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1025 - Planet der Spiele

Titel: 1025 - Planet der Spiele
Autoren: Unbekannt
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den Wänden herumtrommelten.
    Sie taten ihm diesen Gefallen nicht. Als sie sicher waren, daß es keinen Ausweg aus dieser Falle gab, es sei denn, ihnen wurde von außen geholfen, setzten sie sich und warteten gelassen ab.
    Demjenigen, der das dumme Spiel mit ihnen zu treiben versuchte, ging schon nach kaum zwei Stunden die Geduld aus. Die Platte sackte um einige Meter tiefer, dann öffnete sich eine Tür, und sie sahen tatsächlich den Kranen davorstehen.
    Diesmal lachte er nicht. Statt dessen hielt er eine Waffe in der Hand und winkte die Betschiden damit aus dem Schacht heraus. Sie mußten vor ihm hergehen, durch eine verwirrende Vielzahl von Gängen, treppauf und treppab, bis sie endlich auf einem langen Korridor standen, von dem viele Türen abgingen.
    Der Krane öffnete eine davon und befahl Scoutie, hineinzugehen. Dann kam Brether Faddon an die Reihe, und schließlich wurde auch Surfo Mallagan eingesperrt.
    Er sah sich aufmerksam in dem kleinen Raum um, der ihm als Gefängnis diente.
    Offenbar waren die Betschiden nicht die ersten Gefangenen, die von der Bruderschaft hierher verschleppt worden waren. Die Wände waren uneben und fleckig. Mallagan untersuchte diese Stellen und war danach sicher, daß andere vor ihm versucht hatten, Nachrichten zu hinterlassen, indem sie sie in die Wand ritzten. Es hatte nicht viel genützt, denn man hatte die Schriftzeichen mit einer dicken Plastikmasse überschmiert.
    Die Einrichtung entsprach dem Standard aller Gefangenenzellen - daran änderte sich offensichtlich niemals etwas, ganz gleich, wohin man gelangte. Es gab eine Lagerstatt, die aus einem Stück gegossen und fest mit dem Boden verbunden war, so daß man sie nicht auseinandernehmen oder hochheben und als Waffe benutzen konnte. Dieses Bett war sehr groß, als wäre es für einen Kranen bestimmt, aber Surfo Mallagan war sicher, daß das einen ganz einfachen und praktischen Grund hatte: In einem solchen Bett konnte vom Lysker bis zum Kranen alles schlafen, was der Bruderschaft ins Netz ging. Vor der gegenüberliegenden Wand standen ein Tisch und ein Stuhl, beide ebenfalls gegossen und mit dem Boden verbunden. Der Tisch war so hoch, daß Surfo Mallagan gerade über die Kante sehen konnte. Wenn er sich auf den Stuhl setzte, baumelten seine Beine in der Luft, und die Tischkante lag da, wo sein Kopf endete. Neben dem Tisch war eine schmale Klappe in die Wand eingelassen. Es klang hohl, als er dagegenklopfte. Die Ränder der metallenen Platte waren an zwei Stellen blank gerieben. Er konnte sich mühelos vorstellen, wie diese Spuren zustande gekommen waren: Aus der Öffnung, die hinter der Klappe lag, kam das Essen. Viele Gefangene verschiedener Art hatten die Klappe angehoben und ihre Mahlzeiten herausgeholt. Er versuchte es ebenfalls, aber die Klappe öffnete sich nicht. Er schloß daraus, daß es noch nicht Essenszeit war, und wandte sich dem nächsten bemerkenswerten Gegenstand in seiner Zelle zu: einer Wasserleitung. Sie bestand aus einem kurzen Rohr, das aus der Wand ragte und mit einem einfachen Hebel geöffnet werden konnte. Darunter befand sich ein Sockel mit gewölbter Oberfläche und einer ringförmigen Vertiefung, die so schmal war, daß er nicht einmal den kleinen Finger dazwischenschieben konnte.
    Er durchschaute den Sinn dieser Einrichtung sofort: Das Wasser floß auf eine Weise ab, die es keinem Angehörigen der ihm bekannten Völker erlaubt hätte, sich zu ertränken. Er zweifelte nicht daran, daß diese Vorsichtsmaßnahme auch für alle ihm noch unbekannten Völker hinreichend war.
    Ein zweiter Sockel, einige Meter entfernt in der entgegengesetzten Ecke, diente gewissen sanitären Zwecken. Die entsprechende Vorrichtung bestand in einem simplen Loch, aus dem es bestialisch stank.
    Mallagan kehrte hastig zur Wasserleitung zurück. Er öffnete den Hebel und fing einen Schluck Wasser mit dem offenen Mund auf. Angewidert spuckte er ihn wieder aus. Dann erst entdeckte er eine in die Wand gravierte Information.
    „Hand auf die Kontaktplatte legen, fünf Minuten warten. Wasserumstellung erfolgt automatisch."
    Er versuchte es und öffnete abermals den Hebel. Zuerst schmeckte das Wasser genauso abscheulich wie dieser erste Schluck, dann aber wurde es plötzlich klar und sauber - es schmeckte fast wie das Quellwasser, das er von Chircool her gewöhnt war.
    Er trank und sah sich dann nachdenklich um.
    Es war ein perfektes Gefängnis. Die Decken auf der Lagerstatt waren luftdurchlässig und unzerreißbar, sie ließen sich
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