es nahm seine Gefährten wunder, daß er der Zustimmung Masos nicht bedurfte.
    Surfo selbst bemerkte nichts von der Schroffheit, die er den Freunden gegenüber an den Tag legte. Er handelte, wie es die Eingebung des Augenblicks bestimmte, und die Eingebung rührte aus einem Bewußtsein, das sich nur noch auf die bevorstehende Aufgabe konzentrierte. Brether Faddon und Scoutie wußten nicht, welchem Umstand sie es zu verdanken hatten, daß Surfo sie aufforderte, ihn zur Besprechung mit Plaquet zu begleiten: einem Überrest alten Zusammengehörigkeitsgefühls oder nur dem Prinzip der Zweckmäßigkeit, damit er ihnen nicht zu wiederholen brauchte, was er von dem Techniker erfuhr.
    Plaquet war auf Surfos Besuch vorbereitet. Maso hatte ihn gewarnt und dabei ein paar dunkle Äußerungen fallen lassen, aus denen hervorging, daß er den Betschiden als unheimlich empfand. Das wollte etwas heißen. So
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