Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß er sich schon nach wenigen Minuten zur Zentrale begeben konnte. Bevor er sie erreichte, ging ein Ruck durch das Raumschiff.
    Die Space-Jet startete.
    Als Icho Tolot die Zentrale betrat, sah er, daß Marlett Berga hinter den Steuerelementen saß. Tom Barrett arbeitete an den Funkgeräten, deutlich in der Absicht, diese zu reparieren. Allein Anny Vorscheyn war untätig. Sie schien mit den technischen Einrichtungen des Raumschiffs nichts anfangen zu können.
    „Das Funkgerät ist beschädigt", erklärte der Jäger, „sonst hätten wir Arger Staball und die anderen schon unterrichtet."
    Plötzlich war es wieder da.
    Icho Tolot glaubte eine glühende Nadel zu fühlen, die sich ihm in den Kopf bohrte. Eine schwarze Wand senkte sich herab, und er wußte nicht mehr, was er tat.
    Als er wieder zu sich kam, und die fremde Macht ihren Griff lockerte, befand sich die Space-Jet im Weltraum.
    Der Haluter blickte sich in der Zentrale um.
    Tom Barrett und die beiden Frauen kauerten auf dem Boden. Verängstigt drückten sie sich an eine Computerkonsole. Am Funkleitstand klaffte ein breites Loch, aus dem allerlei Kabel und Module herausbaumelten. Die Art, wie das Verkleidungsmaterial verbogen war, zeigte Icho deutlich an, daß ein wuchtiger Schlag für die Zerstörung verantwortlich war.
    Nur er konnte einen derartigen Hieb gegen den Funkleitstand geführt haben.
    Doch das war nicht der einzige Schaden, den er angerichtet hatte. Auch der Sitz des Funkers war aus seiner Verankerung gerissen worden. Er lag jetzt als kümmerlicher Rest auf dem Boden der Zentrale und glich eher einem zusammengeknüllten Stück Papier als einem Sessel.
    Icho wandte sich den Fluginstrumenten zu.
    Die Space-Jet befand sich im Weltraum. Durch die Panzerplastkuppel konnte er sehen, daß sie sich von Arxisto entfernte. Die Ortungsschirme zeigten eine Reihe von größeren Raumschiffen und riesige Gesteinsbrocken an, die sich ziellos durcheinander bewegten.
     
    8.
     
    Ein Ruck ging durch die TSUNAMI36.
    Rhodan fühlte sich gegen die Sicherungsgurte seines Sessels geschleudert. Eine Reihe von Alarmlichtern leuchtete auf, und von der Decke hallte das enervierende Heulen einer Alarmpfeife herab. Die TSUNAMI36 erzitterte, und in den Verstrebungen krachte es so laut, daß Rhodan fürchtete, das Schiff werde auseinanderbrechen. Der Raumer schien sich in sich zu verwinden und zu drehen. Die Perspektiven verzerrten sich.
    Der ertrusische Kommandant Galgan Maresch fuhr aus seinem Sessel hoch.
    Auf dem Instrumentenpult vor Rhodan stand der siganesische Koko-Interpreter Lasso Hevarder. Er flatterte mit seiner gummierten Sicherheitsleine wie ein gefangener Vogel zwischen zwei Handgriffen hin und her, an denen er sie befestigt hatte. Sein grün leuchtender Kopf war so groß wie eine Apfelsine. Als Rhodan dies sah, glaubte er, daß der Robotpsychologe platzen werde.
    Beryll Fhance, die dunkelhaarige ATG-Spezialistin schrie etwas, doch Rhodan verstand sie nicht. Ihre Stimme war tiefer als die eines Haluters und so laut, als würde sie positronisch hundertfach verstärkt.
    Die Instrumente vor Rhodan zeigten Werte an, die auf keinen Fall richtig sein konnten.
    Auf einem der Radarschirme zeichnete sich die TSUNAMI97 formatfüllend ab, während sie auf dem Schirm daneben nur einen winzigen Punkt bildete und sich innerhalb einer Hunderttausend-Kilometerzone weitab von der TSUNAMI36 befand.
    Auf einem der Bildschirme leuchtete das golden schimmernde Gebilde der Zeitweiche, während die anderen Bildschirme von Störungen überlagert wurden, so daß auf ihnen nichts zu erkennen war.
    Allmählich ebbten die beängstigenden Geräusche ab, und die Perspektiven normalisierten sich. Die Stimme von Beryll Fhance klang wieder so wie sonst, als sie sagte: „Wir haben Glück gehabt, wir sind an dem Abwehrschirm der Zeitweiche entlanggerutscht. Es hätte uns auch zerreißen können."
    „Vielleicht kann man das nächste Mal auf mich hören, falls es ein nächstes Mal gibt", schrie Lasso Hevarder, dessen Kopf wieder kleiner geworden war. „Dann ersparen wir uns solche Zwischenfälle."
    Die Instrumentenanzeigen näherten sich den richtigen Werten. Die Alarmpfeifen verstummten. Allmählich sah das Innere der TSUNAMI36 wieder wie gewohnt aus.
    Beryll Fhance fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, um sich den Schweiß abzuwischen.
    „Was war mit mir los?" fragte sie. „Ich kam mir eben vor wie ein Haluter. Nicht so kräftig, aber so dick."
    Niemand beachtete sie. Alle waren mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher