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102 - Jagd nach dem Dämonenherz

102 - Jagd nach dem Dämonenherz

Titel: 102 - Jagd nach dem Dämonenherz
Autoren: A.F.Morland
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dorthin, wo der linke Flügel angewachsen war, und traf den Muskel des Feindes. Er wollte sich trotzdem erheben, doch mit nur einem Flügel war ihm das nicht möglich.
    Er kam zwar hoch, überschlug sich dann aber in der Luft und landete höchst unsanft auf dem Waldboden.
    Und Shibba schleuderte den Speer!
    Er drang ihm in den Kopf.
    Nun mußte sich Shibba vorsehen, denn im Todeskampf zeigte der Insektendämon, wieviel Kraft er hatte. Shibba sprang vom Baum und zog sich zurück, während der Feind schrecklich tobte.
    Seine harten Beine zertrümmerten die Baumgabel, auf der sich Shibba eben noch befunden hatte. Er schraubte sich, mit nur einem Flügel schlagend, hoch, überschlug sich in der Luft und stürzte ab.
    Obwohl tödlich verletzt, wütete er mit einer Kraft, die nicht zu versiegen schien. Feuer flog aus seinem Maul. Er wollte Shibba damit treffen, doch sie zog sich noch weiter zurück und wartete hinter einem breiten Baumstamm auf das Ende, das irgendwann kommen mußte.
    Der Insektendämon versuchte den Speer loszuwerden, indem er den Kopf wild hin und her schleuderte, doch es gelang ihm nicht.
    Allmählich erkannte Shibba, daß er schwächer wurde. Sie trat hinter dem Baum hervor und griff zum Schwert. Der Insektendämon lag auf dem Rücken, die dünnen, zuckenden Beine ragten hoch.
    Er wollte sich umdrehen, schaffte das aber nicht mehr. Die zirpenden Laute wurden leise und verebbten. Jetzt zuckten auch die hochgestreckten Beine nicht mehr.
    Dennoch wartete Shibba noch.
    Dann setzte sie sich vorsichtig in Bewegung. War der Insektendämon erledigt? Dieses Stilliegen konnte auch eine Finte sein. Shibba hatte schon oft erlebt, daß Feinde sich totgestellt hatten, und plötzlich waren sie wieder sehr lebendig gewesen.
    Die wilde Dämonin pirschte sich an das grüne Wesen heran. Ihre schönen Züge waren straff gespannt. Sie streckte langsam das Schwert vor.
    Doch der Feind regte sich nicht mehr.
    Shibbas Vorsicht war unnötig. Der Insektendämon war der Verletzung erlegen und konnte ihr nichts mehr anhaben. Ein übler Geruch breitete sich um ihn herum aus.
    Sein Körper reagierte wie Wachs in der Hitze. Er wurde weich, verformte sich, wurde flüssig. Shibba begriff, daß sie sich beeilen mußte. Wenn sie abwartete, würde nicht nur der Körper des Insektendämons schmelzen, sondern auch sein Herz.
    Dann war der ganze Kampf umsonst gewesen, und sie mußte sich nach einem anderen Feind umsehen. Entschlossen trat die Dämonin an das erlegte Scheusal.
    Sie riß ihren Speer heraus und stach dann mit dem Schwert zu. Blitzschnell schnitt sie mit der scharfen Schwertklinge das Herz heraus.
    Das Zentrum der Kraft!
    Sie mußte es Loxagon bringen.
    Der Insektendämon wurde zu einer amorphen Masse. Immer schneller schritt der Verfall fort. Shibba wandte sich um und eilte aus dem Teufelswald, das Herz des Feindes in der Hand.
    Einen größeren Dienst hatte bisher niemand Loxagon erwiesen - nicht einmal Massodo.
    ***
    Nach wie vor lag Yappoo unter den dicken Krüppelwurzeln. Es war ihm gelungen, die Blutung zu stoppen, und er litt auch nicht mehr so stark unter der Vergiftung, aber er machte sich nichts vor. Er wußte, daß er sterben würde, wenn er den Brunnen der Umkehr nicht bald erreichte.
    Seine »Krankheit« vollzog sich in wiederkehrenden Zyklen. Im Moment hatte es den Anschein, als könnte er sich wieder erholen, doch ihm war klar, daß dieser Zustand nicht lange anhalten würde.
    Er mußte diese kurze Pause nutzen, durfte nicht länger in seinem Versteck bleiben. Als er unter den schwarzen Krüppelwurzeln hervorkroch, spürte er, wie schwach er war, und die Wunde konnte jederzeit wieder anfangen zu bluten.
    Er hätte sich schonen müssen, doch dazu war keine Zeit. Er brauchte eine weiße Seele, das einzige Zahlungsmittel, das Aterbax, der Wächter des Zauberbrunnens, anerkannte.
    Yappoo schleppte sich weiter, hoffend, einem Dämon zu begegnen, dem er die Seele rauben konnte.
    Zwischen hohen Felsen entdeckte er schließlich ein Opfer. Er pirschte sich näher heran. Der Dämon war unaufmerksam und ahnungslos. Schmatzend fraß er einen dünnen langen Wurm, den er mit winzigen Händen aus dem Boden gezogen hatte.
    Sein Maul lief spitz zu. Er hatte etwas Krötenähnliches an sich, war halb so groß wie Yappoo, der sich nun bückte und einen handlichen Stein aufhob.
    Damit näherte er sich dem auf dem Boden hockenden Dämon, der sich ganz dem Genuß des Fressens hingab.
    Yappoo erreichte den Felsen, der den Dämon halb
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