Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daran zu denken, was geschah, wenn er sich irrte. Er rannte auf den Körper zu, bemühte sich, den Knoten im Auge zu behalten. Das Ding krümmte sich, und er verlor die pulsierende Stelle aus den Augen. Als er sie wiederfand, war sie schon etliche Meter von ihm entfernt. Er sprang vorwärts und hörte gleichzeitig einen Schrei. Die Wut verlieh ihm zusätzliche Kräfte.
    Schon wenige Sekunden später hätte er nicht mehr erklären können, wie er es fertiggebracht hatte.
    Er fand sich plötzlich hoch oben auf dem durchscheinenden Körper wieder und drückte die Kabel in die durchsichtige Haut hinein. Er wußte, daß sein Vorhaben reiner Selbstmord war. Ein Kribbeln ging durch seinen Körper, dann ein Schmerz, der ihn in panischer Furcht schreien ließ. Aber er stieß die Kabel tiefer, ehe er losließ und schwer zu Boden fiel.
    Surfo Mallagan wußte, daß er zeitweise ohne Besinnung gewesen war. Er erwachte nur langsam. Sein Körper schmerzte und war gleichzeitig wie taub. Für einen Moment sah er Scouties bekümmertes Gesicht über sich.
    „Sie ist tot!" sagte eine Stimme, die Brether Faddon gehören mußte und dennoch fremd und seltsam in seinen Ohren klang. „Wir haben diese Pseudopflanze besiegt - du hast sie besiegt!"
    Er sank in die Dunkelheit zurück.
    Als er wieder zu sich kam, fühlte er sich zwar nicht wesentlich besser, aber er begriff immerhin, daß er mit dem Leben davongekommen war. Sein Körper fühlte sich noch immer seltsam an - vor allem in seinen Händen war ein ganz merkwürdiges Gefühl. Er hob sie vor seine Augen und rieb Daumen und Zeigefinger aneinander. Er sah, daß die Finger sich berührten, aber er hatte immer noch das Gefühl, Handschuhe zu tragen, die den unmittelbaren Reiz dämpften.
    Es geht jetzt nicht um meine Hände, dachte er träge, sondern darum, ob wir unser Ziel erreichen oder nicht.
    Er konzentrierte sich gewaltsam auf seine Umgebung und stellte fest, daß er nicht mehr neben der „Pflanze" lag. Er war froh darüber, denn er ahnte, daß er sonderbarer Reaktionen fähig gewesen wäre, hätten seine Freunde ihn nicht davongeschleppt. Er sah aber auch, daß sie ihn nicht dahin getragen hatten, wohin der „Kopf" der ungeheuerlichen Kreatur gedeutet hatte.
    „Wir sind an ihm vorbei", sagte Brether Faddon leise.
    Sie hatten das Zentrum des Schiffes erreicht. Vor ihnen lag ein deutlich gekrümmter Korridor, und auf der anderen Seite gab es keine weiteren Gänge mehr.
    Nach längerem Suchen entdeckten sie ein Schott, das sich öffnen ließ. Sie fieberten vor Aufregung. Was sie sich von den nächsten Sekunden erwarteten, hätten sie selbst nicht sagen können. Sie wußten nur, daß es etwas Großes, Weltbewegendes sein mußte.
    Und das war es in der Tat.
    Voller Entsetzen starrten sie auf Hunderte von menschlichen Skeletten.
     
    9.
     
    Zur selben Zeit hatte man im Nest der 17. Flotte den vordringlichen Teil der Ermittlungen abgeschlossen. Verstärkung in Form weiterer herzoglicher Schiffe traf ein, und man fand Zeit, sich auf etwas zu konzentrieren, was man bisher notgedrungen vernachlässigt hatte: Von einer namenlosen Welt, einhundertundsieben Lichtjahre vom Nest der 17. Flotte, kamen Impulse, mit denen man zunächst nichts anzufangen wußte.
    Unwissenheit in bezug auf das, was in ihrem Herrschaftsbereich vorging, war den Kranen stets ein Dorn im Auge, und man setzte alles daran, den rätselhaften Impulsen auf die Schliche zu kommen. Es dauerte auch gar nicht lange, da kannte man die Gefahr, die allen Raumschiffen von dieser unbewohnten Welt her drohte.
    Die Tatsache, daß etwas, das solche Impulse auszusenden verstand, sich unbemerkt im Lquo-Sektor, noch dazu in unmittelbarer kosmischer Nachbarschaft zum Nest der 17.
    Flotte, hatte ansiedeln können, rief beträchtliche Aufregung hervor, vor allem aber den dringenden Wunsch, schleunigst dorthin zu fliegen und nach dem Rechten zu sehen.
    Die Kranen besaßen reichhaltige Erfahrungen im Umgang mit allen möglichen Gefahren, die ihnen bei der Eroberung fremder Welten begegnen mochten. Mentale Beeinflussung, die Manipulation intelligenter Wesen mittels gewisser Impulse - ihnen war das nicht fremd. Es kostete sie nicht mehr als ein wenig Zeit, jene Abwehrmöglichkeiten zu ermitteln, die in diesem Fall am erfolgversprechendsten waren.
    Binnen kurzer Zeit war auch dieses Problem gelöst, und einige Schiffe brachen auf, um die Sache genauer zu untersuchen. Sie hüllten sich, als sie sich dem Planeten näherten, in speziell geschaltete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher