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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll
Autoren: Unbekannt
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Marlett sie an, aber Anny schien ihren stummen Protest nicht zu bemerken.
    Etwa eine halbe Stunde verging, dann tauchte Icho Tolot plötzlich vor ihnen auf.
    „Es tut mir leid, meine Kleinen", sagte er mit dumpfer Stimme. „Ich bin zu spät gekommen. Die Raumschiffe sind schon gestartet. Da ist nur noch eine Space-Jet, mit der wir fliehen könnten."
    „Die genügt uns vollkommen", entgegnete Anny Vorscheyn. „Oder ist etwas nicht in Ordnung mit ihr?"
    „Weshalb sind die anderen nicht damit gestartet?" fragte Tom Barrett.
    „Wir müssen sie erst ausgraben", antwortete der Haluter.
    Der Jäger und die beiden Frauen blickten sich an. Sie wußten nicht, ob Icho Tolot ihnen nur einen Schock ersparen wollte, oder ob er wirklich daran glaubte, ein verschüttetes Raumschiff wieder flott machen zu können.
    „Ich schlage vor, daß wir umkehren", sagte Tom Barrett. „Mein Haus steht euch zur Verfügung."
    Anny lachte.
    „Das könnte dir so passen", entgegnete sie. „Du allein in deinem Jagdhaus mit zwei Frauen, die sich um dich raufen. Ich versuche es lieber mit der Space-Jet. Vielleicht ist sie noch nicht ganz hinüber."
    „Du glaubst, wir können nicht mehr damit starten?" fragte Icho erstaunt.
    „Ich gehe mit Tom", erklärte Marlett, bevor Anny auf die Worte des Haluters eingehen konnte. Sie hängte sich bei dem Jäger unter.
    „Wir wollen erst einmal sehen, was mit der Space-Jet los ist", bemerkte Barrett zu ihrer Enttäuschung. „Danach können wir immer noch zu meinem Haus gehen."
    „Von dem niemand weiß, ob es noch steht", ergänzte Anny spöttisch.
    Es schien, als wolle Seth-Apophis ihre Bedenken bekräftigen. Abermals ging Zeitmüll auf Arxisto hernieder. Donnernd stürzten die Massen auf die Hochebene herab. Riesige Gesteinsbrocken, die im Licht zuckender Blitze sichtbar wurden, rollten über die steil abfallende Kante ins Tal.
    „Weiter", drängte Icho Tolot. „Wenn wir uns nicht beeilen, könnte es zu spät für uns werden."
    Er brauchte seine Schützlinge nicht mehr anzutreiben. Der herabkommende Zeitmüll erschreckte seine Begleiter derart, daß sie von selbst liefen und ihr Ziel so schnell wie möglich zu erreichen suchten.
    Der Haluter überholte sie und führte sie auf dem für sie einfachsten Weg. Dieser war noch schwer genug für sie, und er mußte einige Male helfend eingreifen, weil sie allein nicht weitergekommen wären.
    Nach fast zwei Stunden anstrengenden Marsches erreichten sie einen Trümmerhaufen aus Gesteinsbrocken und verbogenem Metall. Fassungslos blieben sie stehen, als der Haluter ihnen erklärte, dies sei ihr Ziel.
    „Darunter liegt die Space-Jet?" fragte Anny enttäuscht.
    „Sie kann doch nur noch ein Wrack sein", bemerkte Tom Barrett. „Das Gestein muß sie zerschlagen haben."
    „Nicht ganz", erläuterte Icho mit dröhnender Stimme. „Unter diesem Schutt befinden sich die Reste eines Hangars, und dieser ist nur soweit zusammengebrochen, daß die Space-Jet darunter kaum geschädigt wurde."
    „Aber das hilft uns doch nichts", beklagte sich Marlett. „Wir können doch die Steine nicht wegräumen. Oder hast du einen Kran für uns?"
    „Natürlich nicht." Icho Tolot lachte so laut, daß sich Anny, die neben ihm stand, erschrocken die Hände gegen die Ohren preßte und sich duckte. „Die paar Steine sind kein Problem. Darum kümmere ich mich. Ich wollte euch nur hier haben, damit wir beisammen sind, und damit wir sofort starten können, wenn die Jet frei ist."
    Er marschierte weiter und begann damit, die Gesteinsbrocken wegzuräumen. Er hantierte mit ihnen, als seien sie lediglich aus leichtem Schaumstoff. Mühelos wuchtete er sie zur Seite.
    Staunend beobachteten seine Begleiter, wie er nach etwas mehr als einer Stunde allmählich einen zerbeulten und zertrümmerten Hangar freilegte, unter dessen schiefem Dach sich eine Space-Jet verbarg. Diese hatte tatsächlich nur einige Schrammen abbekommen. Die Antennen waren abgebrochen und einige Außenscheinwerfer zerschlagen, sonst aber schien sie unbeschädigt zu sein.
    Sie kletterten an Bord, um die verschiedenen Systeme durchzuprüfen, während Icho Tolot das Dach des Hangars mit seinen Händen zerfetzte und zur Seite bog, bis die Space-Jet endlich freien Raum über sich hatte, so daß sie starten konnte.
    Dann ging auch er an Bord der Space-Jet. Er schloß das Schleusenschott hinter sich und setzte sich schwer atmend auf den Boden. Er war so erschöpft, daß er eine Pause benötigte. Allerdings erholte er sich so schnell,
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