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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen
Autoren: Unbekannt
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von Scoutie trennten - und schrie unwillkürlich auf, als er den Schmerz spürte.
    Im gleichen Augenblick wurde ihm klar, daß es gar keinen Gegner im Sand gab. Die Falle, in die er sich hineinbegeben hatte, war viel unheimlicher und heimtückischer als alles, was irgendein giftsprühendes Ungeheuer sich hätte ausdenken können.
    Surfo Mallagan spürte einen brennenden Schmerz auf seinem Schädel, über dem Herzen und auf dem rechten Oberschenkel und brachte den Vorfall zum erstenmal mit den Buhrlo-Narben in Verbindung. Jetzt fiel ihm auch etwas ein, woran er vorher nicht gedacht hatte: Brether Faddon hatte zwei dieser Narben links und rechts vom Bauchnabel, bei Scoutie dagegen saßen die glasartigen Hautverdickungen am rechten Fuß, am Rücken und am Hals. Unter diesen Umständen wunderte es ihn nicht mehr, daß Scoutie keinen Laut von sich gab.
    Seine Gedanken kreisten hektisch um die Frage, ob der unerklärliche Anfall, dem sie alle drei in gleicher Entfernung zu dem hellroten Wrack erlagen, etwas mit dem Schiff zu tun haben konnte. Vielleicht, so spekulierte er, während er gegen den Schmerz ankämpfte, gab es dort eine Waffe, die ungebetene Gäste fernhalten sollte. Damit erhob sich die Frage, ob die unbekannte Waffe rein zufällig gerade die Buhrlo-Narben in Mitleidenschaft zog, oder ob es mit dieser Wirkung noch eine ganz andere Bewandtnis hatte.
    Surfo Mallagan vergaß das Brennen in den Narben, als ihm der Gedanke kam, die ursprünglichen Bewohner des Wracks hätten diese Waffe nur aus dem Grunde gebaut, weil sie den Solanern begegnet waren und speziell sie von sich fernhalten wollten. Das aber hieße, daß es im Innern des Wracks möglicherweise noch immer Informationen über die SOL gab.
    Surfo Mallagan stemmte sich hoch. Überrascht spürte er, daß der Schmerz ihm kaum noch zu schaffen machte. Das Brennen war immer noch da, aber er konnte es aushalten.
    Die Gedanken des Jägers klärten sich allmählich.
    Er begriff, daß Brether und Scoutie stärker unter dem Brennen zu leiden hatten, weil ihnen keine Zeit geblieben war, sich auf die Gefahr einzustellen. Die beiden standen unter Schock. Wenn es ihm gelang, sie aus diesem Zustand herauszureißen, würden auch sie bald zu dem Schluß kommen, daß das Brennen nur halb so schlimm war.
    Er hob Scoutie auf und trug sie ein Stück auf das Wrack zu. Dann kehrte er um und holte Brether Faddon. Da er sich in diesen Minuten nicht unbedingt auf dem Höhepunkt seiner Kräfte fühlte, beschränkte er sich darauf, den schwergewichtigen Jäger unter den Achseln zu packen und durch den Sand zu schleifen.
    Es zeigte sich, daß Surfo Mallagan damit durch Zufall die richtige Therapie getroffen hatte. Brether Faddon wehrte sich schon nach wenigen Schritten gegen diese unrühmliche Form des Krankentransports.
    „Laß mich los!" krächzte er. „Ich kann..."
    Er brach ab, als Mallagan seinem Verlangen auf der Stelle nachgab - so plötzlich, daß Faddon schwer in den Sand zurückplumpste. Es staubte, als der Betschide sich wütend umdrehte und auf die Füße sprang.
    „Geht man so mit einem schwerkranken Freund um?" schrie er wild.
    Surfo Mallagan lachte und wischte sich den Sand aus den Augen.
    „Mir scheint, du befindest dich bereits auf dem Wege der Besserung", bemerkte er spöttisch. „Spürst du noch etwas?"
    „Ja", knurrte Brether. „Und es ist nicht gerade angenehm."
    „Es ist aber auch nicht so schlimm, daß du deswegen den Sterbenden spielen müßtest.
    Komm, Scoutie liegt da hinten."
    Er wandte sich um und ging voran. Brether Faddon stapfte schweigend hinter ihm her.
    Scoutie blinzelte, als Mallagan sich über sie beugte.
    „Reiß dich zusammen", befahl er. „Es ist nicht so schlimm, wie du glaubst. Du hast einen Schock bekommen, aber der wird vergehen."
    „Du bist mir vielleicht ein verständnisvoller Arzt!" knurrte Brether Faddon ärgerlich.
    „Gegen dich war selbst Doc Ming ein Muster an Rücksichtnahme."
    Surfo Mallagan zuckte die Schultern. Das Schiff zog ihn förmlich an, wie ein riesiger Magnet. Unruhe befiel ihn, wenn er daran dachte, wie viel Zeit sie verloren.
    „Geh zurück und sammle alles auf, was wir verloren haben", befahl er Brether.
    Der Betschide setzte zu einem geharnischten Protest an. Ein Blick in Mallagans graue Augen brachte ihn zum Schweigen. Unsicher sah er zu dem Wrack hinüber und drehte sich dann zögernd um, als müsse er sich gewaltsam dazu zwingen, dem riesigen Schiff den Rücken zu kehren.
    Surfo Mallagan wartete, bis
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