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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Autoren: Michael Iwanowski
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fort. Nur die Kirche St. Gertrud mit ihrem Friedhof blieb unangetastet. An den verbliebenen, verwilderten Obstgärten kann man noch sehen, dass alles einmal Siedlungsland war.

    Die St. Gertrudskirche ist alles, was von dem Ort Altenwerder übrig geblieben ist …

    … der Rest musste der Hafenwerweiterung wie dem Containerterminal Altenwerder weichen
    Bei der Anfahrt geht es vorbei an der Autobahn, Zufahrtstrassen, Lagerhallen, Kühlhäusern, Containerstandplätzen… alles rückt immer näher. Überschattet wird die alte Dorfkirche, 1831 im neoklassizistischen Stil errichtet (der Turm wurde 1895 angebaut) von zwei riesigen Windkraftanlagen mit einer Höhe von fast 200 m. Doch St. Gertrud ist ein ruhiges Dasein beschert, die Kirche wird aufgrund ihrer einmaligen und skurrilen Lage gerne für Hochzeiten genutzt. Im Inneren der Kirche ist eine Dokumentation zur Geschichte des Ortes Altenwerder zu sehen. (mi)
    Giganten: die Windräder von Altenwerder
    - sie können 7.500 4-Personen-Haushalte mit der notwendigen Energie versorgen
    - Kosten: 18 Millionen Euro pro Stück
    - die Rotorblätter sind 58 m lang, die Nabe befindet sich in 140 m Höhe
    - sie sind mit die leistungsstärksten Anlagen der Welt
    - jeder Meter Höhe bringt etwa 1 % mehr Ertrag.
    INFO
    Hinkommen: Bus 250 und 251, Haltestelle BAB-Auffahrt Waltershof. Der Fußweg (gut 800 Meter) ist ausgeschildert. Auto: von der A7 die Abfahrt Waltershof, dann den Schildern Autohof Altenwerder folgen. Nach der Autobahnunterführung bei der zweiten Möglichkeit rechts abbiegen in den Ballinkai, über die Altenwerder Hauptstraße und den Altenwerder Querweg gelangt man zur Kirche. Die Anfahrt ist nicht unkompliziert, laufend verändern sich Straßenzufahrten und die LKWs mit ihren Containern liefern sich Wettrennen um die Zeit. Markant ist der Kirchturm mit »seinen« beiden Windrädern.
    Information: St. Gertrudkirche, Altenwerder Querweg, Tel. 7979100. Die Kirche wird von der Thomasgemeinde Hausbruch-Neuwiedenthal-Altenwerder betreut. Es finden regelmäßige Gottesdienste und Konzerte statt, Infos und Öffnungszeiten der Kirche unter http://kirche-suederelbe.de .

94 Im Naturschutzgebiet Heuckenlock an der Bunthäuser Spitze: wo sich vor Hamburg die Elbe teilt
    Ein Ausflug wie in eine andere Welt, raus aus der lärmenden Stadt. Schon kurz nach Verlassen der Stadt erreicht man eine fruchtbare Landschaft, durchzogen von zum Teil pittoresken Bauernhöfen, z. T. noch riedgedeckt und mit ordentlich angelegten Gemüsefeldern. Über den Deich weht ein frischer Wind… Elbeluft!
    Vom Ausgangspunkt (Anreise s. Infokasten) der kurzen, idyllischen Wanderung (ca. 30 Minuten Fußweg, kann nach starkem Regen matschig sein) gelangt man zum Leuchtturm Bunthäuser Spitze. Gleich am Parkplatz zum Beginn der Erkundung liegt das Bunthaus. Hier gibt es ein kleines lehrreiches Museum zu Flora und Fauna. Nirgendwo kann man besser und anschaulicher etwas über den Lebensraum der Elbe-Tideauen erfahren.
    Streit um den Wasserweg: Hamburg trickst Harburg aus
    Einst buhlte man um die Binnenschiffe, die elbabwärts Richtung Nordsee fuhren. Hamburg wollte natürlich die Schiffe zu sich lotsen, um Zoll zu kassieren und den Handel zu beleben. Die Süderelbe war zunächst tiefer, also für Schiffe geeigneter. Hamburg kaufte das Gelände an der Bunthäuser Spitze und besetzte das Gebiet durch Wachen. Dann griff man tiefer in die Trickkiste, änderte den Wasserablauf zugunsten der Norderelbe – man sicherte sich so den Schiffsverkehr, was wiederum Zolleinnahmen brachte. Erst später einigte man sich darauf, dass Süder- und Norderelbe nach ihrer »Teilung« an der Bunthäuser Spitze die gleiche Wassermenge abbekamen.
    An der südöstlichen Spitze des Gebiets teil sich die Elbe bei Elbkilometer 609 in die tiefere Norderelbe und flachere Süderelbe. 15 km weiter vereinen sich beide Flussarme bei Altona wieder zur großen Elbe.Dazwischen liegt Europas größte bewohnte Flussinsel, auf der der Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg liegt (s. S. 168 ). Hier am »Ende« der Insel liegt ein hölzerner Leuchtturm, 1914 erbaut, aber seit 1970 nicht mehr in Betrieb. Dafür kann man den in schönen Farben (rot, weiß, grün) angestrichenen Turm über eine steile Treppe besteigen. Von der oberen Galerie genießt man einen tollen Ausblick auf die Flusslandschaft und die urwüchsige Natur mit ihrem rauschenden Schilfbewuchs. Das kleine Café des Bunthaus’ lädt zu einer kurzen Pause nach dem Gang zum Leuchtturm
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