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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen
Autoren: Unbekannt
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bekleidet, hatten eine samtbraune Haut und meist dunkles Haar. Andere trugen nur die glasartige verdickte Haut oder hatten sich bestenfalls einen bunten Tuchstreifen um den Körper gewunden. Sie wirkten sehr ruhig und gelassen, während die mit der normalen Haut aufgeregt gestikulierten.
    Plötzlich aber erschien ein Mann in der Runde derer, die auf dem Schirm zu sehen waren, wie die Betschiden ihn noch nie gesehen hatten. Er war vollkommen menschlich, ein schlanker, hochgewachsener Mann, der auf den ersten Blick jung wirkte und doch etwas an sich hatte, was sich schwer definieren ließ. Dieser Mann hatte silberhelles Haar und rötliche Augen. Er wurde von den anderen mit offensichtlichem Respekt behandelt, aber es war kein Respekt, wie er aus Angst entsteht. Dieser Mann war beliebt, und er wurde geachtet.
    Für mehrere Minuten war diese Gruppe zu sehen. Die Gesten der Menschen auf dem Bildschirm lieferten keinen Hinweis darauf, worüber sie diskutierten. Die Blicke der Betschiden irrten ab und konzentrierten sich auf Dinge, die sie bis dahin für unwesentlich gehalten hatten.
    Sie erkannten, daß die Szene, die über den Bildschirm flimmerte, sich in jener Zentrale abgespielt hatte, in der sie sich aufhielten. Es handelte sich um eine Aufzeichnung aus jenen Tagen, in denen das gigantische Schiff noch kein Wrack gewesen war. Im Hintergrund sah man einen riesigen Bildschirm. Der Weltraum war darauf zu sehen, ein unermeßlich tiefer, lichtloser Abgrund, in dem ein linsenförmiges Gebilde hing, das sich aus unzähligen winzigen, kaum erkennbaren Punkten zusammensetzte.
    Keiner der Betschiden hatte das je zuvor mit eigenen Augen aus dieser Perspektive gesehen, aber die drei Jäger wußten, was das Bild darstellte: Das riesige Schiff mit seinen unterschiedlichen Bewohnern stand außerhalb einer Galaxis, so weit von den Grenzen der Sterneninsel entfernt, daß sie von der Optik in ihrem ganzen, gewaltigen Umfang erfaßt wurde.
    Sie erschraken, als sie plötzlich ein dumpfes Geräusch hörten. Es änderte sich schnell und wurde zu einer menschlichen Stimme. Der Tonfall kam ihnen seltsam vor, und die einzelnen Wörter klangen fremd in ihren Ohren. Trotzdem verstanden sie jedes Wort, denn die Menschen auf dem Schirm bedienten sich einer uralten Form jener Sprache, die die Betschiden auf Chircool noch immer gebrauchten.
    „... werden wir frische Vorräte an Bord nehmen", sagte der Hellhaarige. „Findet euch damit ab. Ihr könnt nicht ohne jeden Kontakt zur Außenwelt überleben."
    Ein Mann tauchte am Rand der Bildfläche auf und ging auf den Hellhaarigen zu. Er hatte hellbraune Haut und rotbraunes Haar.
    Der Hellhaarige sah den Mann aufmerksam an.
    „Ist alles in Ordnung?" fragte er. „Oder bestehen berechtigte Bedenken, was die technische Seite des Unternehmens betrifft?"
    „Nein, Atlan", sagte der Rotbraune lächelnd. „Die SOL ist in einwandfreiem Zustand. Wir können den Flug fortsetzen."
    Der Mann namens Atlan nickte - und dann brach die Aufzeichnung ab.
    SOL!
    Die drei Betschiden waren wie betäubt.
    Als die Kranen auf Chircool erschienen waren, die Betschiden mit Spoodies versehen hatten und sich schließlich dazu entschlossen, Surfo Mallagan, Brether Faddon und Scoutie als Rekruten in ihrem großen, weißen Raumschiff mitzunehmen, da hatten diese drei spontan den Plan gefaßt, die Gelegenheit beim Schöpf zu packen und nach der SOL zu suchen, dem Schiff, aus dem man ihre Ahnen aus unbekannten Gründen verstoßen hatte. Nun hatten sie ihr Ziel erreicht - und es gleichzeitig auf immer verloren.
    Die SOL war ein Wrack, ein Totenschiff. Es würde sich nie wieder von diesem Planeten erheben. Die Solaner waren schon vor langer Zeit gestorben, nur ihre Nachkommen auf dem wilden Planeten Chircqol hatten überlebt, aber über der Notwendigkeit, sich in einer feindlichen Umgebung zu behaupten, hatten die Betschiden längst vergessen, wie man ein solches Schiff beherrscht - sie würden den Platz der Solaner niemals einnehmen können.
    Sie lebten noch immer dort, im „Schiff", das nur eine erbärmliche Ansammlung von primitiven Hütten war, und hofften darauf, daß die SOL kommen und sie erlösen würde.
    Sie glaubten nach wie vor daran, daß dieser Tag kommen würde. Die SOL mußte kommen, denn die Solaner hatten es versprochen. Wenn sie aber kam, dann würden die Betschiden an Bord gehen und für immer frei und glücklich zwischen den Sternen leben.
    Die Betschiden glaubten daran. Surfo, Brether und Scoutie wünschten
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