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1023 - Die Quarantäneflotte

Titel: 1023 - Die Quarantäneflotte
Autoren: Unbekannt
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er war zu klein, rothaarig, tölpelhaft, ungebildet, gleichsam eine lebende Karikatur eines idealen Partners. Obendrein hatte er Sommersprossen, kein Geld und auch keinerlei Hoffnungen, jemals zu Geld zu kommen.
    Thoxhar half Dareena aus dem Gleiter. Er brauchte fünf Minuten, bis er das Türschloß geöffnet hatte. Dann machte er den Versuch, Dareena über die Schwelle zu tragen.
    Der Versuch mißlang kläglich. Als erstes ließ er Dareena fast fallen, als er versuchte, sie anzuheben, dann rammte er ihren Kopf gegen die Türfassung, und als das Experiment endlich klappte, dann nur, weil er sich die Angebetete über die Schulter gelegt hatte wie einen nassen Sack.
    Das hatte zur Folge, daß die Tür wieder ins Schloß fallen konnte, bevor Dareena einen Blick auf das Innere des Hauses werfen konnte. Sie kam erst dazu, als Thoxhar sie auf einem plüschigen Etwas ablud.
    Im Raum hing ein Geruch, der von der Sittenpolizei von Lepso verboten worden wäre, die duftgewordene Unzucht. Das Mobiliar war schwülstig und überladen, die Zeichnungen an den Wänden erschreckend ... Mit jedem Blick stellte sich für Dareena deutlicher dar, daß es sich um die Heimat eines verhinderten Wüstlings handeln mußte.
    Thoxhar lächelte zufrieden.
    „Hübsch, nicht wahr?" sagte er.
    Dareena wäre am liebsten auf der Stelle verschwunden, und sie machte auch Anstalten dazu. Sie öffnete die Tür und rannte ins Freie.
    Dies alles geschah am 15. 10. des Jahres 424 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, und es war dieser Tag, an dem die Invasion des Grauens über Arxisto hereinbrach.
    Dareena sah, als sie den Gleiter erreichte, wie der Boden bebte und zitterte, wie die ganze Atmosphäre gleichsam zu kochen begann. Und dann tauchten unmittelbar in ihrer Nähe die ersten erschreckenden Gestalten auf.
    Dareena schrie laut und flüchtete in die Lasterhöhle zurück.
    Das war am 15. 10. gewesen.
     
    *
     
    „Sind sie immer noch da?"
    „Allerdings", sagte Thoxhar. „Sie belagern uns!"
    Man schrieb unterdessen den 30. 10., und seit nunmehr zwei Wochen wurden die beiden in ihrer Liebeshöhle von einer Gruppe exotischer Krieger belagert, die dem Haus mit Schwertern und Keulen zu Leibe gerückt waren und nicht daran dachten, diese Belagerung aufzugeben.
    Thoxhar hatte nicht die leiseste Ahnung, woher die Insektenkrieger stammen mochten noch was ihre Pläne waren. In jedem Fall hatten sie das zärtliche Idyll der beiden Ausreißer entsetzlich gestört.
    „Hätte ich doch nie auf dich gehört!" jammerte Dareena. Thoxhar kannte den Text schon, er hörte seit vierzehn Tagen nichts anderes. Es war das Glück der beiden gewesen, daß Thoxhars Verwandter nicht nur für eine Spezialbibliothek gesorgt hatte und für einen beachtlich großen Vorrat an guten Getränken. Es hatte auch Waffen in einer Kammer gegeben, weittragende Impulsstrahler, und mit diesen Waffen hatten sich die beiden in dem Haus verschanzt.
    Jetzt aber sah es so aus, als sei das letzte einer Reihe nicht sehr angenehmer Stündchen gekommen. Die Insektenkrieger rüsteten zum Sturmangriff.
    „So unternimm doch etwas!" beschwerte sich Dareena. „Diese Bestien werden uns noch umbringen. Wo kommen die überhaupt her?" Dieselbe Frage hatte sich Thoxhar schon einige Male gestellt. Er war kein sehr aufgeweckter Bursche, und was er zu sehen bekam, überstieg seine Verstandeskräfte bei weitem. Nur in einem Punkt war sich der junge Springer sicher - all dies ging nicht mit normalen Dingen zu. Hier hatten die Sternenteufel ihre Hände im Spiel, wenn nicht gar Perry Rhodan dafür verantwortlich war. Wenn Springer in Notlagen steckten, pflegten sie aus alter Gewohnheit die Ursache bei dem vermaledeiten Terraner zu suchen.
    „Nimm die Waffe!" schnauzte Thoxhar seine Geliebte an. Nach vierzehn Tagen ohne Schlaf sah Dareena nicht einmal annäherungsweise so gut aus, wie Thoxhar sie in Erinnerung hatte. „Wir müssen uns unserer Haut wehren."
    „Wäre ich doch zu Hause geblieben", seufzte Dareena.
    Thoxhar spähte aus dem Fenster. Die Insektenkrieger hatten das Haus umzingelt, sie lagen in Deckung und rührten sich einstweilen nicht. In den Wänden des Hauses steckten zahlreiche Pfeile, der Gleiter war nach einem mißglückten Startversuch eines Insektenkriegers mitsamt dem Neugierigen davongerast und im See verschwunden.
    In den letzten vierzehn Tagen war Thoxhar kaum dazu gekommen, ein wenig zu schlafen - sein ursprünglicher Plan, den größten Teil der Zeit in kuscheliger Umarmung zu verbringen,
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