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102 - Jagd nach dem Dämonenherz

102 - Jagd nach dem Dämonenherz

Titel: 102 - Jagd nach dem Dämonenherz
Autoren: A.F.Morland
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Annahme, Roxane getroffen zu haben. Er denkt, sie ist schwer verletzt und ringt mit dem Tod. Marbu hat natürlich seine helle Freude daran.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Mr. Silver knirschend. »Warum haben Sie Tony diese Lüge erzählt?«
    »Um ihn in die Falle locken zu können. Ich habe ihm den Namen des Krankenhauses genannt, in dem Roxane angeblich liegt. Wenn er dort aufkreuzt, greifen ihn sich die Polizisten, die auf ihn warten. Doch die Falle wird vermutlich überflüssig, weil es mir inzwischen gelang, herauszufinden, wo Tony Ballard sich versteckt hält. Die Polizei hat das Grundstück umstellt. Man ist entschlossen, mit Waffengewalt einzudringen. Tony ist schon so gut wie gefaßt.«
    Mr. Silver schüttelte grimmig den Kopf. »Die Sache gefällt mir nicht. Tony könnte dabei sein Leben verlieren.«
    »Man wird sein Leben schonen.«
    »Er wird die Polizei zwingen, ihn zu erschießen, wenn er keinen Ausweg mehr sieht«, sagte Mr. Silver.
    »Ich erwarte jeden Moment den Anruf vom Einsatzleiter«, sagte Tucker Peckinpah. »Dann werden wir wissen, wie die Aktion ausgegangen ist.«
    Der Ex-Dämon ballte die klobigen Hände zu Fäusten. »Ich weiß es, und trotzdem muß ich mich immer wieder fragen: Wie konnte es mit Tony nur so weit kommen?«
    »Sie denken, Sie müßten sich Vorwürfe machen, nicht alles getan zu haben, um ihn davor zu bewahren, nicht wahr?« bemerkte der Industrielle.
    »Seine Wandlung kam zu überraschend«, sagte Mr. Silver. »Ich muß gestehen, daß ich den Ernst der Lage unterschätzt habe. Ich suchte Tony auf, wollte ihn nach Hause holen, appellierte an sein Gewissen - an ein Gewissen, das er nicht mehr hat. Er warf mich hinaus. Ich hätte nicht gehen dürfen. Ich hätte ihn überwältigen müssen. Statt dessen zog ich ab. Ich könnte mich ohrfeigen.«
    »Wir kriegen Tony«, sagte der Industrielle zuversichtlich. »Man wird ihn auf Nummer Sicher bringen. Dann können Sie sich seiner annehmen und verhindern, daß das schwarze Gift sich noch mehr in ihm ausbreitet.«
    »Keiner hatte bisher damit Erfolg«, sagte der Ex-Dämon bitter.
    »Dann bleibt Tony Ballard eben so lange im Gefängnis, bis Sie wissen, wie Sie ihm helfen können.«
    »Bis dahin kann er zum Dämon geworden sein. Was dann? Ein solcher Schritt ließe sich nicht mehr rückgängig machen.«
    Das Telefon schlug an. »Das muß der Anruf sein, auf den ich warte«, sagte Tucker Peckinpah und eilte zum Apparat.
    Erwartungsvoll meldete er sich. Mit strahlender Miene wollte er die Erfolgsmeldung des Einsatzleiters der Polizei entgegennehmen. Aber das Strahlen verflüchtigte sich sehr schnell. Peckinpahs Augen verloren ihren eifrigen Glanz, sein Gesicht wurde kalkweiß.
    »Ich danke Ihnen«, sagte er, nachdem der Anrufer geendet hatte, und legte auf.
    »Tony ist entkommen«, sagte Mr. Silver.
    Peckinpah nickte niedergeschlagen. »Seine verbrecherischen Freunde haben ihn mit einem Hubschrauber herausgeholt und in Sicherheit gebracht. Jetzt wissen wir wieder nicht, wo Tony Ballard untergeschlüpft ist.«
    »Dadurch gewinnt die Falle, die Sie im Krankenhaus aufgebaut haben, an Bedeutung«, sagte Mr. Silver. »Marbu wird alles versuchen, um sich für das zu revanchieren, was im Roxane angetan hat.«
    ***
    Arma, die Zauberin, drehte sich um und sah Metal an. »Was war das eben?«
    Der Silberdämon zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Armas unruhiger Blick richtete sich auf Mago, den Schwarzmagier. »Hast du auch nichts gehört?«
    »Doch, da war ein leises Knurren«, gab Mago zurück. Er hatte eine schwarze Schlangenzunge, deshalb sprach er lispelnd und zischelnd.
    »Wir müssen uns vorsehen«, sagte die Zauberin, während sie sich nervös umsah.
    Sie befanden sich in der Hölle, und ihr Ziel war ebenfalls die Schlucht der lebenden Steine, aber sie näherten sich aus einer anderen Richtung. Es war nicht einfach gewesen, herauszufinden, wo Farrac, der Schmied des Höllenschwerts, lebte.
    Mehrmals hatten sie den falschen Weg eingeschlagen, doch nun konnten sie sicher sein, daß sie richtig waren. Aber das Gebiet, durch das sie mußten, war unwegsam, so daß Arma, Metal und Mago nur langsam vorwärtskamen.
    Es hatte den Anschein, als befänden sie sich unter Wasser. Riesige Schlingpflanzen umgaben sie und »schwammen« in der Luft. Es gab hier den gleichen Widerstand wie unter Wasser, deshalb schien es, Arma und ihre Begleiter würden sich wie in Zeitlupe bewegen.
    Die drei hatten geglaubt, dies wäre der
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