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1025 - Planet der Spiele

Titel: 1025 - Planet der Spiele
Autoren: Unbekannt
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auch darauf an, wie man eine Waffe einsetzt!" erwiderte Brether Faddon trotzig.
    „Das ist richtig. Weißt du, ich habe nichts gegen Waffen aller Art. Ich verwende sie sogar - zum Entsetzen derer, die die reine Lehre vertreten. Der wirkliche Kampf, der nicht nur körperliche, sondern auch geistige Fähigkeiten umfaßt, ist dann besonders befriedigend, wenn keine von anderen gefertigten Hilfsmittel im Spiel sind, und in diesem Punkt stimme ich den alten Lehrern durchaus zu. Aber die Zeit ist über diese Regeln hinweggeschritten.
    Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß es illusorisch ist, heutzutage noch nach den alten Regeln kämpfen zu wollen."
    Cylam griff zur Seite, so schnell, daß Brether Faddon es fast nicht wahrzunehmen vermochte. Dann fiel dem Betschiden ein Strahler direkt vor die Füße.
    „Versuche es!" befahl Cylam sanft.
    Der Betschide zögerte. Er starrte die Waffe an, und es war beinahe, als hätte er einen der ebenso schnellen wie tödlich giftigen Chircool-Skorpione vor sich zu liegen.
    „Du kannst mich nicht dazu zwingen!" sagte er unsicher.
    Cylam griff schweigend hinter sich. Brether Faddon erschrak, als er die andere Waffe sah.
    Was da vor seinen Füßen lag, war ein Strahler, eine Waffe, die nach den Begriffen des Betschiden auf „saubere" Art und Weise tötete. Wenn man damit einen placierten Schuß anbrachte, dann hörte man sein Opfer nicht einmal mehr schreien. Der Dolch dagegen, den Cylam in der Hand hielt, konnte zwar ebenfalls tödliche Wunden verursachen, aber darüber hinaus auch Schmerzen bereiten. Noch vor kaum einer halben Stunde hätte der Betschide über eine solche Konfrontation gelacht. Ein Dolch brauchte Zeit, um ins Ziel zu gelangen, ein Energiestrahl dagegen war so schnell wie das Licht. Kein Wesen war schnell genug, um einem solchen Schuß ausweichen zu können. Der Betschide wußte jedoch, daß es möglich war, die Absichten eines Gegners mit großer Genauigkeit zu erraten, und er entsann sich nur zu deutlich der Sicherheit, mit der sich der „Schüler" Wyskynen dieser Technik bedient hatte.
    „Komm schon!" sagte Cylam und bewegte auf seltsame Weise den Kopf zur Seite. „Greif mich an, oder ich werde dich dazu zwingen."
    In dem Betschiden erwachte der Trotz. Er war einer der besten und schnellsten Kämpfer seines Volkes, und er hatte - seit dem Aufbruch von Chircool - Gefahren überstanden, an denen nachweisbar auch die Mehrzahl der Kranen gescheitert wäre.
    Er griff nach der Waffe, und Cylam hielt noch immer still. Brether Faddon hatte die feste Absicht, auf den Kranen zu schießen, nur brachte ihn die Haltung seines Gegners aus dem Konzept. Cylam hatte gar keine Chance. Er benahm sich geradezu wie eine lebende Zielscheibe.
    „Komm schon, Dummkopf!" sagte der Krane leise, und gleichzeitig warf er den Dolch.
    Die blitzende Waffe zischte an Brether Faddons linkem Ohr vorbei. In diesem Augenblick glaubte der Betschide noch an einen Zufall, und er war mindestens ebenso fest davon überzeugt, daß Cylam nun sein Pulver verschossen hatte. Dann aber sah er die andere Waffe, die der Krane in der Hand hielt. Es war ebenfalls ein Strahler, und seine Mündung zeigte auf Brether Faddons Kopf. Er sah das Flimmern und wußte, daß die Waffe scharf war. Er sah auch, wie der Finger des Kranen sich krümmte, und alles in ihm schrie danach, ebenfalls zu feuern. Sein Finger senkte sich bereits dem entsprechenden Kontakt entgegen. Dann endlich kam er zur Besinnung. Er schleuderte den Strahler von sich.
    „Gibst du auf?" fragte Cylam spöttisch.
    „Ja", sagte Brether Faddon.
    „Warum?"
    „Wenn du von vornherein die Absicht hattest, mich zu töten, kann ich dich sowieso nicht daran hindern", bekannte der Betschide. „Wenn du aber vorhin die Wahrheit gesagt hast, dann wirst du mich nicht in eine so große Gefahr bringen."
    Der Krane lachte und warf die Waffe in die entfernteste Ecke.
    „Du hast die Prüfung bestanden", sagte er. „Und jetzt weiß ich auch endlich, daß ihr Betschiden doch, etwas Besonderes darstellt."
    „Wie meinst du das?" fragte Brether Faddon verwirrt.
    Aber in diesem Augenblick bewegte Wyskynen sich aufgeregt. Cylam hob beruhigend die Hand.
    „Ich habe es ebenfalls bemerkt", sagte er leise. Er wandte sich wieder an Brether Faddon. „Das Schiff hat den Planeten Couhrs erreicht, und man wird euch spätestens jetzt über das Ziel des Fluges aufklären. Es ist besser, wenn du zu deinen Artgenossen zurückkehrst, ehe man dich vermißt. Wir werden uns bald
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