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1020 - Das Viren-Experiment

Titel: 1020 - Das Viren-Experiment
Autoren: Unbekannt
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erwarten", sagte er giftig. „Bei diesem Riesenaufgebot an Suchgruppen mußte schließlich früher oder später der Erfolg kommen. Nun gut, bringt ihn zurück in seine Unterkunft im HQ-Hanse und bewacht ihn zukünftig besser."
    Deighton gebärdete sich wie ein Mann, der damit gerechnet hatte, eine ganze Menge Geduld aufbringen zu müssen, um sein eigentliches Anliegen schließlich durchzusetzen.
    Er sah Bully abschätzend und abwartend an.
    „Himmel", seufzte Bully resignierend. „Was gibt es noch?"
    „Keine der Suchgruppen hat ihn aufgespürt. Vielmehr scheinen wir es dem Zufall zu verdanken haben, daß wir ihm auf die Spur gekommen sind. Eine unserer Nebenstellen hat einen Bericht von Lars Rütger, dem Bürgermeister von Shonaar, erhalten. Shonaar ist die Siedlung nahe den Wandergebirgen von ..."
    „Ich weiß, was Shonaar ist!" fuhr Bully dazwischen.
    „Gut", nickte Deighton unbeeindruckt. „Auf jeden Fall scheint Quiupu dort in der Gegend herumzugeistern und allerhand Unfug anzustellen. Die Beschreibung, die wir erhalten haben, paßt zu unserem Freund. Das Schlimme ist, daß ein Mann vermißt wird, ein Maler namens Gerlach."
    Bully sagte ironisch: „Ihr habt ihn also noch nicht!"
    „Nein", gab Deighton zu. „Aber wir werden..."
    Reginald Bull schaute sich nach seinen Kleidern um. Dabei ergänzte er: „Wir werden alle Suchgruppen dorthin schicken und eine Spezialeinheit der Kosmischen Hanse dazu.
    Ich komme ebenfalls."
    „Ja", sagte Deighton. „Das ist es, was ich wollte."
    Bull entfernte sich von der Bildsprechanlage und grapschte nach seiner Hose.
    „Benachrichtigt Perry", ordnete er an. „Ich weiß zwar nicht, was er auf Luna treibt, aber diese Sache ist schließlich wichtiger."
    Deightons Bild verblaßte, und Bully begann sich innerlich darauf vorzubereiten, daß er den Rest der Nacht wahrscheinlich damit zubringen würde, von Bord eines Gleiters aus auf die von Scheinwerfern erhellte Landschaft eines Abenteuerparks hinabzustarren.
     
    10.
     
    Die sieben Gleiter flogen in Vförmiger Formation, nur fünfzig Meter über der Erdoberfläche. Die Maschine, in der sich Rütger, Kadek und die Pädagogin aufhielten, bildete die Spitze des Geschwaders. Die Scheinwerfer der Flugzeuge tauchten den Park in helles Licht, so daß jede Einzelheit zu erkennen war.
    Der Flug war bisher schweigend verlaufen. Die Gesichter der Männer und Frauen an Bord wirkten übermüdet und verbissen. Sie alle dachten vermutlich daran, was sie oben am Kreuzstamm erwarten mochte. Die meisten Bewohner von Shonaar kannten die einzelnen Distrikte des Abenteuerparks nur dem Namen nach und hatten das Gelände nie besucht. Margo fragte sich, ob der Bürgermeister jemals in der Wanderhütte gewesen war.
    Rütger wirkte auch jetzt unerschütterlich, aber zweifellos wurde auch er von düsteren Gedanken gequält.
    Während Margo abwechselnd den Bürgermeister und das unter ihnen vorbeigleitende Land beobachtete, sprach plötzlich das Funkgerät an.
    Eine schrille, kaum verständliche Männerstimme drang aus den Empfängern. Der Pilot des Gleiters, ein älterer Mann namens Schwape, wandte sich zu Rütger um.
    „Da ruft jemand von der Hütte. Der Anruf gilt der Parkverwaltung, aber wir haben uns dazwischengeschaltet."
    „Fars!" ertönte nun eine Frauenstimme. „Hier ist Reinhild. Wir hören dich, aber wir können dich nicht verstehen. Sprecht ihr vom Gleiter oder von der Hütte aus?"
    Rütger sagte: „Die in der Parkverwaltung sollen sich raushalten."
    Er beugte sich über die Funkanlage.
    „Hier ist der Bürgermeister von Shonaar", rief er. „Wir haben Kontakt zu euch."
    „Quinton", krächzte eine vor Furcht verzerrte Stimme. „Jemand muß uns hier herausholen."
    Der Tonfall ließ Margo zusammenzucken. Ohne daß sie es verhindern konnte, übertrug sich etwas von der Panik in dieser Stimme auf ihr eigenes Bewußtsein. Niemals in ihrem Leben hatte sie die äußerste Not eines anderen Menschen so intensiv empfunden wie in diesem Augenblick. Es war eine neue Erfahrung, die sie machte. Unwillkürlich ergriff sie Kadeks Hand.
    Rütger räusperte sich.
    „Was geht dort oben vor, Fars?" fragte er.
    „Wir befinden uns alle vier in der Wanderhütte!" Auch jetzt war Quinton kaum zu verstehen. „Deerno, die beiden Touristen und ich. Unser Gleiter existiert nicht mehr, das Biest hat ihn zerquetscht."
    Rütger starrte aus der transparenten Kanzel.
    „Was für ein Biest, Fars?"
    „Ich weiß nicht, was es ist. Es sieht aus wie eine gewaltige
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