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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Autoren: Michael Iwanowski
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Achtermoor.

    Hier gibt es Infos zu den Wanderungen
    · Den Terrassenweg (3,3 km/ca. 1,5 h) würde es nicht geben, wenn nicht vor etwa 150 Jahren die tonhaltigen Böden zur Ziegelherstellung abgetragen worden wären. Bis zu 50 m tief grub man in den Geesthang, so wurden verschiedene Bodenschichten freigelegt, auf denen unterschiedliche Vegetationszonen entstanden. Die Wärme des Südhanges, Feuchtigkeit und viel Licht sind beste Voraussetzungen z. B. für das Wachstum von Orchideen.
    · Der Dünenweg (3,6 km/1,5 h) ist sicher der beliebteste: Östlich des Naturschutz-Informationshauses gelegen (ca. 200 m nach links, sobald man den Parkplatz verlassen und die Straße betreten hat), kommt man in Hamburgs größten Sandkasten.
    Was könnte am Ende einer dieser Wanderungen schöner sein als die Einkehr im Dorfkrug Boberg (s. Info)? Das traditionelle Restaurant ist nur 150 m vom Naturschutz-Infohaus entfernt. Innen ist es gemütlich und anheimelnd, im Sommer sitzt man auf der schönen Terrasse unter Linden. Sehr gute Kuchen für Schleckermäuler. Wer aber etwas »Richtiges« mag, ist hier ebenfalls gut aufgehoben: sehr geschmackvolle, z. T. regionale Gerichte. Wie wäre es mit hervorragender Forelle, einer Dorade, Gambas? Oder einem klassischen Wiener Schnitzel, Hirschrücken, Käsespätzle? (mi)
    INFO
    Hinkommen: S-Bahn 21 bis Mittlerer Landweg, dort in Bus 221 bis Boberger Furtweg (noch ca. 2 Min. Fußweg); U-Bahn 2 bis Mümmelmannsberg, dort Metrobus 12 bis Schulredder (noch ca. 15 Min. Fußweg).
    Information: Naturschutz-Informationshaus Boberger Niederung, Boberger Furt 50, 21033 Hamburg, Tel. 040/73931266, www.stiftungnaturschutz-hh.de/boberg .
    Essen & Trinken: Dorfkrug Boberg – Café und Restaurant, Boberger Furtweg 1, 21033 Hamburg, Tel. 040/7398190, www.dorfkrug-boberg.de . Di–Sa 11.30–22 Uhr, So 11.30–21 Uhr.

98 Von Fledermäusen und Westernhelden: Ausflug nach Bad Segeberg
    Karl May war wohl einer der produktivsten deutschen Schriftsteller des 19. Jh. Die Gesamtausgabe des Webersohns aus Sachsen umfasst 65 Bände. Generationen von Schülern sind mit seinen Helden aus dem »Wilden Westen« und dem Orient aufgewachsen. Wie kein anderer hat er das Bild des »edlen Wilden« in deutsche Köpfe gepflanzt, obwohl er selbst nie einem Indianer begegnet ist. Ähnlich überaschend ist die Tatsache, dass Deutschlands ältestes Karl-May-Festspiel alljährlich in Schleswig-Holstein veranstaltet wird, obwohl der Schriftsteller aus Sachsen stammte und dort lebte.
    Kurz hinter der Stadtgrenze von Hamburg liegt Bad Segeberg mit dem großen Kalkberg. Schon in den 1950er-Jahren machten sich die Stadtväter Gedanken über die Nutzung der stillgelegten Kalkbergstation. In der damaligen DDR galten die Abenteuerromane von Karl May als nicht mit dem sozialistischen Gedankengut vereinbar, im Westen jedoch erfreuten sie sich großer Beliebtheit. 1952 fanden die ersten Karl-May-Festspiele statt, auch dank des Einsatzes der Bürger Bad Segebergs. Sie warfen sich in Cowboyhosen und Federschmuck, um als Komparsen aufzutreten. Die benachbarten Bauern stellten leihweise ihre Ackergäule zu Verfügung, um die Helden auf dem Rücken der Pferde zu präsentieren. Die Show war ein Erfolg. Die fortan jährlich stattfindenden Festspiele wurden immer beliebter. In den 1980er-Jahren übernahm die Kalkberg GmbH die Organisation und verpflichtete Stars wie Pierre Price, Gojko Mitic und Erol Sander in der Hauptrolle des Helden Winnetou. Auf dem Spielplan stehen unterschiedliche Abenteuerromane von Karl May, als Gäste schwangen sich u.a. schon Wayne Carpendale, Mathieu Carrière, Horst Janson, Elke Sommer oder Freddy Quinn aufs Pferd. In der festspielfreien Zeit wird die Bühne für unterschiedliche Musikevents genutzt.
    Inzwischen gibt es Zusatzangebote zum Festival in der kleinen Stadt. Es gibt das Indian Village, eine nachgebaute Westernstadt direkt neben dem Festspielgelände mit einem Saloon als stilechtem Gastronomieangebot. Im Nebraskahaus gibt es die Ausstellung »Die Welt der Indianer« mit historischen Hintergrundinformationen und Originalexponaten von 1900. Im Karl May Haus ist viel Wissenswertes zum Festival selbst samt aller Plakate und lustiger Requisiten zu finden. Um die Umgebung näher kennenzulernen, können Besucher den Karl-May-City-Express besteigen. Mit dieser von einer nachgebauten Westernlock gezogenen Kleinbahn lassen sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt bequem »erfahren«. (ik)

    Der Wilde Westen lebt in Bad Segeberg
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