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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!
Autoren: Jason Dark
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länger.«
    »Ach, wie nett.«
    »Mach schon.«
    Marek winkte und erntete ein Nicken. Der Wirt kam zu ihnen an den Tisch. Er war unwahrscheinlich dürr und knochig, wurde deshalb nur Latte genannt, und sah ebenso schmutzig aus wie seine Gäste, aber das interessierte hier keinen.
    »Was wollt ihr denn?«
    Goran schnalzte in Vorfreude mit der Zunge und gab seine Bestellung auf. Indirekt wies er immer darauf hin, daß er »Auslandserfahrung« hatte. »Da ich hier keinen guten Whisky bekommen kann, stell uns mal eine Flasche von deinem Besten hin.«
    »Den Selbstgebrannten?«
    »Klar.«
    »Sonst noch was?«
    »Einen großen Topf Bier.«
    »Geht klar. Was ist mit dir, Marek?«
    »Nur Bier. Aber klein.«
    Die Latte nickte, wollte aber wissen, wer bezahlte. »Ich übernehme die Rechnung«, erklärte Marek.
    »Dann ist es gut.«
    »Willst du das Geld jetzt sofort?«
    »Gern.«
    Er bekam es, war zufrieden und steuerte wieder seinen Platz an der Theke an.
    Frantisek Marek konnte nur den Kopf schütteln. Es gab schon seltsame Typen auf der Welt, doch ohne sie wäre sie weniger bunt gewesen. Goran blieb ruhig und grinste nur vor sich hin, so daß sich Marek fragte, ob der andere ihn wohl zum Narren halten wollte.
    Der Wirt brachte die Getränke. Die Flasche hatte kein Etikett, das große Bier war in einen Krug gefüllt worden und schäumte stark.
    »Dann zum Wohle.«
    »Bist du förmlich«, sagte Goran.
    »Bei guten Bestellungen immer.«
    Goran lachte krächzend in sich hinein, widmete sich seinem Bier, trank einen tiefen Schluck und griff dann zur Schnapsflasche. Er hatte schon einige Gläser geleert, deshalb beobachtete ihn Marek auch mißtrauisch, denn er wollte nicht, daß Goran betrunken wurde. Irgendwann war jeder Mensch mal voll.
    »So, und jetzt höre ich!« Marek schaute gegen die Flasche, die wieder auf dem Tisch stand.
    »Kannst du.« Goran stieß auf und war selig. »Rate mal, um was es geht, Marek!«
    Der Pfähler hob die Schultern. »Hältst du mich für einen Hellseher?«
    »Nein. Das brauchst du auch nicht zu sein, wenn ich mit dir zusammenhocke.« Goran reckte das Kinn vor. »Na, um was wohl?«
    Der Pfähl er verengte die Augen. »Um sie?«
    Goran kicherte. »Genau, um sie. Um die verdammten Nachkommen des Grafen Dracula.«
    »Um Vampire also.«
    »Klar!« zischte Goran, bevor er Bier trank.
    Marek ließ sich Zeit. Er überlegte, ob es gut war, dem anderen zu trauen. Gefühlsmäßig stemmte er sich zwar dagegen, aber da lag ein Ausdruck in Gorans Augen, der ihn schon nachdenklich machte. So etwas wie Furcht erkannte er darin, und deshalb nickte er ihm auch zu und forderte ihn auf, weiterzureden.
    »Ich war doch in Schottland…«
    »Hast du sie dort gesehen?«
    »Nicht direkt.«
    »Ach, jetzt kommt die Leier.«
    »Nein, das ist keine Leier. Das stimmt schon alles, Marek, wenn ich das so sage.«
    »Wo warst du denn da?«
    Goran fing an zu kichern. Es klang, als hätte er sich verschluckt.
    »Das kann ich dir sagen. Ich bin in einem Kloster gewesen. Ja«, wiederholte er, als er Mareks erstaunten Blick sah. »Es hat mich tatsächlich in ein Kloster getrieben.«
    »Da hat man dich genommen?«
    »Warum nicht?«
    »Als Mönch?«
    »Nein, ich habe dort nur gearbeitet und nicht gebetet. Es war Zufall, denn ich bin auf meiner Wanderung an diesem Kloster vorbeigekommen und habe um Arbeit nachgefragt. Sie brauchten gerade einen, der die Winterschäden ausbesserte. So habe ich im Garten gearbeitet, hatte ein Dach über dem Kopf, und es ging mir gut.«
    »Und da hast du dann die Vampire gesehen?« fragte Marek. In seiner Stimme war der Spott deutlich zu hören.
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Warum trinkst du dann auf meine Rechnung?«
    »Ich bin noch nicht fertig.«
    »Ach so, dann weiter.«
    »Aber es gibt die Vampire«, flüsterte er. »Ich habe sie nicht selbst gesehen, aber die Mönche dort oben sprachen davon. Nicht offen, sondern heimlich. Hin und wieder habe ich mich verstecken und deshalb die Gespräche im Garten belauschen können. Ich kann dir sagen, denen ging schon die Muffe.«
    Der Pfähler räusperte sich und schüttelte den Kopf. »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß irgendwelche Vampire in ein Kloster eingedrungen sind.«
    »Das sind sie auch nicht.«
    »Aha.«
    »Hör doch auf mit deinen blöden Bemerkungen. Man hat davon gesprochen, daß sich Vampire in der Nähe aufhalten. So ist es gewesen und nicht anders.«
    »Also am Kloster?«
    »Auch.«
    »Und wo noch?«
    »In der
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