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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen
Autoren: Unbekannt
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sicher nur für besondere Notfälle gedacht waren, es ihnen jedoch nun erlaubten, auch den letzten Winkel zu durchstöbern.
    Je länger sie sich in dieser Umgebung aufhielten, desto vertrauter kamen ihnen die Geräte und Kontrollpulte vor. Das lag sicher zu einem großen Teil daran, daß sie ähnliche Einrichtungen an Bord der Kranenschiffe gesehen hatten - manchmal gab es geradezu frappierende Parallelen. Andererseits machte sich aber auch der Einfluß der Spoodies bemerkbar.
    Sie fanden keine weiteren Skelette, nicht einmal einzelne Knochen. Die, die hier gestorben waren, hatten sich aus unerfindlichen Gründen an einem bestimmten Fleck zusammengefunden, um dort den Tod zu finden. Dieser Gedanke war nicht sehr beruhigend, aber andererseits verloren die Betschiden allmählich ihre Scheu, als sie auf keine weiteren schrecklichen Funde stießen.
    Surfo Mallagan war der erste, der sich an die Geräte heranwagte. Er versprach sich nicht viel davon. Irgendwo gab es Notaggregate, die für Licht sorgten und die Klimaanlage in Gang hielten. Diese Aggregate arbeiteten vermutlich schon seit sehr langer Zeit, und sie würden ihren Dienst nach und nach einstellen. Schon jetzt konnten sie kaum noch genug Energie liefern. Es gab genug Stellen, an denen die Leuchtkörper bereits erloschen waren, und die Luft roch muffig. Aber den Betschiden reizten die vielen Schalter, und er konnte der Versuchung nicht widerstehen, an einigen dieser alten Geräte herumzuspielen.
    Um so überraschter war er, als plötzlich eine Reaktion erfolgte. Er hielt den Atem an. Ein Bildschirm wurde hell, flackerte, zeigte für die Dauer eines Lidschlags ein klares Bild.
    Dann war es vorüber, und bevor Mallagan einen zweiten Versuch unternehmen konnte, stieß Scoutie, die irgendwo hinter ihm einen durch gläserne Wände abgeteilten Raum durchsuchte, einen gellenden Schrei aus.
    Surfo Mallagan vergaß den Bildschirm und das, was ihn gerade noch so fasziniert hatte.
    Er rannte in größter Hast los und stieß in der schmalen Tür, die in den abgetrennten Raum hineinführte, mit Brether Faddon zusammen.
    Ein kurzer Blick reichte ihnen, um sich zu verständigen. Sie wußten eines sehr genau: Scoutie schrie nicht grundlos bei jeder beliebigen Gelegenheit. Die Möglichkeit, daß es sich um einen Jagdschrei gehandelt hatte, schied von vornherein aus, denn die Jäger von Chircool jagten schweigend. Also mußte die Betschidin auf etwas gestoßen sein, was entweder so bedrohlich oder so unheimlich war, daß sie die Gesetze der Jäger vergaß.
    Und das sagte einiges über das Ausmaß der Schrecken aus, auf die die Betschiden sich gefaßt machen mußten.
    In jähem Schrecken kam ihnen zu Bewußtsein, daß sie so gut wie unbewaffnet waren.
    Auch die letzte der Waffen, die sie diesem riesigen Wrack abgetrotzt hatten, war längst ohne Energie. Der Kampf gegen das unheimliche Wesen, das halb Pflanze, halb Tier zu sein schien, hatte die letzten Energiereserven verbraucht. Brether Faddons Speer lag zerbrochen irgendwo in der Tiefe des Schiffes. Ihnen waren nur die primitiven „Schwerter" geblieben, die sie aus der Hülle des Roboters gefertigt hatten.
    Sie paßten sich den Verhältnissen an. Brether Faddon warf sich seitlich von der Öffnung in Deckung, während Surfo Mallagan, das reichlich nutzlose „Schwert" in der Hand, nach einem Gegner Ausschau hielt, den es nicht gab.
    Der Raum war fast leer. Nur vor der Tür standen ein paar fahrbare Geräte, und ganz hinten, an der gegenüberliegenden Wand, stand eine seltsame Truhe mit gläsernem Deckel zwischen niedrigen Pulten. Vor dieser Truhe kauerte Scoutie auf dem Boden, die Hände vor das Gesicht geschlagen, fast regungslos vor Entsetzen. Von einer unmittelbaren Gefahr war nichts zu sehen.
    Brether Faddon rannte eilig zu Scoutie und zog sie sanft in die Höhe. Sie drehte den Kopf zur Seite, um die Truhe nicht ansehen zu müssen.
    „Da drin!" flüsterte sie. „Es ist so furchtbar."
    Surfo Mallagan wurde allmählich neugierig auf den Inhalt des mysteriösen Behälters.
    Scoutie war sonst nicht so leicht aus der Fassung zu bringen - selbst der Anblick der vielen Skelette hatte ihr nicht so zugesetzt. Aber bei aller Neugierde verlor Mallagan nichts von seiner Vorsicht. Ehe er sich der Truhe widmete, musterte er noch einmal sorgfältig die Umgebung.
    Dabei fiel ihm auf, daß es in diesem Raum viel sauberer als in der übrigen Zentrale war.
    Hier drinnen lag nur eine hauchdünne Staubschicht auf dem Boden und den Geräten.
    Er
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