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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren
Autoren: Unbekannt
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am Ende des Schlauches. Der Umriß des schlanken Körpers war undeutlich geworden.
    Plaquet ließ die angehaltene Atemluft zischend zwischen den Zähnen hindurch entweichen. Ein Mikrostrukturfeld! Es ließ alles passieren, was sich nicht wie ein Gasmolekül benahm. Unwillkürlich empfand er Achtung vor der hochentwickelten Technik der Scheibenwesen. Entschlossen warf er sich nach vorne. Das Feld ließ ihn passieren, ohne daß er seine Anwesenheit wahrnahm. Preleddi kam hinter ihm her. Sie hatten die Markierungslichter am Raumanzug eingeschaltet, um einander nicht aus den Augen zu verlieren. Plaquet las über Helmfunk die Werte, mit denen er die Antigravprojektoren in Betrieb genommen haben wollte. Sie beschleunigten mit Höchstwerten. Das Kastenschiff schrumpfte hinter ihnen zusammen, wurde zu einem matten Lichtfleck und verschwand schließlich vollends.
    Niemand sprach. In diesem Augenblick der Verzweiflung war selbst Preleddi das Jammern zuviel. Die Sterne besaßen eine merkwürdige Färbung; ein Blick rundum vermittelte dem Auge sämtliche Farben des Regenbogens. Der Krane, der Ai und der Prodheimer-Fenke bewegten sich mit relativistischer Geschwindigkeit gegenüber dem ruhenden Sternhintergrund des Sektors Dayban-Hohst.
    Die Raumfestung, auf der die HIAKLA stand, war nirgendwo zu sehen. Plaquet schätzte ihre Entfernung auf mehrere Lichtstunden - einen Abgrund, den die schwachen Antigrav-Projektoren nicht zu überbrücken vermochten. Welche Hoffnung blieb ihnen noch? Er wußte, daß Masos Flotte sich nach wie vor im Bereich der Raumfestungen befand. Maso erwartete das Signal der HIAKLA, um das Beiboot wieder an Bord zu nehmen. Aber das Signal würde nie gegeben werden. Maso war ein harter Krieger. Dennoch würde er, wenn eine gewisse Zeit verstrichen war, nach Plaquet und seinen Begleitern Ausschau halten.
    Aber wie groß war die Aussicht, daß er drei Gestalten, die, in ihre Raumanzüge gehüllt, mit relativistischer Geschwindigkeit dahinschossen, würde finden können?
    Eine Sonne entstand inmitten der Schwärze. Ein blauweißer Glutball entstand, blähte sich auf und zerriß zu Tausenden winziger Funken, die nach allen Seiten davonsprühten.
    Das war die Falle, der die fremden Eindringlinge hatten zum Opfer werden sollen. Das große Kastenschiff war explodiert.
     
    *
     
    Im letzten Sekundenbruchteil, bevor er entmaterialisierte, empfand Valvul das schmerzende Stechen in seinem Bewußtsein. Das Alarmsignal war gegeben worden! Er bemerkte, daß die Energiestraßen umgeschaltet waren. Sie führten ohne Ausnahme nur noch zu einem Ziel: der Schleusenkammer, in der die Beiboote standen.
    Er materialisierte in einem der Boote, von denen jedes zweihundert Mascinoten faßte.
    Durcheinander entstand im Innern des Fahrgastraums, als Wesen zu Dutzenden aus dem Nichts entstanden und ihre Körper in die gewölbten Schlitze preßten, die in den Boden eingelassen waren. Beiboote, so glaubten die Bewohner des Eigentlichen Bereichs, waren eine Erfindung der siebzehn Ungeister. Sie wurden nur im Augenblick der Katastrophe gebraucht, und sie zwangen ihre Fahrgäste, auf engstem Raum beisammen zu sein.
    Valvul sah sich um. Dort, wo der Rumpf sich einschnürte und zur Kabine des Steuermeisters führte, erblickte er seinen Nachbruder Porpol. Er schob sich durch das Gewühl auf ihn zu. Porpol sah ihn kommen.
    „Ich konnte Suklov nicht mehr finden", sagte er mit klagender Stimme. „Er war schon unterwegs."
    „Ich hätte es mir denken sollen", murmelte Valvul. „Weißt du, wo er sich jetzt aufhält?"
    „Er ist der Lenkmeister des Verbindungsschiffs", sagte Porpol. „Also wird er vermutlich auf einem der Beiboote den Steuermeister machen."
    Valvul winkte zustimmend. In diesem Augenblick setzte sich das Boot in Bewegung.
    Man hörte es am Wummern der Triebwerke. Andruck war im Innern des Fahrzeugs nicht zu spüren. Die Absorber sogen ihn auf. Unter der Decke war ein winziger Bildschirm befestigt. Er zeigte das Gewimmel der Sterne, als das Boot aus dem Leib des Verbindungsschiffs hervorglitt.
    Valvul trat an Porpol vorbei. Durch die Einschnürung gelangte er in den Raum, in dem der Steuermeister seine Aufgabe versah. Propol hatte richtig vermutet. Es war Suklov, der vor der Maschine saß, die die Manöver des Boots kontrollierte. Er ruhte bequem in einem Einschnitt im Boden und schien mit sich und der Welt zufrieden.
    „Verräter!" sagte Valvul scharf.
    Suklov zuckte auf. Seine Augenstiele drehten sich dem Mascinoten zu, den er
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