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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit
Autoren: Unbekannt
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Bewußtsein. Beide verkümmern, wenn er sein Leben in der Einsamkeit verbringt. Es wird Zeit, daß unser Volk aus seiner Lethargie aufwacht."
    Er schwenkte die Sehstiele und gewahrte mit Befriedigung, daß er im Begriff stand, sein Ziel zu erreichen. Die sieben Maschinenbeisitzer erster Klasse waren über die lautstarke Auseinandersetzung derart schockiert, daß sie drauf und dran waren, ihre Raumfalten zu schließen und zu entmaterialisieren.
    „Diese These habe ich noch nie ...", begann Olkring.
    „Sie ist neu", unterbrach ihn Valvul. „Der Beisitzer erster Klasse kennt sie seit Jahrtausenden, aber die Ohren der Mascinoten haben sie noch nie zu hören bekommen.
    Hör mir gut zu, Olkring, und wiederhole vor jedem, der deinen Weg kreuzt: Hüte dich vor dem, das unbeweglich macht. Denn Unbeweglichkeit bringt den Tod."
    „Das ist..."
    Olkring stockte mitten im Satz, als er sah, wie Valvul eine spöttische Geste machte, die den ganzen Raum umfaßte. „Wen willst du überzeugen, Olkring? Etwa mich?"
    Fassungslos nahm Olkring zur Kenntnis, daß seine sieben Zuhörer spurlos verschwunden waren.
    „Das ist... das darf... ich kann nicht...", stotterte er.
    Valvul trat auf ihn zu. „Du hast recht", sagte er. „Du kannst nicht. Also kehrst du an deinen Arbeitsplatz zurück und bereitest dich darauf vor, meinen Befehlen zu folgen."
    Olkring verließ der Mut. Er verspannte den Raum, der seinen Körper umgab, schloß die Raumfalte und glitt über eine der Energiestraßen dorthin zurück, wo seine Maschine stand.
     
    3.
     
    Surfo Mallagan schlief fünf Stunden lang. Er erwachte gekräftigt und war wachen Sinns.
    Ersah sich um. Er befand sich in einem typischen Mannschaftsquartier an Bord eines Schiffes der herzoglichen Flotte. Zwei Liegestätten waren mit dem Boden verankert, wie es die Vorschrift erforderte, eine dritte war offenbar vor kurzem provisorisch aufgebaut worden. Brether und Scoutie waren nirgendwo zu sehen, aber Surfo erkannte Scouties Lager an dem Durcheinander von Habseligkeiten, die sie ringsherum aufgestapelt hatte.
    Er untersuchte die Bahre, auf der er lag. Sie besaß unter der Liegefläche ein Ablagebrett, auf dem seine Raummontur lag. Er kleidete sich an. Körperliche Schwäche machte ihm zu schaffen. Die einfache Tätigkeit des Ankleidens trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Er fühlte sich ausgelaugt und wußte dabei, daß ihm nichts Ernsthaftes fehlte - höchstens ein paar kräftige Mahlzeiten und drei oder vier Tage Ruhe.
    Er betätigte den letzten Verschluß seines Anzugs, als das Schott auf glitt. Vor ihm stand ein riesiger Krane, ein altes, männliches Wesen, nach der vergilbten Farbe der Mähne und der Körpergröße zu schließen. Gelbe Augen funkelten auf den Betschiden herab.
    „Man sagte mir, du hättest den Verstand verloren", sagte der Krane mit dröhnender Stimme.
    Surfo Mallagan hob den Arm und deutete mit ausgestreckter Hand auf das Schott. „Hinaus!"
    Die Augen des Kranen sprühten zornige Blitze. „Laß dich nicht auslachen, Zwerg! Weißt du, mit wem du sprichst?"
    Surfo hatte den Gelbmähnigen noch nie zuvor zu Gesicht bekommen. Aber ein winziges Bruchstück seiner Aufgabe hatte sich ihm in diesem Augenblick wie von selbst enthüllt.
    „Es macht keinen Unterschied, mit wem ich spreche", antwortete er mit gefährlich ruhiger Stimme. „Du stehst in einem Privatquartier. Draußen gibt es einen Meldemechanismus. Du meldest dich an, wenn du mit mir sprechen willst, und kommst nicht einfach hier hereingestampft. Auch dann nicht, wenn du der Kommandant der Zwanzigsten Flotte bist, Maso, der gröbste Klotz, für den noch kein angemessen grober Keil gefunden wurde. Bis jetzt."
    Es lag etwas in der Art des Betschiden, was Maso unsicher machte. Erstens war es der Umstand, daß er den Kommandanten kannte, obwohl er doch angeblich von Sinnen war und Maso niemals zuvor gesehen hatte. Zweitens spielte eine Rolle, daß Surfo Mallagan Maso vom Herzog Gu übergeben worden war - nicht direkt, aber doch auf des Herzogs Veranlassung. Wer mochte wissen, welche Beziehungen dieser Zwerg auf Kran besaß.
    Und drittens lag, ohne daß Maso sich dessen bewußt wurde, ein hypnotischer Zwang in dem Blick, mit dem der Betschide zu ihm aufsah.
    Maso wandte sich um und schritt hinaus. Dann betätigte er den Summer. Das Schott öffnete sich sofort.
    „Ich hoffe, du bist zufrieden", sagte der Kommandant gehässig und gleichzeitig voller Zorn über die eigene Hilflosigkeit.
    „Schwatze nicht lange, setze dich
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