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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!
Autoren: Jason Dark
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durch den Kopf des Untoten zu jagen, um ihn zu zerstören.
    Er hörte keinen Schrei. Die Hand mit dem Stein schien am Gesicht des Untoten festzukleben, und plötzlich glühte der Schädel auf, während er zugleich weich und brüchig wurde.
    Die Kraft der alten Hexe Zunita, die in dem Stein manifestiert war, verbrannte den Kopf in einem mächtigen und kalten Feuer. Die Gestalt kniete noch. Unter Mareks Hand explodierte der Schädel. Roter Staub puffte weg von den kleinen Flämmchen.
    Das alles war innerhalb einer kurzen Zeitspanne geschehen, die Marek überhaupt nicht nachvollzogen hatte. Für ihn war es nur wichtig gewesen, diesen Angriff zu überleben, und er hatte ihn überlebt, denn der Widerstand war plötzlich weg.
    Es gab kein Gesicht mehr!
    Mareks Arm fiel aus der unnatürlichen Haltung zu Boden, und sein Körper machte die Bewegung mit. Plötzlich lag er flach auf dem Bauch, den Blick nach vorn gerichtet, wo eine Gestalt lag, die keinen Kopf mehr hatte.
    Die Magie des Pendels hatte ihn tatsächlich weggebrannt. Es gab da nur noch den Körper zu sehen, der in einen Mantel oder Umhang mit langen Ärmeln eingehüllt war. Aus den Öffnungen der Ärmel schauten die bleichen Hände mit den ebenfalls bleichen, gekrümmten Fingern hervor, die jetzt zuckten, als wollten sie sich in dem harten Boden festkrallen.
    Keuchend stierte der Pfähler auf die Hände. Er sah dabei, wie die Finger anfingen, sich zu verfärben, wie dunkle Schatten über die Haut hinweghuschten und für eine schmutzige Schwärze sorgten.
    Die Finger lösten sich auf. Haut zog sich zusammen und platzte weg, so daß die grauen Knochen zu sehen waren, die sich ebenfalls nicht mehr halten konnten und zerrieselten.
    Franitsek hatte gewonnen!
    Es wollte ihm zunächst nicht in den Kopf, dann aber wurde ihm die Tragweite voll bewußt. Seine Reaktion bewies, daß er auch nur ein Mensch war, denn die Erleichterung mußte sich einfach freie Bahn verschaffen. Er lachte. Er brüllte. Aus seinen Augen rannen Tränen, und das Gefühl einer wahnsinnigen Erleichterung überkam ihn.
    Wiederum rollte er sich herum. Diesmal allerdings wollte er nicht liegenbleiben. Noch auf allen vieren kroch er dorthin, wo sein Pfahl lag, der Gegenstand und die Waffe überhaupt.
    Erst als er sich auf dem Pfahl abstützen konnte, fühlte sich Marek wieder wohler. Mit dieser Hilfe gelang es ihm auch, wieder auf die Beine zu kommen.
    So blieb er stehen. Gebückt, nach Luft ringend. Er verfluchte dabei sein Alter, aber er wußte auch, daß er weitermachen muße. Die Jagd auf Vampire war für ihn zur Bestimmung geworden.
    Mit müden Bewegungen ging er über den Hof. Sein Ziel war das Kloster, und die Füße schleiften dabei über die Unebenheiten des Innenhofs hinweg.
    Vier Untote hatte er zur Hölle schicken können, zwei mußten sich noch in der näheren Umgebung versteckt halten. Aber den Kampf gegen die Unholde hatte ihn Kraft gekostet. Er war ohne Hilfe gewesen, völlig auf sich allein gestellt.
    Die Mönche hielten sich aus guten Gründen hinter den Klostermauern versteckt. Aber sie mußten trotzdem etwas gesehen haben.
    Bevor Marek den Eingang erreicht hatte, wurde die Tür bereits von innen geöffnet. Der Lichtschein fiel auf die Gestalt des Father Basil.
    Aus großen Augen schaute ihm der Mönch entgegen.
    »Komm rein, komm rein – bitte…«
    Frantisek nickte nur…
    ***
    Nachdem er das Kloster betreten hatte, drückte Basil die Tür hastig wieder zu. Er wollte Marek ansprechen, der aber war kaum in der Lage, sich zu unterhalten. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand, kaum fähig, auch nur ein Wort hervorzubringen. Bleich im Gesicht wie jemand, der kurz vor einem Kreislauf-Zusammenbruch steht.
    Bruder Basil blieb vor Marek stehen. Der schaute dem Mönch jetzt ins Gesicht und versuchte sogar ein Lächeln, was ihm allerdings mißlang. Es wurde nur eine Grimasse.
    »Ich habe es gesehen!« erklärte Basil. »Nicht ganz genau, aber ich habe es gesehen.«
    »Gut«, flüsterte Marek. »Das ist gut. Aber wir sind noch nicht durch, leider nicht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Es fehlen noch zwei, mein Freund. Ich habe leider nur vier vernichten können.«
    »Nur vier? Das ist doch eine Menge.«
    »Das schon, aber ich muß es noch versuchen. Ich will die anderen auch haben.«
    »Du mußt dich ausruhen, Marek. Du kannst es nicht schaffen, nicht jetzt. Du bist einfach erschöpft und am Ende deiner Kraft.«
    »Es wird schon wieder.«
    »Klar, aber nicht sofort, erst nach einer Ruhepause.
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