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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren
Autoren: Unbekannt
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nicht hatte eintreten hören.
    „Ich ... ich tat nur, was getan werden mußte", stammelte er. „Eindringlinge müssen vertrieben werden; jeder weiß das."
    „Vertreibst du sie denn?" fragte Valvul spöttisch. „Es sieht vielmehr aus, als wären wir auf der Flucht."
    „Das ist, weil... weil die Stadtfähre in kurzer Zeit explodieren wird. Sie reißt die Fremden mit sich in den Tod."
    „Und wie viel von uns verlieren dabei das Leben?" wollte Valvul wissen.
    „Kein einziger", beteuerte Suklov. „Ich habe rechtzeitig Alarm gegeben. Auch die Wartungsarbeiter sind an Bord eines der drei Boote."
    Valvul empfand Erleichterung. Wenigstens soweit hatte es der Narr nicht kommen lassen.
    „Du wirst deine Handlung vor dem Beisitzer Eins verantworten müssen", sagte er ernst.
    „Ich kenne deinen Beisitzer Eins nicht", erwiderte Suklov heftig. „Und niemand braucht sich dafür zu verantworten, daß er tut, was getan werden muß ..."
    „Du irrst dich, Lenkmeister Suklov!"
    Sie fuhren beide auf, Valvul ebenso wie Suklov. Die mächtige, dröhnende Stimme hatte von der Maschine her gesprochen. Valvul wandte sich um und sah den Bildschirm sich erhellen. Er blickte in den mit Geräten erfüllten Raum, den er aufgrund seiner zwei vorherigen Gespräche sofort erkannte.
    „Dir ist guter Rat zuteil geworden, Suklov", fuhr die Stimme fort, „aber du hast ihn zurückgewiesen. Mein Beauftragter hat zu dir gesprochen, aber du behauptetest, du kennest mich nicht. Mein Beauftragter hat dir einen vernünftigen Plan unterbreitet, aber du hattest deine eigenen Gedanken und fielst ihm in den Rücken. Du stehst im Begriff, deine Stadtfähre zu verlieren. Du selbst hast die Zünder in Gang gesetzt, die das Schiff zerstören werden. Du bist ein Unbrauchbarer, Suklov."
    Suklov begann zu zittern. Sein Umriß verschwamm, und plötzlich war er verschwunden.
    Fassungslos verfolgte Valvul den Vorgang. Es gab zwei Gründe, warum ein Mascinote auf diese Weise entmaterialisierte: entweder weil er in die Schnittphase eingetreten war, oder weil sein Leben zu Ende ging. Aus der Schnittphase kam er nach wenigen Augenblicken an der Seite seines Nachbruders wieder hervor. War jedoch sein Leben beendet, dann schloß sich die Raumfalte für immer um ihn.
    Etliche Minuten vergingen. Der Lenkmeister kam nicht wieder zum Vorschein. Voller Ehrfurcht vor der unheimlichen Macht, die das Leben eines Mascinoten mit nur wenigen Worten beendet hatte, wandte Valvul sich der Maschine wieder zu.
    „Jetzt bist du der Steuermeister", sagte der Beisitzer Eins.
    „Ich verstehe nichts vom Steuern eines Bootes", antwortete Valvul.
    „Kein Bewohner des Eigentlichen Bereichs versteht etwas von den Dingen, die er tut.
    Die Maschinen sind es, die euch alle leiten. Suklov wird nicht mehr erscheinen. Nimm seinen Platz ein. Die Maschine vor dir wird dir sagen, was du zu tun hast."
    „Welches ist unser Ziel?" fragte Valvul.
    „Lykving, wie zuvor", antwortete der Beisitzer Eins. „Es ist Zeit, daß wir ein langes Gespräch miteinander führen."
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis Valvul die Bedeutung dieser Worte aufging. „Du ... du wohnst in Lykving?" fragte er staunend.
    „Lykving ist die Hauptstadt des Eigentlichen Bereichs. Ich werde dich in Kürze vor mir sehen."
    Der Bildschirm erlosch. Gedankenverloren zwängte Valvul sich in die Kerbe im Boden, die seinem Körper Halt verlieh, während er vor der Maschine stand. Ein seltsames Gefühl erfüllte sein Inneres. Er würde den Beisitzer Eins zu sehen bekommen. Er würde Antwort auf die vielen Fragen erhalten, die ihn bedrängten - warum die Mascinoten ein so eintöniges Dasein führten, warum sie keine Initiative besaßen und auf ihre Maschinen angewiesen waren. Was es mit den Gründern auf sich hatte und welches die „eigentliche Aufgabe" war, von der der Beisitzer Eins zuvor gesprochen hatte.
    Das undefinierbare Gefühl verwandelte sich in Triumph. Valvul fühlte es: er hatte eine Barriere durchbrochen, eine Grenze überschritten. Sein Leben würde niemals mehr so trostlos sein, wie es bisher gewesen war.
    Als der leuchtende Funke auf dem Bildschirm erschien und vom Untergang der Stadtfähre 137 zeugte, fühlte er sich kaum noch davon berührt. Auf ihn warteten größere Dinge.
     
    6.
     
    „Was ist das, Pertor?" knurrte Maso ungnädig.
    „Hyperenergetische Streustrahlung, die nur von einer Explosion herrühren kann", wiederholte der Erste Kommandant der JÄQUOTE. „Aus einem höchst interessanten Quadranten -
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