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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!
Autoren: Jason Dark
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über ihnen zusammen.
    Dann fraß sie der Sumpf!
    Das gierige Maul kannte kein Erbarmen. Es schluckte alles – Menschen, Tiere, Gegenstände und auch Vampire.
    Kein Schrei erreichte das Ufer. Kein Ruf nach Hilfe, die Blutsauger verendeten lautlos. Nicht mal Arme reckten sich in die Höhe, während das Boot immer tiefer sank und von diesem gnadenlosen Wasser umschlossen wurde.
    Der Mönch bekreuzigte sich, bevor er sich wegdrehte und wieder zu den anderen zurückging. Sie standen noch an den Feuern, die ihre Rücken wärmten. Ihre Körper warfen Schatten, die sich auf dem Boden hektisch bewegten, als wollten sie davoneilen und im Wasser verschwinden.
    »Sie sind vernichtet«, sagte jemand und lachte laut auf. »Wir haben uns von der Pest befreit.«
    »Ja das haben wir«, sagte der Mönch und löste bei den Männern eine Schrecksekunde aus. Keiner hatte ihn kommen hören. Sie drehten sich um und sahen die Gestalt jetzt vor sich.
    »Niemals wird das Moor die verfluchte Höllenpest wieder hergeben!« erklärte er mit fester Stimme. »Niemals mehr. Wir haben es geschafft, und ich weiß, daß ihr und wir im Kloster wieder ruhig schlafen können. Das gilt auch für die anderen Generationen, die nach euch kommen. Sie werden uns dankbar sein.«
    Die Männer nickten. Das nur hatten sie hören wollen. Sie warteten noch auf den Segen des frommen Mannes, den sie auch bekamen.
    Josh segnete jeden einzelnen von ihnen.
    Während er das tat, wurden die letzten Reste des Boots vom Sumpf verschluckt. Unruhe überkam die Oberfläche dort, wo es gesunken war, aber die legte sich bald wieder.
    Nichts erinnerte mehr daran, daß an dieser Stelle ein primitives Boot mit sechs Vampiren gesunken war. Und das sollte nach dem Willen der Männer auch so bleiben.
    Aber die Zeiten ändern sich. Daran hatte keiner der Beteiligten gedacht…
    ***
    »Nicht, daß du denkst, ich sei besoffen, Marek, aber ich habe selbst in Schottland gelebt und gearbeitet, und ich habe darüber gelesen, in einem Buch, das Bibel hieß oder so ähnlich…«
    »Ja, ja, so ähnlich«, unterbrach ihn Marek, der Pfähler. »Und ein Säufer bist du auch, sonst hätten wir uns nicht in dieser verdammten Spelunke getroffen.«
    »Hör auf zu meckern, Marek. Was willst du denn? Ein Treffen im Grand Hotel?«
    »Nein.«
    »Sei froh, daß ich dich warnen will.«
    Marek runzelte die Stirn. Wenn er ehrlich war, konnte er mit Goran nicht viel anfangen. Er kannte den Mann mit dem Vollbart flüchtig, aber er wußte auch, daß Goran in einer bestimmten Sache nicht belogen hatte. Er war tatsächlich eine Weile in Schottland gewesen. Was er dort genau getan hatte, wußte Frantisek Marek nicht, es war ihm bisher nicht gesagt worden.
    So schaute der Pfähler, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, Vampire zu jagen, in die kleinen, dunklen Augen seines Gegenüber und schüttelte dabei den Kopf.
    »Was hast du denn?«
    »Im Prinzip nicht viel«, gab Marek zu. »Ich überlege nur, was dich in dieses Land getrieben hat.«
    »Das ist doch unwichtig. Ich bin wieder da.« Goran bewegte sich über den alten Tisch hinweg und flüsterte seine nächste Botschaft.
    »Jedenfalls habe ich dir etwas mitzuteilen. Das wird dich vom Stuhl reißen. Es stimmt alles.«
    »Gut, ich höre!«
    Goran zeigte ein breites Grinsen. Dann öffnete er seinen Mund und fing an zu keuchen. Es klang so unnatürlich, daß Marek den Kopf schüttelte. »Hast du was?«
    »Ja.« Goran griff an seine Kehle. »Die Luft hier ist verdammt trocken.« Während er das sagte, schielte er auf sein leeres Glas und grinste mit einem Mundwinkel, was auch nicht ganz einfach war.
    »Verstehe.«
    »Ich kann sonst nicht reden…«
    Marek winkte ab. Er raufte sich die grauen Haare und drehte sich auf dem Stuhl herum. Er wollte dem Wirt Bescheid geben, damit der Nachschub brachte.
    Die Männer hockten in einer Kneipe, die nicht gerade zu den besten gehörte. Sie war mehr ein Loch mit kleinen Fenstern, einem schmutzigen Boden, einer primitiven Theke, auf der die Bierfässer standen und sich Schnapsflaschen reihte. Schmutzige Wandleuchten gaben nur wenig Licht, als schämten sie sich, die Gäste an den Tischen anzuleuchten. Wer hier hockte, der trank sich die Hucke voll, um sein bescheidenes Dasein zu vergessen, denn Rumänien war trotz aller Bemühungen nach dem Ende der Diktatur noch immer ein armes Land.
    »Bestell eine Flasche Pflaumenschnaps«, forderte Goran, als Marek den Arm hob und dem Wirt winken wollte. »Es dauert wahrscheinlich
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