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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren
Autoren: Unbekannt
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Raumfahrer der SOL, zu erhalten erwarteten. Aber sie waren zu dritt von Chircool ausgezogen, als Rekruten der kranischen Flotte, und der dritte in der Gruppe, Surfo Mallagan, den sie insgeheim als ihren Anführer anerkannten, war auf Couhrs in der Folge der lugosiadischen Spiele spurlos verschwunden. Eben aus diesem Grund hatten Scoutie und Brether auf Couhrs bleiben wollen und waren dem verlockenden Angebot des Herzogs Gu - dem sie ohnehin nicht hätten ausweichen können, falls der Herzog darauf bestanden hätte - nur widerwillig gefolgt. Kran winkte, gewiß, aber für sie war es vorerst wichtiger, den dritten in ihrer Runde wiederzufinden.
    „Wo, glaubst du, kann er sein?" kam es Scoutie über die Lippen. Im nächsten Augenblick wünschte sie sich, sie hätte die Frage nicht ausgesprochen. Wie oft war sie während der vergangenen Tage schon gestellt worden? Niemand wußte eine Antwort darauf.
    Brether, der auf der Kante seiner Liegestatt saß, schüttelte traurig den Kopf. „Ich weiß es heute genauso wenig wie gestern, Scoutie", antwortete er. „Niemand weiß, warum er verschwunden ist; niemand weiß, wo er sich aufhält."
    Genau bedacht, überlegte Scoutie, gibt es nur einen einzigen Trost. Herzog Gu, einer der drei Herrscher des Herzogtums von Krandhor, hatte schon früh nach seiner Landung auf Couhrs, dem Planeten der Lugosiade, sein besonderes Interesse an den Betschiden bekundet. Er interessierte sich für sie, war womöglich gar von ihnen fasziniert, als stellten sie etwas ganz Einzigartiges dar. Das war Scoutie nicht entgangen, wie sehr Gu seine Empfindungen auch hinter seinem polternden, hypochondrischen Gehabe zu verbergen gesucht hatte.
    Wie konnte es geschehen, daß der Herzog die Nachricht vom Verschwinden Surfo Mallagans völlig beiläufig aufnahm, als sei im Grunde gar nichts Besonderes geschehen?
    Warum gebärdete er sich, als sei ihm völlig gleichgültig, ob er mit zwei oder drei Betschiden nach Kran komme? Warum hatte er verhindert, daß Scoutie und Brether auf Couhrs nach dem Verschwundenen suchten?
    Es gab, fand Scoutie, nur eine plausible Erklärung. Surfos Verschwinden war ein im voraus geplanter Vorgang. Herzog Gu hatte gewußt, daß es zu einer Entwicklung kommen konnte, in deren Verlauf Surfo Mallagan von der Szene abtrat, als habe er sich in Nichts aufgelöst. Ja, mehr noch: der Herzog wußte, wo Surfo sich in diesem Augenblick befand. Er mochte gewichtige Gründe dafür haben, warum er auf entsprechende Fragen der beiden übrigen Betschiden nicht reagierte.
    Scoutie sah auf, als Brether Faddon einen überraschten Laut von sich gab. Brether deutete zu dem kleinen Wandbildschirm. Ein schimmerndes Band von Sternen war auf der Bildfläche erschienen. Die KRANOS Ihatte die Zeitbahn verlassen und war im Normalraum materialisiert.
    „So bald schon?" staunte Scoutie. „Ich dachte, wir ..."
    Brether unterbrach sie mit nachdrücklichem Kopf schütteln. „Ausgeschlossen", sagte er. „Wir sind wenigstens noch zweitausend Lichtjahre von Kran entfernt. Der Teufel mag wissen, warum der alte Gu die Fahrt hier noch einmal unterbrechen läßt..."
     
    *
     
    Schweigen herrschte in Masos Quartier, nachdem Plaquet seinen Bericht beendet hatte.
    Der Kommandant der Zwanzigsten Flotte blickte düster vor sich hin; ein drohendes Licht glomm in seinen gelben Augen. Die sandfarbene Mähne war gesträubt.
    „Jetzt ist's genug!" grollte Maso schließlich. „Jetzt werde ich's ihnen zeigen!"
    „Was hast du vor?" fragte Plaquet vorsichtig.
    „Ihnen beweisen, daß der alte Maso noch Mark in den Knochen hat!" Der Kommandant hatte sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet. „Ihnen klarmachen, daß die kranische Flotte wichtigere Aufgaben hat, als mit einem verstockten Gegner Katz und Maus zu spielen. Ich werde sie wachrütteln, und wenn sie die Augen öffnen, wird ihnen aufgehen, daß die Stunde der Krieger geschlagen hat!"
    Preleddi duckte sich unter den harten, zornigen Worten des alten Haudegens. Vjuga saß teilnahmslos und starrte mit zwei nahe beieinander stehenden Augen auf einen leeren Fleck an der Wand.
    „Hast du jemals versucht", erkundigte sich Plaquet, „von den Herzögen selbst Rat und Hilfe im Zusammenhang mit den fremden Raumfestungen zu erlangen?"
    „Rat und Hilfe?" röhrte Maso mit bitterem Spott. „Oh, und ob ich's versucht habe!
    Zweimal, dreimal, sechsmal! Und weißt du, was sie mir antworteten?"
    „Nein", bekannte Plaquet überflüssigerweise.
    „Geduld sollte ich haben, sagten
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