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1023 - Die Quarantäneflotte

Titel: 1023 - Die Quarantäneflotte
Autoren: Unbekannt
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war ohnehin im Versuchsstadium gescheitert. Entsprechend müde und verbittert war der junge Springer, und er rechnete sich aus, daß die Insektenkrieger seine Verfassung abschätzen konnten. Taten sie das, dann stand vermutlich jetzt der letzte, alles entscheidende Sturmlauf bevor. Wahrscheinlich würden sie versuchen, den beiden das Dach über dem Kopf anzuzünden.
    Wie die Aussichten der beiden jungen Leute waren, diesen Kampf zu überstehen, wagte Thoxhar sich gar nicht erst auszumalen - sie waren gleich Null.
    Auf der anderen Seite war die Wahrscheinlichkeit, daß es fremde Insektenkrieger vom Himmel regnete, ebenfalls nicht sehr hoch - vielleicht spielte in diesem Fall die Wahrscheinlichkeit ein wenig verrückt.
    „Da kommen sie", murmelte Thoxhar.
    Er hob die Waffe und feuerte. Magazine gab es in dem Liebesnest genug, warum auch immer. Thoxhar hatte einen Abscheu davor, zu töten, und so versuchte er stets, die Insektenkrieger lediglich zum Rückzug zu zwingen. Ob ihm das auch in diesem Fall gelingen würde, stand zu bezweifeln.
    Sie kamen von allen Seiten.
    Ihr Kriegsgeschrei war ein helles Zirpen, ziemlich nervenzerfetzend. Wie immer bei diesen Angriffen drehte Dareena die Musikanlage lauter - zum einen, um den Angriffslärm zu übertönen, zum anderen, weil die Insektenkrieger auf sehr niederfrequenten Schall sehr stark ansprachen. Dementsprechend hatte Dareena den Baßregler besonders weit aufgedreht.
    „Habe ich es mir doch gedacht", murmelte Thoxhar.
    Zischend kam der erste Brandpfeil herbeigesaust und schlug im Dach ein. Er hielt sich dort nur wenige Sekundenbruchteile, dann fiel er herab. Leider konnte Thoxhar nicht erkennen, ob die Flammen auf das Dach übergegriffen hatten.
    Die nächsten Pfeile kamen herangeschwirrt. Sie zischten durch die wenigen Breschen, die die Insektenkrieger hatten schlagen können - die Fenster hatten sie nicht kleinbekommen, wohl aber Teile des Mauerwerks. Durch diese Lücken kamen die Pfeile hereingesaust und spickten nach und nach das gesamte Inventar. In dem plüschüberzogenen Bett staken allein siebzehn Pfeile und drei Speere.
    Thoxhar hatte sich etwas einfallen lassen, was die Insektenkrieger zurückhalten sollte.
    Er nahm den Strand zwischen Haus und See unter Beschuß. Dabei traf er zwar niemanden, aber der Sand wurde durch das Feuern glühheiß, und das mochten die Insektenkrieger überhaupt nicht.
    „Hörst du etwas?" schrie Thoxhar, um die Musikanlage zu übertönen. Die schmachtenden Klänge waren dem Zweck der Behausung zwar recht gut angepaßt, paßten aber überhaupt nicht zu dem, was draußen gerade vorging.
    „Was soll ich hören?" rief Dareena zurück. Sie bestrich einen anderen Abschnitt der Umgebung mit ihrer Waffe.
    „Ich meine ein Knistern hören zu können", rief Thoxhar. „Ich fürchte, das Dach brennt."
    Beide sahen nach oben, aber dort war nichts zu erkennen.
    Der Kampf ging weiter. Ein Insektenkrieger überquerte mit weiten Sätzen den Strand und schleuderte einen Speer. Das Geschoß kam herangesaust und prallte auf den Boden.
    Im dicken Teppich blieb es stecken, aber nicht ohne zuvor die Musikanlage umgerissen zu haben. Aus den Lautsprechern drang nun ein jämmerliches Heulen und Jaulen - das kopfstehende Bandgerät lieferte gräßliche Gleichlaufschwankungen.
    „Entsetzlich", murmelte Thoxhar.
    Etwas krachte hinter ihm, und als er sich umdrehte, sah er, wie in der Decke ein Riß entstand. Etwas tropfte herab und fing unterwegs Feuer.
    „Das Dach brennt!" schrie Thoxhar.
    „Sie werden uns abschlachten", jammerte Dareena.
    Thoxhar warf einen Blick auf die Geliebte. Er kannte solche Situationen nur aus Filmen, und nach dem, was er dort gelernt hatte, war es langsam an der Zeit, Dareena vor dem gräßlichen Los zu bewahren, in die Hände der Insektenkrieger zu fallen. Er hätte sie fürsorglich erschießen müssen; so hatte er entsprechende Szenen in Erinnerung.
    Auf der anderen Seite konnte er sich nicht ausmalen, was die Insektenkrieger Besonderes mit Dareena würden anfangen können - wohl aber konnte er sich ausmalen, was Dareenas Vater mit ihm anfangen würde, wenn er Dareena erschoß und dann nicht selbst auch erschlagen wurde.
    Teile des Dachstuhls kamen herunter, polternd und funkenstiebend. Draußen verstärkte sich das aggressive Zirpen der Insektenkrieger. Der Kampf näherte sich unausweichlich seinem Ende.
    „Stell dich in die Tür!" rief Thoxhar. „Dort bist du vor fallenden Balken sicher."
    Er selbst stellte sich am Eingang
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