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1023 - Die Quarantäneflotte

Titel: 1023 - Die Quarantäneflotte
Autoren: Unbekannt
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anderen Zeit, aus einem anderen Raum?"
    Beryll Fhance spitzte die Lippen und pfiff Hether heran. Die Bordkatze hatte vor Eiling das Weite gesucht - der Fremde war ihr nicht geheuer gewesen.
    „Ich möchte wissen, was Hether hat", sagte Beryll. „Sie ist in letzter Zeit sehr unruhig."
    „Nicht nur Hether", kommentierte Halsen trocken. „Es ist allerhand los in der Milchstraße."
    „Trotzdem, davon lassen sich doch Katzen nicht beeinflussen", meinte Beryll.
    „Man könnte Hevarders Koko fragen - das Ding könnte auch einmal etwas tun, was die immensen Kosten für so einen Kasten rechtfertigt."
    Lasso Hevarder räkelte sich in seiner Hängematte. Ab und zu sah er zu Hether herüber, und sein Gesichtsausdruck verriet ein klein wenig Neid.
    „Allein die Existenz eines solchen Positronengehirns rechtfertigt seine Entstehungskosten", sagte Hevarder gelassen. „Oder hast du dich schon amortisiert, ertrusisches Fleischgebirge?"
    „Eher als du, siganesischer Kümmerling", sagte Maresch. „Ist es nicht schön, wieder eine friedliche Unterhaltung führen zu können?"
    Gelächter antwortete ihm.
     
    *
     
    „Und?"
    „Wir versuchen, unsere jeweiligen Eltern unter Druck zu setzen", schlug Thoxhar vor.
    „Hast du einen besseren Vorschlag?"
    Dareena wiegte den Kopf. Ihre Lockenpracht ließ nun arg zu wünschen übrig.
    „Ich glaube nicht, daß wir uns mit ihnen versöhnen können", sagte sie zweifelnd.
    Darin hatte sie vermutlich recht - das Geheimnis, das die beiden zufällig entdeckt hatten, war zu gewaltig und gefährlich.
    „Dann müssen wir sehen, daß wir von Arxisto verschwinden", sagte Thoxhar.
    „Und wie? Ohne Geld? Ohne Mittel?"
    Thoxhar dachte nach. Er überdachte jedes Wenn und Aber sehr gründlich, wie es seine Art war. Und er fand eine Lösung.
    „Ich habe eine Idee", sagte er. „Aber ich weiß nicht, ob du damit einverstanden bist."
    „Laß hören", sagte Dareena.
    „Wir verschwinden für einige Zeit in den Wäldern von Arxisto", sagte Thoxhar. Dareena schluckte.
    „Es wird sehr schwer werden", fuhr Thoxhar fort. „Wir werden uns umsehen müssen - es wird irgend etwas geben auf Arxisto, was man gut verkaufen kann. Pelze, seltsame Blumen, irgend etwas. Wir werden dieses Etwas sammeln, und wenn wir genügend gespart haben, verlassen wir Arxisto für immer und suchen uns irgendwo eine andere Welt."
    Dareena holte tief Luft.
    Sie hatte nicht sehr viel Lust, die nächsten Jahre auf einer so ungemütlichen Welt wie Arxisto zu verbringen, schon gar nicht in Gesellschaft eines unansehnlichen Tölpels. Auf der anderen Seite ... Dareena hatte eingesehen, daß sie ziemlich eingebildet und überheblich war, und es war durchaus denkbar, daß sich ihre Ansichten über Thoxhar im Lauf der Zeit änderten. Eine andere Wahl hatten sie ohnehin nicht, in diesem Punkt mußte sie Thoxhar in jedem Fall zustimmen.
    „Also gut", sagte sie nach langem Zögern. „Ich komme mit dir."
    Thoxhar grinste sie mit seinem lückenhaften Gebiß an.
    „Du wirst es nicht bereuen", versprach er.
     
    *
     
    Er stand erstarrt, der Körper gleichsam versteinert. Er konnte Vakuumeinbrüche verkraften, und das war nötig gewesen. Er konnte noch viel mehr.
    Er war eine Kampfmaschine, wenn es darauf ankam; er war von einer geradezu rührenden Anhänglichkeit und Zärtlichkeit, wenn es die Umstände zuließen.
    Er war eines der scheußlichsten Lebewesen, das sich Menschenhirne nur vorstellen konnten - einer seiner Art, in Wut geraten, zum Kampf entschlossen, gegen den Gegner anstürmen ... Es war der leibhaftige Schrecken.
    Daneben war er eines der vollkommensten Wesen, das die Natur hervorgebracht hatte.
    Er besaß ungeheure Körperkräfte. Er besaß einen Konvertermagen, der nahezu alles verdauen und dem Körper zuführen konnte, was sich finden ließ. Er besaß zwei ungeheuer kräftige Beine, vier Arme. Er konnte einen Gleiter beinahe einholen, in vollem Ansturm eine Mauer niederwalzen.
    Er war nicht nur körperlich zu Höchstleistungen fähig. Er besaß auch zwei Gehirne, die unabhängig voneinander arbeiten konnten. Das Ordinärhirn war für die normalen Bewegungen und für Sinneseindrücke zuständig. Das Planhirn war eine Art organische Rechenmaschine, eine biologische Positronik höchster Leistungsfähigkeit.
    Und das war es, was an diesem Wesen in diesem Augenblick störte.
    Er war nicht mehr in der Lage, seine Hirnfunktionen unter Kontrolle zu halten. Er litt an etwas, was für ein Lebewesen seiner Herkunft fast unglaublich
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