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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!
Autoren: Jason Dark
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seine Fahrt verlangsamt hatte, aber noch immer auf die Insel zuglitt.
    Langsam, sehr langsam. Es würde dieses struppig-kahle Eiland nie erreichen, aber das war auch Sinn der Sache. Die Männer mußten von der Insel aus agieren.
    Pater Josh verließ das Feuer. Keiner ging mit ihm, als er seine Schritte auf einen dunklen Platz am Ufer zubewegte. Gedanken strömten durch seinen Kopf. Er zweifelte daran, alles richtig gemacht zu haben, denn es hätte auch noch eine andere Möglichkeit gegeben. Er und seine Helfer hätten das Boot zuerst in Brand stecken können, um es dann auf den Sumpf zu treiben.
    Sie hatten es nicht getan. Sie alle stammten aus dieser Gegend, und vor dem Sumpf hatten sie großen Respekt. Fast soviel wie vor den Flammen.
    Ansichtssache. Peter Josh jedenfalls zweifelte und ärgerte sich jetzt, daß er sich hatte überstimmen lassen. Ein Zurück gab es nicht mehr, so konnte er nur hoffen, daß alles glattging.
    In Ufernähe wuchsen einige krumme Bäume wie alte Skelette aus dem Boden. Hier war genau der Ort, den sich der Mönch für seine Tat ausgesucht hatte.
    Als er stehenblieb, nahm er den Geruch des Sumpfes besonders intensiv wahr. Das Gewässer stank. Es schickte seinen uralten, fauligen Atem dem einsamen Menschen entgegen, als wollte es eine Warnung vor sich selbst aussprechen. Josh kümmerte es nicht. Er hielt die Fackel in der rechten Hand und hob einen Augenblick später den rechten Arm an, um den beiden Inselmännern das Zeichen zu geben.
    Wie eine Fahne schwenkte er die primitive Fackel von einer Seite zur anderen. Es war abgesprochen, daß er die Bewegung dreimal durchführen sollte, die Fackel dann senkte und ihren Feuerkopf in das Wasser stieß, um ihn zu löschen.
    Einmal, zweimal – noch einmal ausholen, dann der zweite und auch dritte Schwenk.
    Vorbei!
    Für die nächsten Sekunden hielt der Mönch den Atem an. Er wartete jetzt auf die Reaktion der beiden Scharfschützen, die hoffentlich nicht zu sehr froren, denn es war eine kalte Aprilnacht in den Grampian Mountains. Es war sogar wieder Schnee in den höheren Regionen gefallen, aber davon war niemand hier unten betroffen.
    Josh rammte die Fackelspitze in das Wasser. Das Feuer verlosch.
    Jetzt konnte er nur noch hoffen.
    Wenig später sah er das Blitzen. Es funkelte und schimmerte gelb und leicht bläulich in Höhe der Insel auf. Schon krachten die beiden Gewehre. Die Kugeln waren auf das primitive Boot gezielt worden, durchschlugen die Bordwand und jagten in die Körper der Vampire.
    Wieder wurde geschossen.
    Schwere Kaliber, mit denen Menschen in anderen Erdteilen auf Elefantenjagd gingen.
    Das Boot schwankte. Es schüttelte sich regelrecht unter den Einschlägen. Immer weiter schossen die beiden Schützen. Sie hielten vor allen Dingen auf die Bordwand, wo die Kugeln faustgroße Löcher rissen, damit das Wasser eindringen konnte.
    Das Boot sackte plötzlich tiefer. Löchrig wie Käse war das Holz geworden. Wasser konnte fontänenartig einströmen. Es beschwerte dem Boot zusätzlich, dessen Heck, es war am stärksten erwischt worden, sank zuerst weg.
    Wasser schäumte auf das schmale Deck, überspülte die Planken als braune Brühe, während die beiden Männer noch immer feuerten.
    Einer nahm den Aufbau als Ziel, der andere den Bootskörper. Die Kugeln räumten auf. Die an den Außenwänden hängenden Kreuze wurden ebenfalls getroffen, und ihr Holz zersplitterte. Niemand mehr konnte das Boot noch retten. Das Wasser zerrte an dem Körper, es gurgelte überall hinein und ließ das Boot weiter sinken.
    Ungerührt schaute Josh zu. Sein Gesicht glich dabei einer düsteren Maske mit noch dunkleren Augen. Der Mund bildete einen Strich, und die Wangenknochen sprangen hart hervor.
    Er wartete auf das Ende.
    Die kalte Luft saugte er durch die Nasenlöcher ein. Durch den Mund ließ er sie wieder heraus und schaute der ausströmenden Nebelwolke nach.
    Die Männer schossen nicht mehr. Sie warteten zunächst einmal ab, was sie bisher erreicht hatten. Das war eine ganze Menge. Das Boot »starb«. Mit ihm sein Inhalt, obwohl sich diese Vampirmonster noch mit aller Macht dagegenstemmten. Sie hatten es geschafft, eine Seite des Aufbaus aufzureißen. Nur schattenhaft war es vom Ufer aus zu erkennen, aber aus den Löchern drückten sich die Blutsauger ins Freie.
    Für sie war es allerdings unmöglich, sich auf dem unförmigen Boot zu halten. Mit steif in der Gegend umherrudernden Armen kippten sie zum Heck hin weg und klatschten in das Wasser.
    Es schlug
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