Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
101 - Der Seelensauger

101 - Der Seelensauger

Titel: 101 - Der Seelensauger
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
eisig. »Ist nicht schade um die beiden. Zwei so halbe Portionen…«
    »Sie haben Sie geliebt, Tony«, sagte Peckinpah heiser. »Sie hätten sich für Sie in Stücke reißen lassen.«
    »Für den anderen Tony Ballard«, stellte ich richtig. »Nicht für mich.«
    »Warum mußten Sie sie töten?«
    »Marbu hatte seinen Spaß daran.«
    Der Industrielle blickte gefaßt auf den Colt in meiner Hand. »Werden Sie nun auch mich erschießen?«
    »Später… vielleicht. Fürs erste werden Sie mich begleiten.«
    »Wohin?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    »Ich habe ein neues Haus. Ich möchte es Ihnen zeigen«, erwiderte ich. »Wenn Sie artig sind, dürfen Sie sogar telefonieren - mit Ihrem Anwalt Dean McLaglen. Sie werden ihm mitteilen, daß ich 100 Millionen Pfund Lösegeld für Sie haben will.«
    »Soviel Geld kann nicht einmal ich flüssigmachen.«
    »McLaglen wird es können, sonst schicke ich Sie ihm scheibchenweise ins Haus«, sagte ich gefühlsroh. »Gehen wir. Ich möchte nicht länger als nötig hierbleiben. Das Klingeln der Telefone ist mir lästig. Sie sind ein vielbegehrter Mann. Wenn Sie wollen, daß das noch eine Weile so bleibt, dürfen Sie sich keine Dummheiten einfallen lassen. Ich hoffe, wir verstehen uns, Partner.«
    Ich hatte ihn immer Partner genannt, doch nun hatte dieses Wort einen ganz anderen Klang.
    Er kam um seinen großen Schreibtisch herum, und mir fiel in seinen Augen ein merkwürdiges Blitzen auf. Er fühlte sich noch nicht geschlagen, obwohl ich ihn mit dem Diamondback in Schach hielt.
    Was nährte seinen Optimismus? Dachte er, mir doch noch ein Bein stellen zu können?
    Marbu wartete darauf, daß er sich dazu hinreißen ließ, denn dann hätte die schwarze Kraft in mir einen hinlänglichen Grund gehabt, ihn auf der Stelle zu töten.
    »Es wird nichts aus dem, was Sie sich da ausrechnen, Peckinpah«, sagte ich, um ihm die Hoffnung zu nehmen. »Ich werde Sie keine Sekunde aus den Augen lassen!«
    Marbu registrierte plötzlich etwas!
    Außer Tucker Peckinpah und mir befand sich noch jemand im Raum!
    Mir war das nicht aufgefallen, aber jetzt merkte ich es!
    Jemand befand sich hinter mir! Ein gefährlicher Feind! Ein Feind, vor dem sich sogar Marbu in acht nehmen mußte. Deshalb dieses merkwürdige Blitzen in Peckinpahs Augen.
    Ich hatte etwas übersehen!
    Ich hatte jemanden übersehen!
    Verdammt, wer war das hinter mir?
    Ich fuhr herum, und dann wußte ich es.
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits!
    ***
    Yappoo hatte es geschafft. Verletzt war er entkommen, aber vielleicht hatte das Höllenschwert sein Blut vergiftet, dann würde er doch noch elend zugrunde gehen.
    Der Ex-Dämon schob das Höllenschwert in die Lederscheide und suchte das Mädchen, dessen verzweifelte Schreie ihn in diese unterirdische Eishöhle geholt hatten. Erst jetzt sah er, welch gigantische Ausmaße die Höhle hatte.
    Die Wände glitzerten wie gewaltige Zerrspiegel, und Mr. Silver mußte immer wieder bizarren Gebilden ausweichen, unter Eiszapfen hindurchschlüpfen und sich zwischen Eissäulen hindurchzwängen.
    Als er die Särge entdeckte, zuckten seine Wangenmuskeln, und er bedauerte noch mehr, es nicht geschafft zu haben, Yappoo hier zur Strecke zu bringen.
    Mit finsterer Miene ging er von Sarg zu Sarg. Zwischen zweien entdeckte der Ex-Dämon das unbekannte Mädchen, das Yappoos nächstes Opfer hätte werden sollen.
    Er weckte sie. Sie schlug verwirrt die Augen auf, und er fragte sie nach ihrem Namen. »Sie brauchen sich nicht mehr zu fürchten«, sagte Mr. Silver dann beruhigend. »Yappoo ist nicht mehr hier.«
    »Haben Sie ihn… getötet?« fragte Marya stockend.
    »Leider nein, aber ich habe ihn in die Flucht geschlagen.«
    »Er wird wiederkommen.«
    »Er ist verletzt. Er hat jetzt andere Sorgen«, sagte Mr. Silver und half dem Mädchen, aufzustehen. Sie erzählte ihm mit zitternder Stimme, was sie erlebt hatte.
    Der Ex-Dämon strich ihr das strohblonde Haar aus dem hübschen Gesicht und sagte: »Es ist vorbei, Marya. Sie werden bald wieder zu Hause sein.«
    Er geleitete sie zu der Treppe aus Eis, die aus der Höhle führte. Daß Cuca noch da war, nahm er nicht an.
    Während sie die Stufen hinaufstiegen, erklärte der Ex-Dämon mit Worten, die Marya glauben mußte, weshalb er hierher gekommen war. Sie stellte keine Fragen, hörte nur zu, und sie bezweifelte kein einziges Wort. Was hatte ein schwaches Mädchen auch Mr. Silvers Hypnose entgegenzusetzen?
    Als sie den Iglu betraten, staunte der Ex-Dämon, denn Cuca hatte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher