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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen
Autoren: Unbekannt
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überzeugt war.
    Unterdessen durchsuchte Surfo Mallagan den kleinen Raum mit den fremdartigen Maschinen. Er war an die Technik der Kranen gerade erst halbwegs gewöhnt - das, was er jetzt fand, versetzte ihn in Erstaunen, auch ein wenig in Furcht. Immer wieder sagte er sich, daß an Bord dieses Schiffes - zumindest überwiegend - Wesen gehaust hatten, die den Betschiden ähnlich waren, ähnlich in so vielen Dingen, daß er bei ihnen voraussetzte, daß sie auch einer ähnlichen Logik folgten.
    Das Ding, aus dem die Kabel kamen, war ein glatter Block. Er besaß mehrere freie Buchsen. In einer Ecke des Raumes hingen Rollen mit Kabeln an der Wand. Er prüfte sie - sie waren allem Anschein nach noch zu gebrauchen. Er nahm zwei solche Rollen und verließ sich darauf, daß der Spoodie ihm die nötigen Fähigkeiten verlieh. Auf geheimnisvolle Weise verhalf ihm dieser Symbiont zu höherer Intelligenz und befähigte ihn, Zusammenhänge zu durchschauen, die er sonst nicht einmal ansatzweise erkannt hätte.
    Die Hypnoschulung, die er bei den Kranen genossen hatte, umfaßte auch die allgegenwärtige Technik - aber nur deren kranische Variante. Niemand hatte ihn jemals gelehrt, mit einer fremdartigen Technik umzugehen. Er konnte es trotzdem.
    Es gelang ihm, zwei Kabel so anzuschließen, wie es ihm vorschwebte. Er war sich, nicht sicher, ob es funktionieren würde, aber er erkannte, daß derartige Zweifel im Augenblick nur gefährlich waren.
    Mit den Kabeln in der Hand kehrte er in die Halle zurück. Er achtete sorgfältig darauf, daß die Enden sich nicht berührten und auch nicht mit der Umgebung in Kontakt kamen.
    Als er oben angelangt war, barst rechts von ihm die Wand. Der Durchbruch war noch ein gutes Stück entfernt, aber die Pflanze streckte lange Äste aus, die suchend umhertasteten. Er ahnte, worauf sie ansprachen.
    „Zurück!" rief er Scoutie und Brether zu. „Willst du dem Ding in den Rachen laufen?"
    „Ich werde ihm den Appetit auf uns verderben", versprach Surfo Mallagan. „Aber ich kann nicht arbeiten, wenn ihr mir im Wege steht."
    Brether sah die Kabel in Surfos Händen und wußte schlagartig, was der andere vorhatte.
    „Du mußt einen Hauptast erwischen!" stellte er fest. „Wir werden dir dabei helfen."
    „Du wirst die Finger davon lassen!"
    Brether Faddon lachte.
    „Nein!" sagte er beinahe übermütig. „Wir werden es schaffen - aber nur, wenn wir zusammenarbeiten. Da kommen die ersten Zweige auf uns zu. Wir werden sie abwehren, und wir werden bis zu einer Stelle vorstoßen, an der es sich lohnt, diese Kabel einzusetzen. Ich rate dir nur eines: Sei schnell, wenn es soweit ist. Ich weiß nämlich nicht, ob wir dich da heraushauen können, wenn es schief geht!"
    „Es wird nicht schief gehen!"
    „Um so besser. Los jetzt!"
    Die Pflanze tastete immer noch. Scoutie und Brether sprangen vor und schlugen auf die Äste ein. Sofort kam ein System in die Bewegungen der übrigen Teile der Pflanze.
    Plötzlich strebten sie alle einem einzigen Punkt entgegen.
    Die beiden Betschiden setzten sich mit dem Mut der Verzweiflung zur Wehr. Ob dieses Gewächs nun intelligent war oder nicht - es hinderte sie seit Tagen daran, ihr Ziel zu erreichen. Sie würden an dieser Stelle sterben, wenn sie sich nicht doch noch als die klügeren, geschickteren erwiesen.
    Surfo Mallagan kämpfte nicht. Er bewies aber nicht weniger Mut als seine Gefährten.
    Vorbei an peitschenden Ästen schob er sich vorwärts.
    Schritt für Schritt, bis er einen Körper vor sich sah, aus dem all die Äste hervorstachen.
    Ihm stockte der Atem.
    Der Körper gehörte nicht zu einer Pflanze. Er sah eher wie der einer Schlange aus. Er wand und krümmte sich, und aus seinem Vorderende ragte dieses Gestrüpp, Fangarmen gleich, die zunächst symmetrisch nach allen Seiten ausstrahlten und sich dann verästelten.
    Surfo Mallagan hatte bereits Tiere gesehen, die ähnlich gebaut waren. Sie waren allerdings meistens recht klein und lebten im Wasser. Dort bargen sie ihre Wurmkörper in Röhren, die sie in den Schlamm wühlten, und das Geäst ihrer Arme diente ihnen als Falle, in der alles hängen blieb, was die Fluten ihnen zutrugen. Sie gingen nicht auf die Jagd, wie dieses - Ding es tat.
    Der gewaltige Körper streckte sich und rückte wieder um viele Meter näher an die Halle heran. Für einen Augenblick sah Surfo Mallagan hinter der durchscheinenden Haut deutlich einen pulsierenden Knoten.
    „Das Herz!" flüsterte er und packte die Kabel fester.
    Er wagte nicht,
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