Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Ohren zuhielt. „Ich werde besser aufpassen. Geht nur voran, damit ihr nicht so dicht vor mir seid."
    Er nahm einen kopf großen Felsen auf, der auf dem Pfad lag, und schleuderte ihn vorsichtshalber ins Tal. Der Jäger erschauerte, als er sah, wie weit der Stein flog.
    Er rannte hinter den beiden Frauen her und blickte sich immer wieder um. Icho Tolot ließ sich Zeit. Er saß auch noch an der gleichen Stelle, als Tom Barrett den Talgrund erreicht hatte und mit Anny und Marlett über die Schuttmassen kletterte.
    Kaum aber waren sie etwa zwanzig Meter weit gekommen, als er losraste und den Pfad herunterfuhr, als komme es auf jede Sekunde an.
    „Hört zu", brüllte er dabei. „Hört doch."
    Resignierend blieben Tom Barrett, Anny und Marlett stehen.
    „Was ist denn?" fragte der Jäger, als der Haluter den Talgrund ebenfalls erreicht hatte.
    „Von da oben konnte ich beobachten, was am Raumhafen passiert", erwiderte Icho. „Die letzten Raumschiffe starten. Hat keiner von euch ein Funkgerät?"
    „Wenn wir das hätten, hätten wir längst um Hilfe gerufen", antwortete Anny ärgerlich. Sie schnippte mit den Fingern und sah sich um. Von der Felskante herab hatte alles gar nicht so schlimm ausgesehen. Von dort aus war nicht zu erkennen gewesen, wie schwierig das Gelände war, das sie zu überwinden hatten. Mächtige Gesteinsbrocken, Schutt und Geröll bildeten eine riesige Halde, in der sie nur sehr mühsam vorankamen. Sie mußten von Stein zu Stein klettern und immer wieder Umwege machen, weil sich plötzlich Abgründe vor ihnen auf taten, die sie nicht überwinden konnten. Unter diesen Umständen würden sie ein bis zwei Tage bis zum Stützpunkt benötigen. Bis dahin waren mit Sicherheit alle Raumschiffe gestartet.
    „Wir brauchen Hilfe", erklärte Anny. „Wir brauchen jemanden wie dich, Icho."
    Der Haluter richtete sich auf. Er lachte dröhnend.
    „Ich werde zu den Schiffen laufen und Hilfe holen", versprach er. Doch Anny wollte sich darauf nicht verlassen. Sie erinnerte sich daran, wie er sich vor und bei dem Kampf mit Kyrr verhalten hatte, und was Tom Barrett gesagt hatte.
    Er war nicht bei Sinnen, dachte sie. Und es kann uns passieren, daß er plötzlich wieder ausflippt. Womöglich vergißt er uns dann, und wir bleiben hier zurück.
    „Es ist besser, Wenn du bei uns bleibst", erklärte sie daher. „Du könntest uns helfen, schneller voranzukommen."
    Icho Tolot überlegte kurz.
    „Einverstanden", sagte er dann. „Du hast recht. Ich könnte euch vergessen."
    Anny blickte ihn erbleichend an.
    Kann er Gedanken lesen? fragte sie sich bestürzt.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Sie wußte genau, daß der Haluter keine telepathischen Fähigkeiten hatte, daß er aber ein Wesen mit überragender Intelligenz war. Ihr Verhalten hatte ihm angezeigt, was sie dachte.
    Er bewegte sich spielerisch leicht an ihr vorbei und eilte etwa dreißig Meter weiter. Dann verharrte er an einem Felsen und wartete, bis Anny, Marlett und der Jäger zu ihm aufgeschlossen hatten.
    Ein tiefer Einschnitt im Geröll tat sich vor ihnen auf. Er war etwa zehn Meter breit und reichte fast fünfzig Meter hinab. Wenn sie ihn umgehen wollten, mußten sie einen Umweg von fast einem Kilometer machen.
    „Kannst du hinüberspringen?" fragte Anny zögernd.
    Icho Tolot lachte dröhnend.
    „Kein Problem", antwortete er und bedeutete der jungen Frau, sich auf seinen Rücken zu setzen. Er ließ sich auf die Laufarme herabfallen.
    Während Anny sich auf seinen Rücken schwang, horchte er in sich hinein. Er hatte Mühe, seine Unsicherheit vor den anderen zu verbergen.
    Wo blieb die fremde Macht, die ihn so lange beherrscht hatte? Hatte sie sich völlig von ihm gelöst? War sie während des Kampfes mit dem fremdartigen Gegner von ihm abgefallen? Hatte er sie vertreiben können, ohne daß er es gemerkt hatte? Oder lauerte sie noch immer in ihm und ließ ihn gewähren, weil er vorläufig nichts tat, was ihren Interessen zuwiderlief?
    Icho Tolot befand sich im Zwiespalt.
    Auf der einen Seite wäre er am liebsten davongelaufen und hätte sich irgendwo in der Wildnis von Arxisto versteckt. Auf der anderen Seite aber zog es ihn zu seinen Freunden zurück. Er wollte möglichst bald zu einem Raumschiff oder zu einer Funkstation, um Verbindung mit der Erde aufnehmen zu können. Er wollte Perry Rhodan über seinen Zustand und die fremde Macht informieren. Das aber ging nur, wenn er zum Raumhafen eilte.
    Er hätte allein dorthin laufen können, und er wäre sehr schnell
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher