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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll
Autoren: Unbekannt
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näherte.
    Unvermittelt tauchte vor dem Schiff eine graue Masse auf und verschwand sogleich wieder. Gleich darauf erschienen mehrere ungefüge Brocken, die er für Gestein hielt. Das Raumschiff raste so schnell daran vorbei, daß er keine Einzelheiten erkennen konnte.
    Ein weiterer Körper verglühte in den Schutzschirmen der TSUNAMI, die dabei heftig erschüttert wurde.
    Icho Tolot hatte Derartiges noch nie erlebt.
    Er zweifelte aber nicht daran, daß das Raumschiff zum Zielplaneten durchkommen würde. Wie es dort für ihn weitergehen würde, wußte er nicht.
    Du brauchst Hilfe, erkannte er, während der Gedanke an das DEPOT erneut in ihm aufkam. Wenn dir niemand hilft, wirst du mit deinem Problem nicht fertig. Was auf der Erde passiert ist, könnte sich wiederholen. In noch schlimmerer Form.
    Er erschauderte bei dem Gedanken an die Vorkommnisse bei der Kunstausstellung in Terrania-City. Er war Amok gelaufen, hatte Kunstwerte von unschätzbarem Wert vernichtet und schließlich in Notwehr gar einen Menschen getötet. Danach hatte man ihn gejagt, aber er war entkommen und an Bord der TSUNAMI geflüchtet, von dem Gedanken an das DEPOT getrieben, von dem er nicht wußte, wo und was es war.
    Er war zum Spielball einer unbekannten Macht geworden, wenngleich es dieser Macht nicht gelungen war, ihn so unter Kontrolle zu bringen, wie es wohl beabsichtigt gewesen war. Sein Planhirn hatte ihm geholfen, seine Selbständigkeit für eine gewisse Zeit zu bewahren.
    Der Haluter beschloß, die TSUNAMI auf dem Planeten zu verlassen, den das Schiff anflog, und sich dann Hilfe zu holen.
    Er schreckte davor zurück, in die Zentrale des Raumschiffs zu gehen und dort um Hilfe nachzusuchen, denn er fürchtete, daß die unbekannte Macht im unpassenden Moment zuschlagen würde. Ihm war klar, daß er sich dann wehren würde. Daher bestand die Gefahr, daß er in der Hauptleitzentrale zu toben begann und einen Schaden anrichtete, der nicht wiedergutzumachen war.
    Er zog sich in sein Versteck zurück, um abzuwarten.
     
    *
     
    Voller Abneigung und Haß blickte Marlett Berga die blonde Anny Vorscheyn an, die ihr gegenüber am Tisch saß und sich so verhielt, als habe sie ein Recht, in diesem Haus zu sein.
    Die Lampe über dem Tisch verbreitete nur wenig Licht. Regentropfen trommelten gegen die Fensterscheiben des Bungalows, und eines der auf Arxisto so häufigen Gewitter zog über das Anwesen hinweg. Im Garten schlug die Tür eines Lastengleiters. Lewis Berga schob den Teller zurück, von dem er gegessen hatte, und stand auf.
    „Ich werde die verdammte Tür schließen, bevor sie ganz in die Brüche geht", sagte er.
    „Du kannst doch nicht bei diesem Wetter nach draußen gehen", protestierte Marlett. Sie war schlank und hatte dunkles Haar, das sie lang und offen trug. Ihre ebenfalls dunklen Augen blickten ihren Mann hilflos und vorwurfsvoll zugleich an. Sie war eine schöne Frau mit ebenmäßigen Gesichtszügen, die aber nur wenig über ihre Persönlichkeit verrieten.
    Er antwortete nicht und tat so, als habe er ihre Worte nicht gehört. Marlett wurde bleich, als sie das herablassende Lächeln der jungen Frau sah, die ihr gegenüber saß. Sie wußte, daß Anny Vorscheyn die Geliebte ihres Mannes war, und daß sie sie verdrängen wollte.
    „Verschwinde endlich", fuhr sie Anny Vorscheyn an, als sie allein im Raum waren. „Du hast hier nichts zu suchen."
    Die blonde Frau schüttelte den Kopf. Sie war etwas größer als Marlett und nicht so schön wie diese, hatte aber ein ausdrucksvolles Gesicht, das auf eine eigenwillige Persönlichkeit schließen ließ. Ihr gelocktes Haar umrahmte ein etwas zu breit geratenes Gesicht mit schmaler Nase und vollen Lippen. Die blauen Augen standen ein wenig zu weit auseinander, was die junge Frau jedoch durch ein geschicktes Makeup auszugleichen wußte.
    „Du begreifst überhaupt nichts", erwiderte sie. „Wieso klammerst du dich an Lewis? Er ist dir doch längst gleichgültig geworden."
    „Das ist nicht wahr."
    „Wenn du ehrlich zu dir selbst wärest, würdest du es zugeben."
    „Sei endlich still." Marlett Berga war den Tränen nahe.
    „Du bist faul und bequem. Du hältst nur an Lewis fest, weil du zu träge bist, dich zu verändern. Du traust dir nicht zu, einen anderen Mann zu finden. Du hast Angst, nicht attraktiv genug zu sein."
    „Halt den Mund", fuhr Marlett ihre Rivalin an. „Jetzt habe ich aber endgültig genug von dir. Verschwinde."
    Anny Vorscheyn erhob sich gelassen. Sie empfand Mitleid mit
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